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Hannover: Weg mit der Nazi-Szene in Wiesenau!

Weg mit der Nazi-Szene in Hannover-Wiesenau! Weg mit der NPD!
Auf zur Demo in Hannover-Langenhagen am 15.6.!
Stoppt die Nazis am 16.6. in Göttingen!

In Langenhagen und Hannover-Ost sind in den letzten Wochen massive
Übergriffe von Nazi-Schlägern bekannt geworden. Zwei Iraner wurden auf
der Vahren- walderstraße angegriffen und mit Teppichmessern geschnitten.
Eine Gruppe zog gröhlend mit einer Hakenkreuzfahne durch die Straßen.
Ein Italiener, der zwei Frauen verbal verteidigen wollte, wurde mit
Flaschen beworfen und von einem guten Dutzend Nazi-Skins bis zu seiner
Wohnung gehetzt, wo sie den Eingangsbereich zertrümmerten. Auf dem
Schützenfest wurde ein Mann von 4 - 5 Neo-Nazis vor den Augen von zwei
nebenstehenden Polizisten zusammengeschlagen. Die Beamten griffen auch
dann nicht ein, als die Nazis mit ihren Springerstiefeln auf den am
Boden liegenden Mann herumtrampelten. Auf der Homepage der NPD
gratuliert die Kameradschaft Hannover-Ost, das Einkaufszentrum
Langenhagen sei bald die erste national-befreite Zone in der Region
Hannover!

Auf mehreren großen Treffen von Langenhagener BürgerInnen stellte sich
heraus, dass dies nur die Spitze des Eisberges ist. Systematisch
verbreitet eine offene Nazi-Szene von 20, 30 bis zu 50 Nazi-Skinheads
eine Atmosphäre der Angst in der Öffentlichkeit. Ausländer werden auf
offener Straße angepöbelt und bespuckt. Regelmäßig zieht eine große
Gruppe von Nazi-Schlägern durch die örtlichen Lokale und schüchtert dort
die Besucher ein. Mitten auf der Langenhagener Hauptstraße haben die
Nazis einen Treffpunkt im Cafe Papillon errichtet. Menschen überlegen,
aus der Gegend wegzu-ziehen.

Das Zentrum der braunen Aktivitäten liegt in Hannover-Wiesenau, wo Nazis
aus der Umgebung und ganz Hannover sich auf einem zentral gelegenen
Spielplatz versammeln. In dem Viertel werden Ausländer und Schüler
terrorisiert, bis hin zu Übergriffen gegen ein Behindertenheim. Bewohner
des Viertels müssen Tür an Tür neben bekannten Neo-Nazis leben. Im
ganzen Kreis leben Menschen in ständiger Angst! Den Kern der
"Wiesenauer-Szene" bilden Mitglieder der Kamerad-schaft Hannover-Celle,
einer rechten Terrorgruppe, die sich 1998 selbst auflöste, um ihrem
polizeilichen Verbot zu entgehen. Politisch unterstützt wird der Versuch
der Stiefel-Nazis, im Raum Hannover eine National-Befreite Zone
aufzubauen, von der NPD, die immer wieder durch ihre massive
Wahl-Propaganda in der Gegend auffällt. Die sog. Freien Kameradschaften
stehen zur NPD in einem Verhältnis wie die SA zur NSDAP. Im
Spannungsverhältnis von Straßen-Terror und politischer Partei ver-suchen
sie, eine faschistische Bewegung aufzubauen. Die Mehrheit der
Bevölkerung ist offensichtlich gegen sie. Maßnahmen der polizeilichen
"Tolerierung" und sozial-politischen Integration halten die Nazi-Szene
jedoch am Leben, statt sie zu verhindern. Mit den Nazis wird der Terror
in den Alltag integriert. Biologischer Rassismus ist

die Schlüsselideologie der Nazibewegung und wird durch "soziale
Integration" nicht aufgelöst. Die Nazis müssen durch die gezielte
Selbstaktivität der Bevölkerung von ihrem Umfeld isoliert werden, um
sie am Wachstum zu hindern.

Durch krassen Sozialabbau und Privatisierungen, wie sie die SPD im Zuge
der Region Hannover durchsetzen will, kombiniert mit einer ständigen
Hetze der parteiüber-greifenden Rechten und einer staatlichen
Desintegra-tionspolitik gegen Flüchtlinge, entsteht zunehmend die
gesellschaftliche Atmosphäre, in der ihre faschistischen Ideen gedeihen
können. In Italien hat diese Politik des Mitte-Links-Bündnisses dazu
geführt, dass jetzt der Medienmogul Berlusconi im Bündnis mit offenen
Faschisten an die Regierung gelangen konnte. Offene, brutale
Nazi-Repression unterdrückt jede Form des Widerstandes in ihrer Umgebung
und wächst auf dieser Basis. Der Faschismus ist historisch die
Brechstange gegen die Arbeiterbewegung. Heute hat der braune Sumpf
erneut eine bedrohliche Größe erreicht. Der aktuelle
Verfassungsschutzbericht schätzt die Zahl gewaltbereiter
"Rechtsextremisten" auf 53.000 in Deut-schland. Die NPD konnte, seit
sie 1997 auf ihrem Parteitag den Kampf um die Straße beschloß, ihre
Mitgliedschaft massiv auf heute 6500 vergrößern. Allein im vergangenen
Jahr hat sich die Zahl rechtsextremistischer Übergriffe bundesweit
annähernd verdreifacht!

Die aktuelle Initiative von LangenhagenerInnen mit einer Demonstration
gegen die Nazi-Szene in Wiesenau vorzugehen und den Spielplatz zur
Nazi-Freien Zone auszurufen, ist die phantastische Chance für alle
Men-schen in Hannover, den Nazibestrebungen vor Ort und allgemein eine
fette Abfuhr zu erteilen. Die Demon-stration nach Wiesenau stellt einen
guten Ansatzpunkt dar, die dort ansässigen Nazi-Kader von ihrem
han-noverweiten und ihrem lokalen Umfeld zu trennen.

Wiesenau - hannoverweit! - Nazifrei!
Wiesenau und Göttingen - Nazifrei!

Demonstration Fr, 15.6.2001
Start: 16:00 Uhr, Langenhagener Marktplatz

Die Demonstration führt über die Langenhagener Hauptstr., Berlinerplatz
unter der Autobahn hindurch, die Vahrenwalderstr. entlang und biegt bei
der Araltankstelle nach Wiesenau ein. Im Viertel wird eine Runde
demonstriert und anschließend der Spielplatz auf der Abschlusskundgebung
zur Nazi-freien Zone erklärt. Dort wird es Infostände und Diskussionen
mit den Anwohnern geben.

Stoppt die Nazis in Hannover-Langenhagen! Demo am 15.6.!
Stoppt die Nazis am 16.6. in Göttingen!

Unterstützer in Hannover:
Kampagne: "Weg mit der NPD!" Hannover
Widerstandsallianz Hannover
Linksruck Hannover
u.a.

 

10.06.2001
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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