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                        Eisenach/ Thüringen: Antifaschistische Aktionen gegen den Burschentag 
						 
                          Rechte Strukturen entlarven! United against Burschis!
 Antifaschistische Aktionen gegen den Burschentag in Eisenach
 Mit einer Demonstration und einem anschließenden Marktfest wollen
 Antifaschistinnen und Antifaschisten am 9. Juni 2001 in Eisenach gegen
 den Burschen- und Altherrentag der völkischen Deutschen Burschenschaft
 (DB) protestieren. Als größter und politisch einflußreichster
 Dachverband studentischer Verbindungen steht die DB für ein
 konservatives bis neofaschistisches Spektrum. Zur Demonstration, die
 15 Uhr auf dem Eisenacher Marktplatz beginnen wird, rufen die
 Antifaschistische Aktion Eisenach und der Arbeitskreis
 Antifaschismus/Antirassismus auf.
 Den Blick von rechter Gewalt auf die Ideologie wenden!
 "Innerhalb der DB findet sich ein ausgeprägter Nationalismus,
 Rassismus und Militarismus. All das sind Grundlagen rechter
 Ideologien, welche rechte Gewalt zur Folge haben", so ein Vertreter
 des AK Antifaschismus. Es müsse also darum gehen, neben der rechten
 Gewalt vor allem die Ideologie als deren Vorläufer zu kritisieren und
 zu bekämpfen. Die in der DB organisierten Männer seien zwar nicht die
 kahlrasierten, Springerstiefel tragenden Nazihorden. Sehr wohl finde
 sich aber eine ähnliche, wenn nicht gar deckungsgleiche Ideologie.
 Tino Brandt - Nazifunktionär und VS Spitzel bei Burschenschaftern
 Wie bereits im Dezember 2000 durch Antifaschstinnen öffentlich
 gemacht, war Tino Brandt des öfteren bei der Burschenschaft Jenensia
 zu Gast. Zusammen mit anderen Mitgliedern des Thüringer Heimatschutzes
 nahm er auch an einer Veranstaltung seines faschistischen Arbeitgebers
 Dehoust bei der Burschenschaft Jenensia teil. Der Fall Brandt zeige
 einmal mehr, "dass staatliche Institutionen sehr wohl ein Interesse an
 rechten Strukturen und einer rechten Ideologie haben, ja sogar
 ursächlich hierfür sind" so der Aufruf zur Demonstration.
 
