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Büren: Nach dem Terror - Gerade jetzt ist es wichtigin Büren zu demonstrieren

GERADE JETZT IST ES NOTWENDIG IN BÜREN ZU DEMONSTRIEREN

Immer widersprüchlicher wird die Behauptung, Usama Bin Laden stecke hinter den Terroranschlägen des 11.9. Doch Blair, Bush und Schröder haben die Macht, zu erklären was die Wahrheit ist. Demnach war dies eine Kriegserklärung an die zivilisierte Welt. Von der unzivilisierten Welt wird nicht gesprochen, aber gegen diese soll es nun gehen. Nicht mit einzelnen Vergeltungsschlägen, sondern in einem langen Feldzug. Nach dem die Sowjetunion nicht mehr existierte, waren es die Schurkenstaaten gegen die gerüstet werden musste. Doch der Kampf gegen die Unzivilisierten kann flexibler gehandhabt werden. Computerfachleute und technische Intelligenz aus dem Süden sind per Definition zivilisiert, aber um sicher zu gehen, soll der Verfassungsschutz in der Zukunft per Regelanfrage klären ob im Einzelfall vielleicht doch eine unzivilisierte Person unter diesem Deckmantel nach Deutschland einreisen will.

Flüchtlinge, wie diejenigen, die jetzt durch die Kriegsdrohung der USA Afghanistan den Rücken zukehren, sind allerdings als unzivilisiert anzusehen. Daher müssen sie sich nicht wundern, wenn sie in Deutschland ins Gefängnis gesperrt werden.

In den Reaktionen auf die Terroranschläge gegen das World Trade Center und das Pentagon versuchen die Regierungen in der Innenpolitik ihrer Staaten Verschärfungen bei Überwachung und Ausgrenzung durchzusetzen. Gleichzeitig wird der herrschende Diskurs noch ein Stück rassistischer.

Der Bürener Abschiebeknast gehört für viele Menschen in der Region bereits zum „normalen Alltag”. Für den Bürener CDU-Abgeordneten Wächter ist er sogar wichtig für den „Standort Büren”, da er Arbeitsplätze sichert.

Als die Bürener Bevölkerung Anfang der 90er die Wahl zwischen einer Unterkunft für Flüchtlinge und dem Abschiebeknast hatte, entschied sie sich mit großer Mehrheit für den Knast. Fernab von jeder Öffentlichkeit, ausgestattet mit neuester Sicherheitstechnologie und umgeben von einer 6m hohen Betonmauer, befindet sich der Knast rund 8 km von Büren entfernt in einem Waldgebiet. Das war den meisten Einwohnerinnen und Einwohnern wohl lieber, als dass die Flüchtlinge sich in ihrem schönen Dorf aufhalten. Büren ist ein Beispiel für den heimlichen und unheimlichen Rassismus in Deutschland. Mittlerweile sind es weit über 10.000 Flüchtlinge, die im Laufe der letzten acht Jahre den Knast in Büren von innen kennen gelernt haben. Die Verschärfung der Ausländergesetze soll dafür sorgen dass diese Kette nicht abreißt. Die Stimmungsmache gegen die unzivilisierte Welt wird die Akzeptanz für diesen Knast erhöhen, wenn wir nicht aktiv werden.

Die überwältigende Mehrzahl von Flüchtlingen, vor allem Frauen und Kinder schaffen es nicht einmal bis in die reichen Länder des Nordens. Die Kriegspolitik der NATO wird dazu führen, dass die Flüchtlingslager voller und die Armut größer werden. Gleichzeitig werden die Mauern um die Festung Europa noch unüberwindbarer gemacht und den Flüchtlingen, die es dennoch bis hierher geschafft haben, drohen offener Rassismus und Abschiebehaft.

Eine solche Politik mit den Toten von New York zu rechtfertigen zeigt, dass viele der Betroffenheitsbekundungen reine Heuchelei gewesen sind. Es sind keine Unterschiede zu machen zwischen den Toten der Anschläge in New York und denen, der Bombardierung, z.B. der sudanesischen pharmazeutischen Fabrik durch US-amerikanische Bomben, oder den Opfern der Beschießung eines Zuges durch die NATO in Serbien. Es ist die Außen- und Wirtschaftspolitik der G8 Staaten basierend auf der Weltwirtschaftsordnung, die für das Elend in der Flüchtlinge verantwortlich zu machen ist. Es sind die Flüchtlinge, die unsere Solidarität benötigen.

Wer Menschen mit Rassismus begegnet, wer sie in Lager zwingt und in Knäste einsperrt, weil sie nicht mehr Leben können oder wollen, wo es ihnen vorgeschrieben wird, sollte nicht vergessen dass dies dazu führen kann, dass Menschen in einer solch hoffnungslosen Situation an Rache denken.

Für ein Leben in Würde für alle!

Bleiberecht überall !

Abschaffung aller Sondergesetzte gegen Leute ohne Deutschen Pass!

Demonstration am 3. Oktober 01 um 12.00 Uhr in Büren

Büren Gruppe Paderborn

Infos:  http://www.aha-bueren.de Infotelefon 05251/690574

 

20.09.2001
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