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                        Genua: Gegen den WWG Gipfel 
						 
                          Presseerklärung
 Zu den geplanten Einschränkungen des Demonstrationsrechts während des
 G8-Gipfels in Genua vom 20.-22.Juli sowie dem Schusswaffeneinsatz in
 Göteborg erklärt das ?Berliner Bündnis gegen den Weltwirtschaftsgipfel
 in Genua?:
 
 Berlin, 21.6.01. Das Berliner Bündnis gegen den Weltwirtschaftsgipfel in
 Genua weist Überlegungen der EU-Innenminister klar und eindeutig zurück,
 anlässlich der Proteste gegen den Weltwirtschaftsgipfel in Genua
 Ausreisebeschränkungen zu verhängen sowie das Demonstrationsrecht
 einzuschränken. Die Ereignisse während der Demonstration gegen den
 EU-Gipfels in Göteborg können keine Begründung dafür sein, das
 Grundrecht auf Demonstrations- und Reisefreiheit einzuschränken.
 Entgegen der Behauptung der EU-Regierungen handelte es sich bei den
 Demonstranten nicht um ?Hooligans und ?Gewaltfetischisten?.
 Es ist eine bewusste Entstellung und Desinformation, wenn die
 Regierungschefs der EU behaupten, die Demonstranten in Göteborg hätten
 keine politischen Ziele gehabt. Zehntausende haben gegen soziale
 Ungleichheit, gegen rassistische Ausgrenzung, Privatisierung und
 Massenentlassungen sowie gegen die Militarisierung der EU protestiert.
 Die Festnahmen in Göteborg waren willkürlich und fanden zu einem großen
 Teil schon vor den Aktionen oder am Nachmittag des 15.6. statt. Der
 massive Polizeieinsatz der schwedischen Polizei sollte offensichtlich
 dazu dienen, die Proteste zu diffamieren und eine breite Bewegung zu
 spalten.
 Wir halten fest: Die Gewalt ging eindeutig von den schwedischen
 Sicherheitskräften aus. Vereinbarungen mit der Demonstrationsleitung
 wurden bewusst gebrochen.
 Wir fordern daher die bedingungslose Freilassung aller noch in Haft
 befindlichen Demonstranten, darunter auch mehrere Berliner. Die
 Verfahren und Anklagen müssen sofort eingestellt werden. Augenzeugen und
 TV-Aufzeichnungen berichten übereinstimmend, dass der
 Schusswaffeneinsatz gegen drei Demonstranten nicht eine Notwehrsituation
 darstellte, sondern unverhältnismäßig war und in Tötungsabsicht
 durchgeführt wurde. Wir verlangen die Aufklärung der Ereignisse, die im
 Zusammenhang mit dem Schusswaffeneinsatz stehen. Wer die demokratischen
 Rechte in Europa weiter einschränken will, tut das, um die ruinöse und
 menschenverachtende Politik der G8 ungestört fortsetzen zu können.
 Berliner Bündnis gegen den Weltwirtschaftsgipfel in Genua,
 c/o PDS-Büro Kreuzberg
 Oranienstr.46
 10969 Berlin
 
						 
	                      
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