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Genua / Italien: Pressemitteilung: Volxtheater Karawane enthaftet

Pressemitteilung
Volxtheater Karawane
Dienstag, 14.August 2001


Karawane enthaftet - Soldarität ist unsere Waffe


VZ: Karawane-AktivistInnen werden nach Angaben
des Anwalts enthaftet. / Pressekonferenz mit
Karawane-Anwalt am Donnerstag 16.8. 10 Uhr.

Der größte Teil der AktivistInnen der VolxTheater
Karawane soll demnächst enthaftet werden. Nach Angaben
ihres Anwalts wurde den Enthaftungsanträgen für
die Karawane-TeilnehmerInnen stattgegeben. Anhängig sind
nur noch die Haftprüfungen für jene AktivistInnen deren
Antrag gestern wegen eines Formfehlers für ungültig
erklärt wurde. Der Anwalt hatte die Anträge gestellt,
noch bevor er formell mit ihrer Vertretung beauftragt
war. Doch auch in diesen Fällen wird mit einer positiven
Erledigung der Enthaftungsanträge in den nächsten
Tagen gerechnet.

Trotz des enormen psychischen Drucks, der während der
vergangenen 3 Wochen auf ihnen gelastet hatte, gelang
es den Karawane-AktivistInnen die italienischen Richter
mit ihren Aussagen zu beeindrucken, was unter anderem
dazu führte, dass die Richter während der Ausführungen
der Inhaftierten interessiert nachfragten und auf diese
Art offenbar endlich ein korrektes Bild von den Vorgängen
um die Karawane gewinnen konnten. Die Karawane-Teilnehmer
Innen konnten den Richtern präzise Auskunft über ihre
Ziele und ihre politischen und künstlerischen Ausdrucksformen
erteilen.

Noch einen Tag vor dem Beginn der Haftprüfung hatten die in
Alessandria inhaftierten männlichen Karawane-Teilnehmer
klargestellt: "Sie wollen Waffen bei uns gefunden haben?
Soldarität ist unsere Waffe und Theater ist unsere
Ausdrucksform."

Birgit Hebein, Sprecherin der UnterstützerInnengruppe
erklärte nach der Verhandlung: "Jetzt ist es zunächst
einmal wichtig, dass die Karawane-AktivistInnen ihre
Verwandten und Freunde wiedersehen können und danach
werden wir uns weitere Schritte überlegen. So steht
etwa die Rolle Österreichs bei der Kriminalisierung
der Karawane zur Klärung an."

Anlässlich des zweiten Haftprüfungstermins war erneut
deutlich geworden, dass in den Untersuchungs-Akt von
österreichischer Seite defacto nur belastendes Material
zur Karawane eingegangen war. Offenbar hatten die
österreichischen Behörden allzu lange darauf verzichtet,
entlastendes Material an die italienischen Behörden zu
übermitteln. Derart wurde offenbar der Vorwurf, die
Karawane wäre Teil des sogenannten 'Black Blocks', von
Österreich aus noch erhärtet.

Die bekannten staatspolizeilichen 'Vormerkungen' und
Hinweise aus Österreich für eine ominöse 'schwarze Liste',
auf der 4 derKarawaneteilnehmerInnen vermerkt waren, hatten
ein übriges getan.

Wie in Zukunft mit Versuchen umzugehen sein wird,
regierungskritische Personen zu kriminalisieren, ist u.a.
Thema einer Pressekonferenz am Donnerstag den 16.8. um 10h im
Cafe Griensteidl, 1010 Wien, Am Kohlmarkt 14
mit dem Anwalt der Karawane Dr. Wilfried Embacher und der
Karawane-Sprecherin Birgit Hebein.


Tanya Bednar
Volxtheater Karawane Pressekoordination
 http://www.no-racism.net/nobordertour

 

15.08.2001
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