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                        Berlin: Freilassung sofort! Proteste! 
						 
                          
 5 junge Globalisierungsgegner sitzen seit dem EU-Gipfel am 15.Juni 2001
 in
 Göteborg im Gefängnis. Sie hatten dort friedlich gegen den EU-Gipfel und
 die
 Auswirkungen der EU Politik in Europa demonstriert. Sie sind um die 20
 Jahre
 alt. Einer von ihnen ist aktives IG-Medien/ver.di-Mitglied und Mitglied
 im
 IG-Medien Landesbezirks Jugendausschuß Berlin. Zwei weitere stammen
 ebenfalls
 aus dem Umfeld der Berliner Gewerkschaftsjugend.
 Lange nach den Demonstrationen am Morgen, wurden sie auf dem Rückweg zur
 Schulturnhalle eines Gymnasiums, in dem sie untergebracht waren, wurden
 sie
 von der Polizei grundlos verhaftet. Über 30 Polizisten griffen die fünf
 wahllos aus einer Gruppe von ca.20 jungen Leuten heraus, die allesamt
 mit
 jungen Gewerkschaftern aus Berlin mit dem Bus angereist waren.
 Seitdem sitzen sie in Untersuchungshaft. Am 29.Juni ist der nächste
 Haftprüfungstermin. Landfriedensbruch wird ihnen vorgeworfen. Die von
 dieser
 Gruppe nach Berlin zurückgekehrten Jugendlichen versicherten jedoch,
 dass sie
 an Gewalttaten nicht beteiligt waren und wie die Mehrheit der
 Demonstranten
 friedlich demonstriert haben.
 Sie durften bis heute nicht telefonieren, nicht einmal mit ihren Eltern.
 Über
 die zugewiesenen Pflichtverteidiger wurde in Erfahrung gebracht, dass
 sie in
 6 qm Zellen in Einzelhaft sitzen. Die meisten haben keinen Hofgang,
 sondern
 verbringen 24-Stunden in der Zelle, dürfen keine Zeitung lesen, kein
 Fernsehen und auch sonst keinerlei Kontakt zur Außenwelt.
 Dieses harte Durchgreifen lässt insgesamt befürchten, dass schwedische
 Politiker und die
 schwedische Justiz versuchen, diese jungen Leute für Vergehen
 abzustrafen,
 die sie nicht begangen haben. Offensichtlich wollen sie an ihnen ein
 Exempel
 statuieren und damit die gesamte - auch friedliche -
 Antiglobalisierungsbewegung kriminalisieren. Insbesondere besteht die
 Gefahr,
 dass  kritische Gewerkschaftsmitglieder und andere und die gegenüber der
 marktwirtschaftlichen Globalisierung kritisch sind als Gewalttäter
 gebrandmarkt und von der gewerkschaftlichen Bewegung isoliert werden.
 Wir rufen alle, insbesondere alle Gewerkschafter dazu auf, gegen diese
 Inhaftierung zu protestieren und sich für die sofortige Freilassung
 einzusetzen. Helft mit, Druck auszuüben und zu verhindern, dass die
 Inhaftierten verurteilt werden.
 Wir schlagen vor, dass Ihr Resolutionen in Euren Gewerkschaftsgremien
 und -
 versammlungen verabschiedet mit folgendem Inhalt:
 Sofortige Freilassung aller inhaftierten Globalisierungsgegner
 Sofortige Freilassung der jungen Aktivisten aus dem Umfeld der
 Gewerkschaftsjugend
 Sofortige Freilassung des Vorstandsmitglieds der IG-Medien Jugend Berlin
 Sofortige Aufhebung der Einzelhaft. Ihnen soll die Möglichkeit
 eingeräumt
 werden, mit ihren Eltern, Anwälten ihrer Wahl und ihren
 Gewerkschaftskollegen
 Kontakt aufzunehmen. Gegen jede Einschränkung rechtsstaatlicher
 Mindestanforderungen.
 Für die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission unter
 Beteiligung schwedischer und deutscher Gewerkschafter und des
 Europäischen
 Gewerkschaftsbundes.
 Bitte schickt Protestresolutionen an folgende Adressen
 Solidaritätskomitee für die Freilassung der inhaftierten
 Göteborg-Demonstranten.
 Ministry of Justice
 Visitors' address: Rosenbad 4
 Fax: + 46 8 20 27 34
 E-mail:   registrator@justice.ministry.se
 Prime Minister's Office
 Visitors' address: Rosenbad 4
 Fax: + 46 8 723 11 71
 E-mail:   registrator@primeminister.ministry.se
 Swedische Botschaft Berlin
 Fax: 030 50506789
 E-Mail:   ambassaden.berlin@foreign.ministry.se
 Eine Kopie bitte an   gbgsolidarity@aol.com
 
 
						 
	                      
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