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Prag: Repressionen gegen Antifademo in Prag

Repressionen gegen Antifademo in Prag

INHALT

1) Prag, 14. Februar 2001 - 100 Riot-Bullen und 20 Zivilbeamte CZ/Prag
2) Tschechien: AntifaschistInnen beunruhigt
3) Tschechien: Update zu den Verhafteten

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1)
Prag, 14. Februar 2001 - 100 Riot-Bullen und 20 Zivilbeamte CZ/Prag

Prag eine antifaschistische Demonstration brutal mit Einsatz von
Schlagstoecken und Hunden auf und nahmen ueber 15 Personen fest.

Die Aktion war gegen den Kongress der faschistischen "Patriotisch-
Republikanischen Partei" gerichtet, die gegenwaertig heimlich von sehr
militanten faschistischen Gruppen "Nationale Allianz" und "Nationaler
Widerstand" uebernommen wird. Etwa 80 AnarchistInnen/AntifaschistInnen
versammelten sich auf dem Kubanska-Platz in Prag, um gegen diese
Veranstaltung zu protestieren und auf den gefaehrlichen Prozess der
Vereinigung und Staerkung der tschechischen faschistischen Bewegung
aufmerksam zu machen. Die Demo war von der tschechischen AFA
(Antifaschistische Aktion) organisiert und Mitglieder der FSA-IWA
nahmen mit Transparenten wie "Es faengt mit Patriotismus an und endet
mit dem Holocaust", "Kein Existenzrecht fuer faschistische
Organisationen" teil.

Polizeieinheiten griffen sofort an, als die Demo naeher an das
Gebaeude kam, in dem die Konferenz stattfand. Die Polizeiaktion lief
so schnell und aggressiv, dass es nicht einmal Aufforderungen zur
"friedlichen Aufloesung" gab. Die AntifaschistInnen leisteten
Widerstand, bis weitere Polizeiverstaerkung eintraf und zog sich dann
aus taktischen Gruenden zurueck.

Die Polizei jagte dann die AntifaschistInnen durch den gesamten
Stadtteil Vrsovice und der Einsatzleiter gab den ausdruecklichen
Befehl: "So viele wie moeglich festnehmen".

Wenigstens ein Aktivist erlitt Kopfverletzungen und ist zur Zeit im
Krankhenhaus, zwei weitere wurden bei der Festnahme heftig geschlagen.

Die Mehrheit der Festgenommenen sind Frauen.

Mindestens drei der Festgenommenen werden zu Unrecht des "Angriffs auf
einen Polizeibeamten" beschuldigt.


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Schickt Protest-E-Mails und Faxe an eure oertliche tschechische
Botschaft!
-----------------------------------------------------
Schickt sofort Protestfaxe an die Polizeiwachen, in denen unsere
GenossInnen festgehalten werden!
Fordert die Freilassung der Festgenommenen ohne Anklagen und schreibt,
dass der Angriff der Polizei illegal war und die Festgenommenen daher
sofort freigelassen werden muessen
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Liste der Festgenommenen:
- Ondrej Slacalek
- Marketa Stepanova
- Petr Rubak
- Magda Gorska
- Eva Novakova
- Tomas Havlik
- Leona Novakova
- Svetlana Sokacova
- Linda Sokacova
- Stanislav Beranek
- Marek Kukla (schwer verletzt, zur Zeit im Krankenhaus)
- Martin Shaw (Aktivist aus Grossbritannien, Mitglied von Reclaim The
Streets)

----------------------------------------------------------------------
------
FAX des regionalen Polizeikommandos/der Polizeiwache:
*420-/0/2-61460111
Vergesst nicht, auch dem tschechischen Botschafter bei euch ein Fax
oder eine E-Mail zu schicken
----------------------------------------------------------------------
------

e-mail:  intersec@atlas.cz

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2)
Tschechien: AntifaschistInnen beunruhigt
Date: Tue, 6 Mar 2001 03:59:31 -0500 (EST)
From:  I-AFD_2@anarch.free.de (FdA/IFA Hamburg)


