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Berlin: NEIN zum Besuch von Assad !

Sagt NEIN zum Besuch von Assad in Berlin!

Der syrische Staatspräsident Baschar al-Assad hatte sich seinen Empfang in Frankreich wohl anders vorgestellt. Am 25. Juni
demonstrierten 8000 Menschen in Paris und 3000 Menschen in Marseille gegen
seinen Besuch: Sie protestierten gegen einen antisemitischen Demagogen
und NS-Täterschützer. Bislang hatte man die Mordaufrufe
Assads und anderer syrischer Politiker tapfer ignoriert. Das ging nun nicht
mehr: Der Pariser Bürgermeister Delanoé ging nicht, wie es das Protokoll verlangt hätte, auf ihn zu, sondern blieb an der Treppe des
Rathauses stehen und verurteilte Rassismus, Antisemitismus und Geschichtsverleugnung; einStadtverordneter hielt ein Plakat mit der Aufschrift
„Assad – Antisemit“und wurde von syrischen Sicherheitskräften verprügelt.Am 10. und 11. Juli kommt Assad nach Berlin, die
einstige Zentrale der Vernichtung, um an die Tradition der deutsch-syrische
Freundschaft anzuknüpfen.

Assad – Antisemit

Syrien ist eine Brutstätte antisemitischer Bewegungen im Nahen Osten. Die Baath-Partei, die in Syrien seit 1963 an der Macht
ist, wurde 1943 gegründet, zu einer Zeit als deutsche Ideologie auch in
der arabischen Welt sehr en vogue war: Für ihren Gründer, Michel Aflaq,
seit den 30er Jahren ein begeisterter Anhänger von Alfred Rosenberg,
war das nationalsozialistische Deutschland erklärtes Vorbild für
sein Projekt national-syrischer Erneuerung. Was den von Aflaq unterstützten arabischen Putschisten in Irak 1941 nicht gelang, die
Ausmerzung des jüdischen „Elements“ im Nahen Osten, wurde nach 1945 den
deutschen Vollstreckern dafür umso mehr honoriert. So lebt Alois
Brunner, der als rechte Hand Adolf Eichmanns ab 1942 die Deportationen
aus Paris und Berlin organisierte und nach 1945, u. a. durch den Aufbau des ägyptischen Geheimdienstes, gegen Israel gerichtete
Aktionen koordinierte, bis heute unbehelligt in Syrien. Den israelischen Staat zu zerstören und die Juden aus dem Nahen Osten zu vertreiben, ist bis heute Programm. Assad spricht es
offen aus, dass Juden kein Existenzrecht auf arabischer Scholle hätten:
„Sie haben keine Geschichte ... Sie waren mit Sicherheit seit Tausenden
von Jahren nicht in dieser Region ... Jeder Israeli weiß mit Sicherheit,
dass dieses Land arabisches Eigentum ist.“ Dass, „wenn jeder Araber einen
Juden tötet, es gar keine mehrgäbe“, und dass er am liebsten persönlich
einen Juden umbringen würde, erklärte vor kurzem der syrische
Verteidigungsminister,Tlas. Einen Höhepunkt antisemitischer Propaganda erreichte man
während des Papst-Besuches im Mai. Der syrische Mufti, Kaphtaro,
beschuldigte Israel der „Entweihung von Moscheen und Kirchen“ sowie der
Durchführung von „barbarischen Massakern“ und rief den Papst und „alle
christlichen Regierungen im Westen“ dazu auf, der „israelischen Aggressivität“ ein Ende zu setzen. Gleichermaßen an christliche wie an die
muslimische Antisemiten schleimte sich auch Assad an, als er gegen die „Juden“hetzte, die sich als auserwähltes Volk betrachteten –
sie hätten, so Assad, „das Gebot der Gleichheit missachtet, als sie behaupteten, dass Gott ein Volk geschaffen hat, das über anderen Völkern
steht.“ Und schlimmer noch: Die Juden hätten „Jesus verraten“ und
versucht, „den Propheten Mohammed zu töten.“ Für eher säkular empfindende Antisemiten haben syrische Demagogen jederzeit den Vergleich von Juden und Nazis parat: „Es ist die israelische Öffentlichkeit, nicht nur die Führer, die
selbst wie Nazis sind“, so Assad in seiner Rede auf dem Gipfel der arabischen Staaten im März 2001 in Amman und: „Die israelische Gesellschaft
ist eine rassistischere Gesellschaft als der
Nationalsozialismus.“ So spricht der Staatsführer, der in Europa als „Modernisierer“ seines Landes gefeiert und von Schröder & Co. als „Dialogpartner“ mit der
arabischen Welt empfangen wird. Syrien & Deutschland:
Gemeinsam sind sie unausstehlich! Syrien ist eine militärische Großmacht im Nahen Osten,
die bislang nicht nur jede Friedenslösung im Nahen Osten abgelehnt hat, sondern durch die finanzielle, politische und militärische Unterstützung der Hisbollah im Libanon aktiv an der Ermordung israelischer Bürger
beteiligt ist. Deutschland ist eine militärische Großmacht in Europa,
die schon einmal bewiesen hat, dass sie zur Ermordung von Millionen Juden
fähig ist, und die sich nun, im Zeichen deutscher „Normalität“ nach
1989, an die Erneuerung der deutsch-arabischen Freundschaft macht.Gemeinsam sind sie unausstehlich!Darum:

Kommt zur Kundgebung gegen den Assad-Besuch

Dienstag, 10. Juli, 17 UhrBaustelle des Denkmals für die ermordeten Juden

Behrenstr. Ecke Ebertstraße/Mitte


Es wird u.a. sprechen: Beate Klarsfeld, F.F.D.J.F (Söhne und Töchter der
deportierten Juden aus Frankreich), Pari
Veranstalter: Berliner Bündnis gegen IG Farben
UnterstützerInnen: Antideutsche Kommunisten, Redaktion
Bahamas, Berliner Mitglieder des Auschwitz-Komitees in der BRD,
Antideutsche Gruppe Wuppertal, autonome.antipostfa, antideutsche_crew_recklinghausen
und zahlreiche
Einzelpersonen

 

07.07.2001
autonome.antipostfa   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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