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Türkei: Angriffe auf Gefangene fortgesetzt/ Kinder festgenommen

IKM
Izolasyon Iskencesine Karsi Mücadele Komitesi
Komitee gegen Isolationshaft
Comitee for Struggle against Torture through Isolation
tel/ fax.:0049 / 40 / 28053625
Adr.: Kreuzweg 12 - 20099 Hamburg
Kontoverbindung; Postbank/ Hamburg
Kto-Nr: 79 966 205   BLZ: 200 100 20
Internet.: www.noisolation.de
E-Mail.: noisolation@ninebyte.de

Hamburg, 25 März 2001
 

Heute ist der 157. Tag des Todesfasten
43 Kinder zwischen 9-10 Jahren sind vor dem Gefängnis Kartal festgenommen worden.

Am 157. Tag des Todesfasten wollten 43 Kinder vor dem Kartal Gefängnis in Istanbul Drachen fliegen lassen. Hier sind
Gefangene-Frauen inhaftiert. Es sind auch einige Mütter der Kinder in diesem Gefängnis. Die Aktion der Kinder sollte die
Freiheit symbolisieren und als Solidarität zu den todesfastenden Müttern und Frauen gelten. Der faschistische Staat, der vor
zwei Tagen hunderte Angehörige und den Rechtsanwalt Zeki Rüzgar bei der Beerdigung von dem todesfastenden Cengiz
Soydas festgenommen hatte, hat heute 43 Kinder, den Busfahrer und eine Betreurin vor dem Kartal-Gefängnis festgenommen.
Die Kinder sind alle zwischen 9 und 10 Jahren alt und sind zur Polizeistation in Pendik gebracht worden und sind zur Zeit
immer noch im Polizeigewahrsamkeit.

Wir fordern die sofortige Freilassung der 43 Kinder!
Sofortige Freilassung von Zeki Rüzgar!
Sofortige Freilassung der festgenommenen Angehörigen!
 

Nun folgt eine Erklärung von TAYAD vom 23. März 2001
 

Schluß mit der Isolation! Schluß mit dem Zwangseingriff!
Schluß mit der Repression in den F-Typen und draußen!

23. März 2001

Nr. 144
 

DAS TODESFASTEN GEHT AM 155. TAG WEITER!

Während das Todesfasten in den Gefängnissen bereits seit 155 Tagen andauert, setzen draußen die TAYAD- Familien ihr
Todesfasten seit 130 Tagen in Istanbul und seit 114 Tagen in Izmir fort. Die Aktion von Ugur Türkmen, der am 5. Januar 2001
aus dem Sincan F-Typ Gefängnis entlassen wurde und das Todesfasten in seiner Wohnung in Mersin fortführt, dauert seit 138
Tagen an. Mehmet Ali Kanmaz, der nach seiner Freilassung aus dem Aydin Gefängnis das Todesfasten in Izmir fortsetzte, führt
seine Aktion seit 146 Tagen fort.

DIE TODESFASTENDEN IM STAATLICHEN KRANKENHAUS VON BAYRAMPAŞA VERWEIGERN DIE
AUFNAHME VON WASSER, ZUCKER UND SALZ!

Die Gefangenen im Todesfasten, die sich im Staatlichen Krankenhaus von Bayrampaşa befinden, verweigern seit 24. März
2001 die Aufnahme von Wasser, Zucker und Salz. Weshalb? Weil man sie nicht ins Krankenhaus eingeliefert hat, um ihr
Leben zu retten, sondern um sie durch Zwangseingriff zu verkrüppeln. Die Gefangenen im Todesfasten, die vor einigen Tagen
aus dem Gefängnis von Kartal ins Krankenhaus gebracht wurden, sind erneut zum Kartal Gefängnis gebracht und ohne
hineingebracht zu werden sogleich zum Krankenhaus zurücktransportiert worden. Die Gefangenen im Todesfasten sind fest
entschlossen, ihre Rechte auf Protest gegen die Zwangseingriffe und auf Widerstand bis zum Ende zu beanspruchen. Sie haben
deshalb erklärt, daß sie weder Wasser, noch Zucker oder Salz aufnehmen werden.
 

DAS BANDITENTUM WIRD FORTGESETZT!

Während das Todesfasten am 155. Tag andauert ist der Leichnam von Cengiz Soydaş, der am 153. Tag im Gefängnis von
Sincan sein Leben verlor, gestern von der Polizei entführt und am Friedhof von Kocatepe vergraben woren. Die TAYAD-
Familien und Rechtsanwälte, die an der Beerdigung teilnehmen wollten, wurden festgenommen.
Während die gestern festgenommenen TAYAD- Familien und Rechtsanwalt Zeki Rüzgar sich immer noch in Polizeigewahrsam
befinden, hat sich trotz aller Banditerei und Ungesetzlichkeit nichts am Programm der Beerdigung geändert.
Die TAYAD- Familien, die sich heute aufgrund des vorbereiteten Programms zum Elternhaus begaben, um Beileid zu
wünschen und das Grab von Cengiz Soydaş besuchen wollen, wurden ebenfalls von der Polizei festgenommen. Angehörige
des TAYAD, die sich in einem von Bağcılar abfahrenden Bus befanden, wurden in Okmeydanı, Familien die aus Gazi kamen,
wurden vor dem Alevitischen Haus in Gazi festgenommen. TAYAD- Familien, die sich von Okmeydanı und Küçük Armutlu
auf den Weg machten, wurden in der Nähe von Kaynarca ebenfalls festgenommen.
Mitglieder des Halkevi, der Nakliyat-İş Gewerkschaft und revolutionär-demokratische Menschen, die zur Beerdigung
kamen, wurden vor der Hauptmoschee in Kaynarca festgenommen.
Der Susurluk-Staat, der Feind des Volkes, der nicht einmal davor zurückscheut, Respektlosigkeit gegenüber Toten zu zeigen,
setzt sein Banditentum fort.
Die Familien-TAYAD, die sich trotz allen Banditentums versammelt haben, werden sich zum Grab des Cengiz Soydas
begeben, der für sein Heimatland und sein Volk sein Leben gegeben hat, um eine Gedenkfeier zu verstalten.

TAYAD- Familien
 
 

 

25.03.2001
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