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                        Düren: Demonstration gegen Sammellager 
						 
                          Keine Sammellager- keine Sondergesetze
 Gleiche Rechte für alle hier lebenden Menschen
 Ab 1.Juli 2001 soll die Betreibung des Asyllagers an der Stockheimer Landstraße in Düren an eine Essener
 Privatfirma übertragen werden. Bisheriger Betreiber war die AWO-Mittelrhein.
 In diesem Zusammenhang haben mehrere Organisationen heftige Vorwürfe gegen die für die Betreibung in
 Frage kommende Firma erhoben.
 Diese erstrecken sich laut DN-Nachrichten vom 24.03 von Billiglohnfirma über den Vorwurf die Firma
 betreibt eine Asyleinrichtung in Chemnitz in der weder eine qualifizierte noch überhaupt eine Betreuung
 stattfinde. Es soll der Firma in Chemnitz laut Handelsregister verboten sein, Einrichtungen zur
 längerfristigen Unterbringung von Asylbewerbern zu betreiben. Es mag sein, das eine Privatisierung des
 Asyllagers die Situation im Lager weiter verschlechtern wird, aber auch unter der AWO sind die
 Verhältnisse nach Aussagen von "BewohnerInnen" und eigener in Augenscheinnahme alles andere als
 menschlich.
 Unmenschliche Bedingungen im Asyllager Düren
 Auf die unmenschlichen Bedingungen im Asyllager Düren hat zum Beispiel die Antifa Düren mehrmals
 hingewiesen. Allerdings ohne das sich etwas grundlegend geändert hat.
 Von der Stadtverordneten Otte (CDU) wurde die Antifa Düren wegen der Offenlegung der Missstände im
 Asyllager Düren auf einer der letzten Ratssitzung sogar heftig angegriffen.
 Die Unterbringung von Flüchtlingen in Lagern sind ein Teil der restriktiven, rassistischen Asyl- und
 Ausländerpolitik der Bundesrepublik. Wir lehnen diese Form der Unterbringung von Flüchtlingen generell ab
 denn sie dienen unter anderem dem Zweck, den der Ministerpräsident von Baden-Würtemberg Lothar Späth
 (CDU) bei der Einrichtung des ersten Sammellagers trefflich so formulierte: "Die Buschtrommeln werden in
 Afrika signalisieren- kommt nicht nach Baden-Würtemberg, dort müsst ihr ins Lager."
 Rassistische Sondergesetzte abschaffen
 Wir fordern, sämtliche Lager, unabhängig vom Betreiber, zu schließen und die Menschen, die durch Flucht
 vor Krieg, Folter und Hunger oft traumatisiert sind, menschenwürdig und dezentral unterzubringen. Nur so
 besteht eine Chance, das sie zur Ruhe kommen und das Erlebte verarbeiten können. Weiterhin fordern wir
 sämtliche rassistischen Sondergesetze für Asylbewerber abzuschaffen. Besonders hervorheben möchten wir
 die Abschaffung der Residenzpflicht, weil in dieser Bestimmung die rassistische Praxis konzentriert ist mit
 der Flüchtlinge stigmatisiert, kriminalisiert und ghettoisiert werden. Residenzpflicht bedeutet die Zuteilung
 von Menschen auf bestimmte Landkreise die sie nicht verlassen dürfen und sie bedeutet, dass Flüchtlinge
 überwacht, konzentriert und dementsprechend auch leichter abgeschoben werden können. Durch die
 Regelung werden auch die Möglichkeiten ihrer Selbstorganisation beschnitten, die Residenzpflicht kommt
 also einer politischen Entrechtung gleich. Bei Verstoß gegen die Residenzpflicht werden Flüchtlinge mit
 Geld- oder Gefängnisstrafen, bis hin zur Ausweisung bedroht. Im Artikel 13 der allgemeinen Erklärung der
 Menschenrechte wird das Recht auf freie Bewegung verlangt. Mit der Residenzpflicht verstößt die
 Bundesrepublik als Unterzeichner gegen diese Erklärung.
 Nährboden für Neonazis
 Bei Neonazis findet diese staatliche Hetze ihren Nährboden, sie führen aus, was von oben verlangt wird. Das
 Ergebnis ist die Zunahme von rassistisch und neofaschistisch motivierten Straftaten, die sich in Kreis Düren
 beispielsweise verdoppelt haben.
 Wer ernsthaft etwas gegen diese gefährliche Entwicklung unternehmen möchte, darf zum staatlichen
 Rassismus nicht schweigen. Den schönen Worten, Plakaten und Resolutionen des Kreises und der Stadt
 Düren gegen Rechts müssen endlich Taten folgen. Deshalb fordern wir: Beruft euch bei euren Handlungen
 nicht länger auf rassistische Sondergesetze sondern sorgt dafür, das sie abgeschafft werden.
 Wir fordern:
 Sammellager abschaffen!
 Gleiche Rechte für alle, die hier Leben!
 Weg mit den rassistischen Sondergesetzen!
 Keine Abschiebungen!
  
 Antirassistische Demonstration:
 30. Juni 2001 / 12 Uhr
 Auftaktkundgebung vor dem Bahnhof in Düren
 Anschließend Demonstration durch die Dürener Innenstadt mit Zwischenkundgebung vor dem Kreishaus
 (Abschiebebehörde).
 Abschlusskundgebung vor dem Rathaus.
  
 Antifa Düren, Juni 2001 
						 
	                      
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