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                        Salzburg & Barcelona: Weltbank-Treffen verhindert 
						 
                          ### Weltbank-Treffen verhindert ###
 ### Auf nach Salzburg - Gegen den WEF-Gipfel am 1. Juli ###
 Der antikapitalistischen Bewegung ist ein großartiger Erfolg gelungen. Die
 Mobilisierung gegen das Weltbank-Treffen war so erfolgreich, daß sich die
 Weltbank gezwungen gesehen hat, ihre Konferenz abzusagen.
 Auch in Österreich steht ein Treffen einer internationalen Institution des
 Kapitalismus ins Haus. Am 1. Juli findet in Salzburg eine Konferenz des WEF
 (World Economic Forum), eines Zusammenschlusses der tausend weltweit größten
 Multis statt. Die AL-Antifaschistische Linke organisiert
 Mitfahrgelegenheiten zur Demo in Salzburg, die am Sonntag, dem 1.Juli ab 16
 Uhr stattfinden wird. Aus Wien und entlang der Westbahnstrecke können wir
 fix Fahrtmöglichkeiten anbieten, für andere Bundesländer sind wir gerade
 dabei, entsprechende Möglichkeiten zu prüfen. Die Fahrtkosten von Wien
 werden voraussichtlich nicht mehr als 200,- Schilling betragen. Die
 Rückreise erfolgt am selben Tag.
 Wenn Du Interesse hast, an der Demo in Salzburg teilzunehmen, setzt Dich
 bitte so schnell wie möglich mit uns in Verbindung, entweder unter
   almail@gmx.net oder unter 0699/10 934 921.
 Abschließend haben wir Texte zum WEF und zur Verhinderung des Treffens in
 Barcelona angeschlossen.
 Deine AL-Antifaschistische Linke
 ---------- Das WEF ----------
 Das WEF (World Economic Forum) ist 1987 aus dem "European Management
 Symposium" entstanden. Das wichtigste Ziel des WEF ist eine "globale
 Gemeinschaft zu bilden, eine weltweite Vernetzung zwischen den
 Entscheidungsträgern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien".
 Neben dem jährlichen Treffen in Davos werden deshalb immer wieder regionale
 Konferenzen organisiert, um detailliert auf "die Problemstellungen der
 Regionen eingehen zu können" und dabei die "internationale Geschäftswelt"
 mit den "politischen Führern" einiger Länder in Kontakt zu bringen (diese
 Zitate findet mensch auf der Homepage des WEF). Dies sind politische und
 wirtschaftliche Absprachen und Grossdeals in Milliardenhöhe. Dafür treffen
 sich rund 250 StaatsvertreterInnen, zirka 300 WissenschaftlerInnen und um
 die 1000 UnternehmensführerInnen in Davos. Als Sponsoren treten hier die
 weltweit größten transnationalen Unternehmen, wie zB IBM, BP Amoco, Coca
 Cola, Nestlé, Deutsche Bank usw, auf. Auf diesem Gipfel gibt das WEF dann
 ein "Arbeitsprogramm" heraus, das "neue Tendenzen", "Probleme" und andere
 "Veränderungen" der "globalen Agenda" beinhaltet. 1996 waren "Chancen und
 Risiken der Globalisierung", 1997 die Informationstechnologie und 1998 "Die
 globale Verantwortung: mit der Globalisierung umgehen" die
 Themenschwerpunkte. Die entwickelten Weltwirtschaftskonzepte beruhen auf
 Niedrigstlohnarbeit, sind (in)direkt für Kriege, Vertreibung und Hunger
 verantwortlich und führen zu einer systematischen Verarmung weiter
 Bevölkerungsschichten.
 Gleichzeitig gibt das WEF mit dem Lausanner Managementinstitut (IMD) einen
 World Competitiveness Report heraus, in dem die verschiedenen Länder, seit
 1994 OECD- und Entwicklungsländer gemeinsam, aufgrund ihrer
 Wettbewerbsfähigkeit eingestuft werden. Dabei wird Wettbewerbsfähigkeit als
 "institutioneller und politischer Rahmen zur Förderung eines anhaltend
 raschen Wirtschaftswachstums, und zwar vorausblicken über einen Zeitraum von
 fünf bis zehn Jahren" definiert. Ein Sozialstaat wäre demnach ein
 wirtschaftliche Bremse und niedrige Steuersätze wären eine der wichtigsten
 Voraussetzungen für eine wettbewerbsfähige Volkswirtschaft.
 Von 1. - 3. Juli 2001 findet in Salzburg (wie auch in den Jahren davor) ein
 Treffen der Central and Eastern Economic Summit (eine "Regionalgruppe" der
 WEF) statt. An diesem Treffen nehmen unter anderem Audi, The Coca-Cola
 Company, Compaq Computer Corporation, Ernst & Young, Volkswagen, Reuters,
 Cisco, Ascom, KPMG, Bank Austria und die Wirtschaftskammer Österreich teil.
 Bei solchen Treffen werden auf der ganzen Welt Demonstrationen organisiert,
 bei denen (betroffene) Menschen gegen die ihnen zugekommene Behandlung
 protestieren. Gerade in Österreich sind diese Treffen bis jetzt "verschont"
 worden. Genau deshalb mobilisieren verschiedenste politische Gruppierung,
 darunter auch die AL-Antifaschistische Linke, gegen
 dieses Treffen. Am 1. Juli wird eine Großdemonstration stattfinden, auf der
 wir gemeinsam gegen die ausbeutende "Wirtschaftselite", gegen die
 mittragenden Großkonzerne und gegen die "hohen" Politiker, sowie gegen deren
 gemeinsam geplanten Ausbeutungskonzepten protestieren werden.
 
