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Büren: Erol Akbulut befindet sich 49 Tage im Hungerstreik

Büren - Die beiden Kurden Erol Akbulut und Ismail Genc befinden sich noch immer in der
Abschiebehaftanstalt Büren im Hungerstreik. Ali Dasayak beendete in der Zwischenzeit den
Streik und soll am 8.8. abgeschoben werden.

Ali Dasayak befand sich von den drei Kurden am längsten im Hungerstreik und hält sich
momentan noch in dem Justizvollzugskrankenhaus Fröndenberg auf. Er hat nach mehreren
Schwindelanfällen und massiven Gesundheitsproblemen seinen Hungerstreik abgebrochen. Er wog
zum Schluss weniger als 49 kg bei einer Größe von 173 cm. Obwohl er bei der Abschiebung mit
einer lebenslangen Haftstrafe wegen Vaterlandsverrat und Militärdienstverweigerung rechnen
muss, soll er am 8.8.01 abgeschoben werden.

Erol Akbulut befindet sich seit dem 17.6.01 im Hungerstreik. Er wiegt nur noch 71,4 kg.
Ismail Genc hungert seit dem 5.7.01 und hat ein Gewicht von 66,1 kg.

Weitere Informationen zu den Hungerstreikenden unter  http://www.gegenAbschiebehaft.de

Im Folgenden eine Erklärung der Hungerstreikenden:

An die Öffentlichkeit

Wir als drei Kurden wurden um abgeschoben zu werden in die Abschiebehaft in Büren gebracht.
Um dies zu protestieren haben wir mit dem Hungerstreik begonnen. Unser Freund Ali Dasayak in
seinem 60. Hungerstreikstag zum Krankenhaus gebracht. Wir, Ismail und Erol setzen unser
Hungerstreik weiter fort.

Ich möchte den deutschen Bürgern folgendes Fragen: Wenn Sie in Deutschland dem Folter, Haft,
spurloses Verschwinden und mitten auf einer Straße dem Tod ausgesetzt wären, weil sie sich
als ein(e) Deutscher/e und Demokrat/in bekennen, würden Sie dann in so einem Land leben
können? Oder wie sind Ihre Chancen in so einem Land untergetaucht und illegal zu leben?

Des weiteren haben wir nicht einmal diese Chance untergetaucht und illegal zu leben.
Ich Ismail Genc: Weil ich mich in der Türkei für Demokratie und demokratische Aktivitäten
eingesetzt habe, müsste ich auf illegalen Wege
nach Deutschland einreisen und um politisches Asyl bitten. Hier habe ich meine Aktivitäten
stets fortgesetzt. Ich würde im Falle einer Abschiebung
von der Polizei verhaftet und ins Gefängnis gesteckt werden.

Erol dagegen hatte in der Türkei eine kurdisch-sprachige Zeitschrift mit seinem Cousin
verteilt, welcher dann in einer Nacht neben einer ?Tankstelle?
ermordet. Er ist dann auch nach Deutschland geflohen, um hier Asyl zu bekommen. Er wird
derzeit gesucht. Wir möchten alle demokratischen und
humanistischen Institutionen informieren.

Mit freundlichen Grüssen

Erol Akbulut: Seit 17.06.2001 in Hungerstreik

Ismail Genc: Seit 09.07.2001 in Hungerstreik

 

05.08.2001
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