 Aufruf:
 United against Burschis! Rechte Strukturen entlarven!
 Seit Jahren veranstaltet die rechte Deutsche Burschenschaft (DB) ihren
 Burschen- und Altherrentag in Eisenach. Auch dieses Jahr wird am
 Wochenende nach Pfingsten die verbindungsstudentische Präsens nicht zu
 übersehen sein. Mit Mützen, Bändern und Uniformen werden sie am Tag
 durch die Stadt marschieren. Abends grölt es aus den Kneipen.
 Das allein ist noch kein Problem. Das Problem fängt da an, wo
 Thüringen tolerant und der Aufstand der Anständigen bisher stehen
 geblieben sind: Bei einer inhaltlichen Kritik rechter Denkmuster.
 Die in der DB organisierten Männer sind meist nicht die kahlrasierten,
 Springerstiefel tragenden und rumpöbelnden Nazihorden. Innerhalb der
 DB findet sich aber eine ähnliche, wenn nicht gar deckungsgleiche
 Ideologie wie bei Nazibanden.
 Neben einem ausgeprägten Nationalismus, Rassismus und Militarismus ist
 die DB sexistisch und hat einen elitären Charakter. In führenden
 Funktionen der DB finden sich meist Vertreter der Burschenschaftlichen
 Gemeinschaft, eine rechtsradikale Fraktion innerhalb der DB. Immer
 wieder werden sogenannte Einzellfälle bekannt, bei welchen Neonazis
 gemeinsame Veranstaltungen mit Burschenschaften durchführten oder
 selbst Verbindungsstudenten sind. So zum Beispiel im Dezember 1999 in
 Jena: Bei der Burschenschaft Jenensia referierte Peter Dehoust, ein
 bekannter Neonazi und Herausgeber der rechten Zeitung Nation und
 Europa. Schon vorher sprachen bei der Jenensia bekannte Vertreter der
 extremen Rechten. Jedes Mal mit anwesend: Mitglieder der
 Neonazikameradschaft Thüringer Heimatschutz.
 Gründe genug, in Eisenach den Aufstand der Anständigen auszurufen?
 Seit einem Bombenanschlag im vergangenen Jahr auf jüdische
 ImmigrantInnen in Düsseldorf, erlebt die Bundesrepublik einen bisher
 nichtgekannten staatlichen Antifaschismus: Ob Thüringen tolerant,
 staatliche Förderprogramme zum Aufbau einer Zivilgesellschaft oder das
 Verbotsverfahren gegen die faschistische NPD. Nichts scheint, wie es
 früher war. Heute ist es pop, gegen rechte Gewalt zu sein.
 Auch an Eisenach ist der Sommer 2000 nicht spurlos vorbei gegangen:
 Rassistische Hetzjagd. Bombenanschlag. Faschistische Feiern. Die
 Aufzählung ließe sich fortsetzen. Die Stadt reagierte mit einem Fest:
 Vielfalt statt Einfalt. Schülergruppen beschäftigen sich mit rechter
 Gewalt. Aber auch das: Neonazis bekommen einen Jugendclub. Wenn
 Faschisten aufmarschieren, schweigt die breite Öffentlichkeit in der
 Stadt nach wie vor.
 Bezeichnend für den öffentlichen Aufschrei des vergangenen Sommers und
 der seitdem anhaltenden Debatte ist die Fixierung auf Gewalt. Als
 Problem wird körperliche Gewalt gesehen: geschlagene ausländische
 Professoren und Künstler, gehetzte Flüchtlinge die es bis zu einer
 Meldung in der Tagesschau schaffen, randalierende Nazihorden - und die
 damit verbundenen schlechten Schlagzeilen. Naziaufmärsche könnten dazu
 führen, dass ein Reisebus weniger die Stadt anfährt.
 Solang Rassisten sich aber mit ihren Parolen im Rahmen des staatlichen
 Handelns bewegen und nicht gewalttätig werden, brauchen sie nichts zu
 befürchten. Konkret heisst das: Der Ausländer raus! brüllende Nazi
 soll am Stammtisch bleiben und keine Flüchtlinge ermorden. Den Vollzug
 Ausländer raus! übernimmt der Staat mit seiner Abschiebemaschinerie.
 Es geht dem staatlichen Antifaschismus nicht um eine
 Auseinandersetzung und Bekämpfung der Ursachen rechten Denkens -
 welches bekanntlich Vorläufer jeden Handelns ist - als vielmehr der
 Eindämmung eines unkontrollierten Erscheinens von Gewalt. Das
 staatliche Institutionen sehr wohl ein Interesse an rechten Strukturen
 und einer rechten Ideologie haben, ja sogar ursächlich hierfür sind,
 zeigt der jüngste Skandal um den Thüringer Verfassungsschutz: Mit
 einer sechsstelligen Summe, gezahlt vom Verfassungsschutz, konnte der
 Neonazikader Tino Brandt in Thüringen faschistische Strukturen
 aufbauen und Aktionen durchführen.
 Würde eine inhaltliche Auseinandersetzung über die Ursachen des
 Neofaschismus gewollt, wären bald Innenminister, Wirtschaftsvertreter
 und Juristen - eventuell jede und jeder Einzelne - im Blickpunkt der
 Kritik. Dann würde auch ersichtlich, dass Maßnahmen wie die
 Einschränkung des Demonstrationsrechtes, Videoüberwachung und Ausbau
 des Polizeiapparates nicht Lösung, sondern Teil des Problems sind.
 Strukturen, die maßgeblich für das Entstehen rechter Ideologien
 verantwortlich sind, gehören abgeschafft.
 Null Toleranz für völkische Burschenschafter! Gegen den rassistischen
 Normalzustand vorgehen!
 - Block-Anfang -
 Die DB ist rassistisch! Da es mittlerweile allgemein anerkannt ist,
 dass es keine 'Menschenrassen' gibt, benutzt die DB das Konzept
 'Ethnopluralismus'. Demnach sind es die verschiedenen Lebensweisen und
 Kulturen, die zwar jedem 'Volk' zugestanden werden, die aber nicht
 miteinander vereinbar seien. Deshalb müsse die Einwanderungspolitik
 restriktiv gestaltet und Flüchtlinge abgeschoben werden. Ein Student
 der Burschenschaft Germania aus Jena: "Ausländer haben in unserem
 Vaterland wenig, in einer deutschen Burschenschaft gar nichts
 verloren."
 Nationalismus ein Verbandsprinzip?! Für die DB ist Deutschland überall
 dort, wo sich Deutsche befinden. Und deutsch ist man bei der DB nach
 der Abstammung. Auch Österreich und die deutschen Ostgebiete
 (Ostpreußen, Pommern, Schlesien etc.) gehören so laut DB mit zu
 Deutschland. Konsequenterweise werden österreichische Burschenschaften
 ebenfalls in die Deutsche Burschenschaft aufgenommen (auch der
 ehemalige FPÖ-Vorsitzende Jörg Haider ist Mitglied der DB).
 Militarismus und Sexismus in der DB: Innerhalb der DB ist die Mensur,
 das Schlagen mit einem Degen, Verbandsprinzip. Durch die Mensur soll
 die Männlichkeit unter Beweis gestellt werden. Frauen werden als
 Objekte der Lust angesehen, als Schmückendes Beiwerk zu festlichen
 Veranstaltungen und prinzipiell schwächerer Teil einer gesellschaft.
 
 Demonstration: 9. Juni, 15 Uhr, Marktplatz, Eisenach
 Konzert: 9. Juni, 18 Uhr, Marktplatz, Eisenach mit Second Revenge
 (HC), World.Down (HC), 353er (Hip-Hop), B-Boys (Breakdance)
 Es rufen auf:
 Arbeistkreis Antifaschismus/antirassismus - Für internationale Solidarität; Antifaschistische
 Aktion eisenach
 AK AntiFa/AntiRa
 PF 1245
 99802 Eisenach
   ak.antira@gmx.net [Achtung! neue Email-Adresse]
 
  
						 
	                      
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