 Presseerklärung der "Komission zur Koordination der Kampagne gegen die
 Weltbank, Barcelona 2001" zur Absage der Weltbank-Konferenz
 Dies ist nur der Anfang
 Eine andere Welt wird möglich sein
 Angesichts der Meldung von der Absage der Weltbank-Konferenz über
 "Ökonomische Entwicklung" erklärt die 'Komission zur Koordinierung der
 Kampagne Gegen die Weltbank - Barcelona 2001' (comision de coordinacion de
 la Campana Contra el Banco Mundial - Barcelona 2001):
 * dass die Absage der Konferenz einen bislang nicht dagewesenen Erfolg für
 die Bewegung gegen die kapitalistische Globalisation darstellt,
 * dass die Absage deutlich macht, wie die Mobilisierung in den Städten zu
 einer Determinante für eine Veränderung des aktuellen neoliberalen Modells
 werden kann,
 * dass die Ziele der Weltbank sich mit dieser abgebrochenen Konferenz auf
 ein reines Aufpolieren des Images reduziert haben - was aufgrund der Stärke
 und Breite der vorhersehbaren Mobilisisierungen unmöglich gewesen wäre,
 * dass die Argumente, die die Weltbank-SprecherInnen zur Rechtfertigung
 ihres Rückzuges anführten, den vollständigen Mangel an demokratischer Kultur
 innerhalb dieser Institution belegen sowie deren Unfähigkeit, die Realität
 einiger Bewegungen zu verstehen, die im sozialen Gesichtspunkt sehr viel
 repräsentativer sind als sie,
 * dass die Motive, die die Proteste inspiriert hatten, weiterhin
 fortbestehen und dass folglich die Mobilisationen fortgeführt werden, genau
 wie sie geplant waren und der Absage des Treffens zum Trotz,
 * dass der Erfolg der vorhersehbaren Mobilisationen gegen die Weltbank, so
 wie auch die Wiedergeburt der Kämpfe in Katalunien und im spanischen Staat
 (Sintel, el Plan Hidrológico Nacional, der Kampf gegen das
 AusländerInnen-Gesetz, etc....) einen neuen Rückschlag für die Pläne der
 Regierung von PP und CiU bedeuten könnten,
 * dass die Autoritäten des globalisierten Kapitalismus sich durch die
 breiten Bewegungen gegen die Globalisation bedroht fühlen. Sie, die sich in
 Türmen treffen, umgeben von Mauern und Soldaten, um sich von den Völkern,
 die sie unterdrücken, abzuschotten, wollen sich als Opfer darstellen. Sie,
 die sämtliche Mittel des Planeten zu ihrer Verfügung haben, beklagen sich,
 dass diejenigen, die wir gar nichts haben, ihrer Stimme Gehör verleihen
 wollen,
 * dass wir uns am Dienstag, den 22.Mai um 19.30 Uhr zu einer
 außerordentlichen Versammlung treffen, um die neue Situation zu bewerten,
 und dass wir zu einer Pressekonferenz am Mittwoch, den 23.Mai aufrufen.
 COMISION DE COORDINACION
 CAMPANA CONTRA EL BANCO MUNDIAL, BARCELONA 2001
   http://www.de.indymedia.org
 
 * * * * * *
 Weltbanktreffen in Barcelona abgesagt
 Paris,19.5.2001
 Die Weltbank gab heute bekannt, daß sie ihre Konferenz in Barcelona nicht
 abhalten wird !! Diese Information kommt direkt von der Website der Weltbank
 !
 Zur Begründung sagte Weltbanksprecherin Caroline Anstery: "Eine Konferenz
 zur Reduzierung von Armut sollte in einer friedlichen, gewaltlosen
 Atmosphäre, frei von Bedrohung stattfinden. Konträr zu unseren Versuche in
 Kontakt zu treten mit einigen Gruppen, die Demonstrationen planen und sie in
 die Konferenz zu integrieren bleibt es das Ziel vieler dieser Gruppen, nicht
 in einen konstruktiven Dialog mit uns zu treten, sondern die Konferenz zu
 verhindern. Wir wollen Akademiker aus aller Welt sowie die spanischen
 Gastgeber nicht einer solchen Situation aussetzen.Es ist an der Zeit, etwas
 gegen diese Bedrohung der Diskussionsfreiheit zu unternehmen."
 Anstey sagte, die Bank habe vollstes Vertrauen in die Fähigkeit der
 spanischen Behörden, die logistische Sicherheit und den Schutz der
 Delegierten zu gewährleisten.Trotz alledem sei die Bedohung und die Risiken
 für die Menschen in Barcelona ein zu hoher Preis für die Durchführung der
 Konferenz, die stattdessen mit anderen Mitteln bewerkstelligt werden soll.
 Geplant ist eine Art Online-Konferenz.Für die Konferenz vorbereitete Papiere
 sollen auf die Koferenz-Website gestellt werden.
 Links zur offizielle Erklärung der Weltbank und weitern Hintergründen findet
 ihr unter
   http://de.indymedia.org/2001/05/2394.html
 ausserdem gibts Berichte bei
   http://www.barcelona.indymedia.org
 
						 
	                      
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