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Eisenach:: Horst Mahler (NPD-Bundesvorstand) gern bei Burschenschaft gesehen

Rechte Strukturen entlarven:

Horst Mahler (NPD-Bundesvorstand) gern bei Burschenschaft gesehen

Die Burschenschaft Rheinfranken aus Marburg hat derzeit den Vorsitz
innerhalb der Deutschen Burschenschaft (DB) und organisiert den
diesjährigen Burschen- und Altherrentag. Dieser findet in der Zeit vom
7.-10. Juni 2001 in Eisenach statt.

Zu Gast bei den Rheinfranken: Am 29.04 1999 referierte Horst Mahler
während einer Veranstaltung auf dem Verbindungshaus in Marburg. Mahler
ist im NPD-Bundesvorstand und vertritt die Partei im Verbotsverfahren
vor dem Bundesverfas-sungsgericht. Zuletzt machte er mit einer
Publikation "Zur Lösung der Judenfrage" auf sich aufmerksam. Mahler
zählt heute zu den bekanntesten Verfechtern des An-tisemitismus,
Rassismus und Nationalismus.

Im burschenschaftlichen Spektrum sind die Rheinfranken eher dem
rechten Flügel mit radikal-völkischen Ansichten zuzuordnen. Die
Rheinfranken sind jedoch nicht Mitglied in der "Burschenschaftlichen
Gemeinschaft", die den rechteren Flügel wei-testgehend dominiert. Die
politische Brandbreite bei den Rheinfranken reicht über den rechten
Flügel der "CDU", über die "Republikaner", den mittlerweile aufgelösten
"Bund freier Bürger", die "NPD" bis hinein in das neofaschistische und
neonazisti-sche Spektrum der "freien Kameradschaften", wie z.B. der
"Kameradschaft Nort-heim", bzw. der "Sauerländer Aktionsfront" (SAF).
Aus diesen verschiedenen rech-ten Spektren speisst sich auch der
Großteil der Referenten, die regelmäßig bei den Rheinfranken zu Gast
sind. Zur Verdeutlichung ein kleine Auswahl:

- Claus Jäger ("Das Deutschlandforum und die Deutschlandpolitik")

- Herbert Hupka ("Ostdeutschland jenseits von Oder und Neiße -
Vergangenheit und Zukunft")

- Alfred Mechtersheimer ("Partei oder Bewegung - was kann Deutschland
retten?")

- Horst Mahler ("die Bewegung der 68er und deren nationale Gesinnung")

- Rigolf Henning ("Freiheitskampf in Südtirol")

Anhand der Referenten lässt sich erkennen, dass die Rheinfranken im
Einklang mit anderen Korporationen die Täterrolle Deutschlands im
20.Jahrhundert in eine Op-ferrolle umdeuten wollen. Dementsprechend
engagierten sich die Rheinfranken zu-sammen mit anderen
Burschenschaften gegen die Ausstellung über die "Verbre-chen der
Wehrmacht von 1941 - 1944".

Neben diesen geschichtsrevisionistischen Zügen, fallen die
Rheinfranken immer wieder durch rassistische und antisemitische
Vorfälle auf. Um diese Vorwürfe ver-schleiern zu können, luden die
Rheinfranken den mittlerweile verstorbenen Vorsit-zenden des
Zentralrates der Juden, Ignatz Bubis, zu einem Vortrag. Bubis
Anwe-senheit wird nun durch die Rheinfranken wie eine
Unbedenklichkeitsplakette der Demokratie zu jeder passenden Gelegenheit
vorgebracht.

1994 referierte bei den Rheinfranken der Marburger Lehramtspensionär
Dietrich Gerwin, wobei dieser offen gegen die "Verschwörung des
Weltjudentums" hetzte.

Widerstand tut Not

Mit einer Demonstration und einem anschließenden Marktfest wollen
Antifaschistin-nen und Antifaschisten am 9. Juni 2001 in Eisenach gegen
den Burschen- und Alt-herrentag der völkischen Deutschen Burschenschaft
(DB) protestieren. Zur De-monstration, die 15 Uhr auf dem Eisenacher
Marktplatz beginnen wird, rufen die An-tifaschistische Aktion Eisenach
und der Arbeitskreis Antifaschismus/Antirassismus auf. Am Ende der
Demonstration wird es auf dem Markt ein antiburschenschaftli-ches Fest
geben: Hier werden vier Bands spielen (Hip-Hop und Hardcore), es wird
einen Infotisch, Getränke und Speisen geben. Wer Lust hat kann sich an
einem Fußballspiel beteiligen.

Den Blick von rechter Gewalt auf die Ideologie wenden!

"Innerhalb der DB findet sich ein ausgeprägter Nationalismus,
Rassismus und Milita-rismus. All das sind Grundlagen rechter
Ideologien, welche rechte Gewalt zur Folge haben", so ein Vertreter des
AK Antifaschismus. Es müsse also darum gehen, ne-ben der rechten Gewalt
vor allem die Ideologie als deren Vorläufer zu kritisieren und zu
bekämpfen. Die in der DB organisierten Männer seien zwar nicht die
kahlrasier-ten, Springerstiefel tragenden Nazihorden. Sehr wohl finde
sich aber eine ähnliche, wenn nicht gar deckungsgleiche Ideologie.


Informationen z.T. aus einer Veröffentlichung, erstellt von Marburger
AntifaschistIn-nen anlässlich des außerordentlichen Burschentages vom
6.-8. April 2000 in Marburg, entnommen. Nachzulesen unter:

htttp://www.dir-info.de/nachrichten/infolinks/01/03/01032203a464bb.htm


- Ende der Pressemitteilung -

Sollten Sie unseren Aufruftext zur Demonstration noch nicht vorliegen
haben, so können wir Ihnen diesen gern zuschicken. Wenden Sie sich
diesbezüglich bitte via Email an:  ak.antifa@lag-antifa.de

AK AntiFa/AntiRa
PF 1245
99802 Eisenach
 ak.antifa@lag-antifa.de [Achtung! neue Email-Adresse]


 

06.06.2001
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