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Uelzen/ Niedersachsen: Polizei schützt Nazifeier

Polizei schützt Nazifeier in Uelzen

Am 7. Juli 2001 konnten sich ungefähr 50 Neonazis und rechte Skinheads am
Oldenstädter See in Uelzen versammeln und eine Grillfeier durchführen. Die
Neonazis waren u.a. aus Bremen, Oldenburg, Hamburg, Celle, Lüneburg, Hildesheim,
Salzwedel, Wernigerode, Lüchow-Dannenberg und Uelzen angereist. Viele der
TeilnehmerInnen waren Führungskader norddeutscher Neonazi- und Skinheadgruppen.
So war u.a. Sven Grewe aus Lüneburg anwesend, der als Anführer der
"Hammerskins-Nordmark" gilt. Mehrere Personen gehörten dem sog. "Trupp 16" an, der
neofaschistischen Kameradschaft aus Uelzen und Lüneburg. Aus Salzwedel und
Umgebung reisten Angehörige des sog. "Sachsen Anhalt - Selbstschutzes" (SA-SS),
eine Schläger- und Ordnertruppe an. Ein Großaufgebot der Polizei überwachte und
beschützte diese Feier.

Schon gegen 18 Uhr wurden Badegäste am Oldenstädter See (Naherholungsgebiet
in Uelzen)bedroht und mit antisemitischen und rassistischen Sprüchen
beleidigt. Ab 20 Uhr begann dann die Feier, bei der auch Musik der Nazigruppen
"Landser" und "Noie Werte" abgespielt wurde, die in der BRD auf dem Index stehen.
Einige Teilnehmer trugen T-Shirts mit verbotenen Symbolen und Schriftzügen
(Blood & Honour)oder trugen Hakenkreuze und SS-Runen als Tätowierungen
öffentlich zur Schau. Dagegen unternahm die Polizei nichts! Sie nahm lediglich von den
eintreffenden Neonazis die Personalien auf und sorgte für einen ungestörten
Verlauf der Veranstaltung.

Das die Polizei von dieser Feier nicht überrascht war, zeigte sich daran,
das aus mehreren Städten Polizeikräfte zusammengezogen waren. Ganz anderes ging
die Polizei gegen AntifaschistInnen vor. Als gegen 20 Uhr der Sprecher der
Antifaschistischen Aktion Lüneburg / Uelzen am Oldenstädter See eintraf,
erhielt er sofort einen Platzverweis. Einige Nazis konnten ihn ungestört
fotografieren und bedrohen. Wobei der Uelzener Naziskinhead Koschnik vor der
anwesenden Polizei verlauten ließ, das diese Fotos für die Anti-Antifa-Listen seien.
Der Antifaschist wurde dann die restliche Nacht von der Polizei observiert.
Auch ein Musikkonzert (Hardcore/Metal) in der Uelzener Innenstadt wurde von
der Polizei überwacht, weil die Polizei vermutete, das Teile des Publikums
etwas gegen die Nazis unternehmen könnten. Das Konzert musste auf Grund einer
polizeilichen Verfügung dann auch früher beendet werden. Mehrere
AntifaschistInnen trafen sich unterdessen unbemerkt von der Polizei in Oldenstadt, um die
Nazifeier zu beenden. Dieses Vorhaben konnte aber wegen dem Großaufgebot der
Polizei nicht umgesetzt werden.

Die Veranstaltung der Nazis hat nur deshalb stattgefunden, weil die
Polizeiführung alles dafür getan hat, das sie stattfinden konnte. Die Polizeiführung
hat sich bewusst auf die Seite der Nazis gestellt und sie in ihrem
faschistischem und menschenverachtenden Treiben bestärkt.
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Dieser Text stammt von der Autonomen Antifa Nordost aus Berlin und ist auf
der Seite
 http://www.nordost.antifa.de
zu finden.


 

15.07.2001
nordost-antifa-berlin [aano]   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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