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Bonn: Gegen Militarismus und Kriegshetze

Gegen Militarismus und Kriegshetze

Keinen NATO-Einsatz auf dem Balkan,
im Nahen Osten oder sonstwo...

Nie wieder Krieg - Nie wieder Faschismus!


Der rechte Terror der islamischen Fundamentalisten dient der NATO nach den (noch ungeklärten) Attentaten auf die USA dazu den "Bündnisfall" auszurufen. Die Folgen sind offensichtlich:
Polizei, Geheimdienste und Militär machen Jagd auf ihre Feinde oder wen sie als solche
bezeichnen.

Nach dem Bombenterror gegen Jugoslawien, der gegen die Menschenrechts- und
Kriegskonventionen verstiess, ist die "westliche Wertegemeinschaft" im Begriff durch einen
gemeinsamen Krieg gegen islamische Terrorgruppen die Rolle der "Weltpolizei" zu erobern.

Sei es der nationalrevolutionäre Staat Libyen, seien es die antisemitischen Regime in Syrien oder Afghanistan - die Christen des westlichen Militärbündnisses NATO und ihre Verbündeten im Nahen Osten legen nach den Anschlägen gegen das World Trade Centre und das Pentagon nicht die Waffen nieder, sondern rüsten weiter zum religiös-fanatischen Kampf des "Guten gegen das Böse" (Bush Jr.) - und zum raketengestützten "Krieg der Sterne" im Orbit unseres Planeten.

Ohne Rücksicht auf eine mögliche Eskalation des Nahost-Konfliktes will die US-Regierung Rache üben für den menschenverachtenden Terror, der erstmalig nun auch dasjenige Land erreicht hat, dessen Miliärpolitik ebenso menschenverachtend Millionen Leben vernichtete: Vietnam, Irak, Jugoslawien waren nur einige der Schlachtfelder auf denen US-amerikanische Soldaten oder "Militärberater" die Genfer Konventionen und die allgemeinen Menschenrechte mit Stiefeln zertreten und unter Bombenteppichen begraben haben.
Zahlreiche religiös-fanatische Gruppen, wie die afghanischen Taliban (einst Hilfstruppen der USA im Kampf gegen die UdSSR) und ihr derzeitiger Schützling Osama Bin Laden, ganz zu Schweigen von Saddam Hussein oder der Hamas, haben sich dem bewaffneten Konflikt gegen die USA verschrieben. Diese Antisemiten bekämpfen nicht nur das Judentum, sondern auch diejenigen politischen Kräfte, die im Nahost-Konflikt an der Seite Israels stehen.

Solidarität mit den PazifistInnen aller Länder, die verweigern, desertieren, sabotieren!


FAU-IAA
Freie ArbeiterInnen-Union - Internationale ArbeiterInnen-Assoziation
Lokalföderation Bonn, Wolfstr.10 HH, 53111 Bonn,  faubn@fau.org, www.fau.org


Kundgebung des Antikriegsbündnisses Bonn:
täglich 18 Uhr Münsterplatz, Sa/So 13 Uhr


--


Die FAU-IAA Lokalföderation Bonn erklärt:

Die Ereignisse in den USA vom 11.9.2001 erfüllen uns mit Trauer und
Mitgefühl mit den Opfern. Den Tod zehntausender unschuldiger Menschen
willentlich und bewusst herbeizuführen, ist durch nichts zu rechtfertigen.
Keinerlei politische Ziele legitimieren ein solches Vorgehen, das umso
menschenverachtender ist, als hier die Opfer selbst zu Waffen gegen andere
Menschen gemacht wurden.

Als anarchosyndikalistische Gewerkschaft verfolgen wir das Ziel einer freien
Gesellschaft, die auf der freien Vereinbarung gleichberechtigter Menschen
beruht, die ohne Staat, ohne Ausbeutung und ohne Militär ein friedliches
Zusammenleben in gemeinschaftlicher Verantwortung suchen. Wie weit wir von
diesem Ziel entfernt sind, zeigt nicht erst der 11.9.2001.

Der Schrecken der jüngsten Gewaltakte darf aber nicht vergessen machen, wo
die wahren Ursachen der Tat zu suchen sind. Ein fataler Irrtum wäre es,
davon auszugehen, es reiche aus, einige wenige Gruppen handlungsunfähig zu
machen, um solche Anschläge in Zukunft vermeiden zu können. Ebenso fatal
wäre es, pauschal "den Islam" zur Ursache fanatisierter Terrorakte wie
diesem zu deklarieren.

Nicht im Islam, nicht bei einzelnen fanatischen Selbstmordkommandos, nicht
bei einigen wenigen Wahnsinnigen sind die Wurzeln von Gewaltakten wie denen
vom 11.9.2001 zu finden.
Diese liegen vielmehr in einer Weltordnung, deren Machtgefüge von
Gewaltverhältnissen aufrechterhalten wird.
Ein Leben und Wirtschaften, das allein auf dem Prinzip der Ausbeutung des
Menschen durch den Menschen beruht, zieht unweigerlich Nationalismus,
Rassismus, religiösen und politischen Fanatismus zur Legitimierung seiner
selbst nach sich. Wo das Gegeneinander höher bewertet wird als das
Miteinander, wo der Stärkere stets gegenüber dem Schwachen gewinnt und
Skrupellosigkeit den sichersten Weg zum Erfolg darstellt, finden Ideologien
der Ausgrenzung, der Konkurrenz und gottgegebener / rassischer /
geschlechtsspezifischer Ungleichheit fruchtbaren Boden.

Terrorakte sind jedoch kein Akt des Widerstands gegen Ausbeutung und
Unterdrückung. Sie sind Teil des Systems, innerhalb dessen man für sich
gerne ein größeres Stück vom Kuchen "Herrschaft" erobern möchten. Nicht
politische Überzeugungskraft, sondern Angst und Schrecken sollen hierbei den
Weg bereiten.
Damit haben sie nichts, aber auch gar nichts, mit gewalttätigen Streiks,
verzweifelten Aktionen hungernder Kleinbauern und Aufständen gegen
Unterdrücker gemeinsam, die als Akte der Gegenwehr nichts weiter versuchen,
als das eigene (Über)Leben zu sichern.
Unsere Solidarität gilt diesen Menschen sowie vor allem den Pazifisten aller
Länder, die verweigern, flüchten, sabotieren und desertieren.

Der Anarchismus und Anarchosyndikalismus - häufig fälschlich mit Terror und
Gewalt um ihrer selbst willen gleichgesetzt - hat sich seit seiner
Entstehung als sozialrevolutionäre Philosophie stets auf eine humanistische
Ethik, auf die Freiheit und Gleichberechtigung aller Menschen berufen und
tut dies noch.

Auch wenn es noch ein weiter Weg bis dorthin ist
- jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt!

 

20.09.2001
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