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Türkei: Einheitsabkommen der revolutionären Gefangenen und Gruppen in der Türkei

Die revolutionären Gefangenen haben in einer Erklärung an die Presse vom 2. August 2001 erklärt, dass die 6. Einheit
von den Gefangenen am 28. Juli das Todesfasten angetreten ist. Die restlichen Gefangenen sind in dem unbefristeten
Hungerstreik eingetreten.

Die Erklärung wurde im Namen der Gefangenen der DHKP-C, TKP(ML), TKIP, TKP/ML, TIKB, DH, TDP, MLKP,
DY, MLSP, PKK/DCS (Revolutionäre Linienkämpfer) von Ercan Kartal, Cemal Cakmak, Muharrem Kursun, Haci
Demirkaya, CAn Ali Türkmen, Ramazan Sadikogullari, M. Aytunc Altay, Yunus Aydemir, Nizamettin Dogan, Hasan
Yüksel und Ziya Büyükisik  unterzeichnet. Hierin heisst es wie folgt:
 

Die 6. Einheit vergrößert den Widerstand

„Unser Widerstand des Todesfastens, den wir Gefangene verschiedener Parteien und Organisationen am 20. Oktober
2000 und am 9. Dezember 2000 begonnen haben hält seit 9 Monaten an. Bis zum heutigen Tag sind unzählige Freunde
von uns gefallen, unzählige von ihnen wurden durch die Zwangsernährung verkrüppelt. Anstelle, dass der Justizminister
unsere gerechten, demokratischen und legitimen Forderungen annimmt, setzt er seine Anschwärzungskampagne und seine
Demagogien fort, um unter dem Deckmantel der „Reform“ die Isolationshaft durchzusetzen und uns zum Aufgeben zu
zwingen.

Die Erwartung des Justizministers, dass unser Widerstand sich von selbst auflöst, hat durch die Aufnahme des
Todesfastens durch neue Einheiten ins Leere laufen lassen. Der Justizminister rechnet sich aus, dass er unseren
Widerstand durch die „bedingte Freilassung“ unserer Freunde, die sich im Todesfasten befanden, ohne unsere
Forderungen zu akzeptieren, beenden kann. Wie in der Vergangenheit auch, kann auch heute kein Spiel und kein
politisches Manöver die Gerechtigkeit und die Legitimität unseres Widerstandes in den Schatten stellen. Unser
Widerstand wird erst ein Ende finden, wenn unsere Forderungen akzeptiert wurden. Solange diese Isolationsbedingungen
in den Gefängnissen anhalten und solange sie nicht aufgehoben werden, werden wir unseren Widerstand fortsetzen, auch
wenn nur einer von uns übrig bleibt. Aufgrund der Bestrebungen des Justizministers, unsere gerechten, demokratischen
und legitimen Forderungen zu unterdrücken, anstatt sie anzunehmen, befinden wir uns nun im unbefristeten Hungerstreik.
Daneben befindet sich die 6. Einheit seit dem 28. Juli 2001 im Todesfasten. Unseren Widerstand werden wir fortsetzen,
bis unsere Forderungen angenommen werden.

Unsere Forderungen:
1. Bevor keine architektonische Änderungen durchgeführt, Einzel- und Dreierzellen nicht aufgehoben werden und bevor
nicht Einrichtungen geschaffen werden, die uns Gefangenen eine gemeinsames Leben ermöglichen, sind die
Isolationsbedingungen nicht aufgehoben. Die Isolationsbedingungen müssen beendet werden.
2. Alle Verbote und Maßnahmen, die zur Vernichtung unserer Gedanken eingeführt wurden, müssen aufgehoben werden.
3. Unsere Forderungen sind menschlich, gerecht, legitim und demokratisch.
4. Die Zwangsernährung stellt eine Folter dar. Die Verkrüppelung dadurch stellt eine Straftat dar. Dutzende unserer
Freunde wurden auf diese Weise verkrüppelt. Sie sind zu Lebewesen geworden, die keine Vergangenheit, keine
Gedanken haben. Die Zwangsernährung muss sofort beendet werden.

 

13.08.2001
Komitee gegen Isolationshaft [homepage]   [Email] [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  [Schwerpunkt: Kampf gegen die F-Typ Gefängnisse in der Türkei]  Zurück zur Übersicht

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