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Dresden: Nazidemo am ersten Mai

Ich bin stolz ein Deutschländer zu sein
Naziaufmarsch am 1. Mai in Dresden zerlegen

Am 1. Mai ruft die NPD zu dezentralen Kundgebungen in verschiedenen
Städten auf. Auch Dresden ist mal wieder dabei - hier ist wohl das
Aufmarsch-Management so gut etabliert, nach neun Nazi-Aufmärschen im
Jahr 2000. Für dieses Jahr ist der 1. Mai der dritte Aufmarsch, nach dem
13. Februar (750 Nazis beim Schweigemarsch wg. alliiertem Bombenangriff
1945) und dem 31. März ("für das Selbstbestimmungsrecht der Völker").

Seit 1997 veranstaltete die NPD am 1. Mai bundesweite Großaufmärsche.
Erst in Leipzig und 1999 in Bremen, welcher allerdings verboten wurde.
Die Gegenreaktionen waren jeweils so stark, dass die Nazis ihr Desaster
einsehen mussten. Das Konzept der dezentralen Nazi-Kundgebungen/Demos
entstand unmittelbar danach, anfänglich weil es um den Kommunal- und
Landtagswahlkampf ging, für den die NPD mehr Akzeptanz durch Bürger
brauchte. Mittlerweile hat sich das Konzept auch aus taktischen Gründen
bewährt, um zum Beispiel ein Verbot zu umgehen.

In Dresden kann man nach nunmehr 11 Naziaufmärschen in diesem
Jahrtausend auf die Idee kommen, dass Nazidemos zur Normalität gehören.
Das liegt einerseits daran, dass in Dresden eine gute Struktur zur
Vorbereitung und Durchführung dieser vorhanden ist und zum anderen diese
Stadt zivilgesellschaftlich ein Dorf ist, wo die Anständigen nicht
zuständig sein wollen.
Liberale Kreise ziehen sich darauf zurück bereits betont zu haben, dass
diese Stadt Nazis satt hat und veranstalten am 1. Mai Bürgerfeste mit
Frühschoppen und Politikgeplauder. Also können wir uns darauf verlassen,
dass von dieser Seite nichts zu erwarten ist.
Es wird im Vorfeld keine Anmeldung von uns geben, da wir uns weder auf
die Totalitarismusschiene der Stadt einlassen wollen, noch Lust darauf
haben, nach der Diskussion mit liberalen Bündnispartnern zu suchen.

Die Gegenaktionen an diesem Tag sollen selbstorganisiert laufen. Es gibt
Infopoints in der Innenstadt und ein Infotelefon, wo ihr alle
Informationen über die Situation vor Ort abfragen und abgeben könnt.
Die Gegenaktivitäten zur NPD-Demo am 31. März haben die Nazi-Demo
insofern behindert, dass die Demo wegen einer Blockade durch ca. 30
AntifaschistInnen anhalten musste. Nach wenigen Minuten war die Blockade
geräumt, aber die Route der Nazis wurde stark verkürzt und die
Abschlusskundgebung fand auf dem Parkplatz des Polizeipräsidiums statt.
Auf diesen Erfolg könnten die Gegenaktivitäten zum ersten Mai aufbauen.
Nach Nazidemonstrationen ist es üblich, dass die Polizei die Situation
nicht mehr unter Kontrolle hält. Das bedeutet, dass die Nazis in
größeren Gruppen randalierend und prügelnd durch die Innenstadt laufen.
Auf diese Situation sollten wir überlegt und koordiniert reagieren.

[mobilisierender Kurz-Satz]

Mobilisierungs-AG zum 1. Mai, Dresden


technics:

Infotelefon: 0351 - 80 20 921 (1. Mai ab 8:00 h)
EA: 0351 - 899 604 56
infos, flyer, stadtplan: www.antifa.net/venceremos

Infoladen (Louisenstr.93) 0351 - 80 45 444
Vorabinformationen und Pennplatzbörse am 30. April 19:00 bis 22:00
am 1.5. von 8:00 bis 9:30 geöffnet

Treffpunkt der Nasen um 10:30 h - Theaterplatz
traditionelle Kundgebungen des DGB und der PDS - Schloßstraße ab 10:00
h, Infopoint vor dem Schloßcafé
Beginn PDS-Demo vom Postplatz zum Kulturpalast/Schloßstraße: 10:00 h

Einschätzungen zur Route und Bewegungsfreiheit:
vermutlich laufen die Nasen wie letztes Jahr wegen der Veranstaltungen
von Gewerkschaften und Parteien nicht durch die Altstadt. Außerdem
findet eine Dampferparade statt, deshalb werden sich viele Menschen im
Bereich Terassenufer aufhalten. Üblicherweise werden an den Brücken
Kontrollen durchgeführt, was erschwert, diese zu Fuß zu überqueren.

 

22.04.2001
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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