Czechoslovak Anarchist News Service
provided by Federation of Social Anarchists
section of International Worker's Association
Betr: National-Sozialistischer Block formiert - tschechische
Faschisten vereint - militanter antifaschistischer Protest


Prag - 3. Maerz 2001 - Tschechische AnarchistInnen und revolutionaere
AntifaschistInnen sind aufs hoechste beunruhigt durch den
beispiellosen Schritt zur Integration der tschechischen faschistischen
Gruppen und Organisationen. Wie wir zuvor in unseren Berichten von 13
und 15 Uhr meldeten, hat die tschechische Antifaschistische Aktion
(AFA) eine Gegendemo gegen den Kongress der
"Patriotisch-Republikanischen Partei" organisiert, der sich zu einem
Integrations- und Fusionskongress der ueberwiegenden Mehrheit der
tschechischen faschistischen Organisationen und Gruppen entwickelte.
An der Gegendemo nahmen auch FSA-IWA-Mitglieder aus verschiedenen
regionalen Gruppen teil und trugen Transparente wie "Kein
Existenzrecht fuer faschistische Organisationen", "Es faengt mit
Patriotismus an und endet mit dem Holocaust".

Cirka 80 militante anarchistische/antifaschistische DemonstrantInnen
mit Transparenten und Schildern versuchten, in das "Eden
Konferenzzentrum" zu gelangen; es gab Zusammenstoesse mit 100
Riot-Polizisten und 20 Zivilbeamten, und nach dem Eintreffen von
Verstaerkung fuer die Polizei waren sie gezwungen, sich
zurueckzuziehen. Die Polizisten erhielten den Befehl "So viele wie
moeglich verhaften" und nahmen 20 Personen, ueberwiegend Frauen, fest.
Drei Personen wurden verletzt (darunter eine Person mit
Gehirnerschuetterung und ausgeschlagenen Zaehnen) und schliesslich
wurden zwei Personen (Svetlana S., Aktivistin aus der Feministischen
Gruppe 8. Mai, und Vaclav K., Mitglied der FSA-IWA) des "Angriffs auf
einen Polizeibeamten" beschuldigt.

Ein Riot-Polizist wurde durch Pflastersteine verletzt.

Die brutale Polizeigewalt wurde auch wieder gegen die festgenommenen
Personen eingesetzt, die geschlagen und getreten wurden; eine Person
wurde von Riot-Polizisten mit dem Kopf auf das Pflaster geschlagen.

Der Kongress beschloss den Aufbau eines "National-Sozialistischen
Blocks", einer offenen rechtsextremen und faschistischen politischen
Partei. Diese Entwicklung ist fuer alle revolutionaeren
AntifaschistInnen/AnarchistInnen besorgniserregend. Der NSB ist das
Ergebnis mehrjaehriger Bemuehungen der tschechischen Faschisten zu
fusionieren und einen vereinten, disziplinierten Verband aufzubauen.
Schluesselfiguren hierbei sind Hardcore-Fascho-Skinheads aus der
Gruppe "Nationaler Widerstand", national- sozialistische Aktivisten
aus der "Nationalen Allianz" und Kader der
"Patriotisch-Republikanischen Partei". Nach eigenen Angaben hat die
neue faschistische Partei 2.000 Mitglieder (1.000 ist eine
realistischere Einschaetzung) und mehrere Tausend Sympathisanten
(tatsaechlich vielleicht zwischen 500 und 1.000). In der neuen Partei
finden sich alle wichtigen Figuren und Gruppen der tschechischen
Neonaziszene. Trotzdem sind die Zahlen besorgniserregend.

Das Entstehen dieser Partei kann teilweise auch als das Ergebnis von
wenig Aktivitaeten der tschechischen AntifaschistInnen angesehen
werden. Obwohl bestehende Gruppen und Organisationen ihr Bestes
versuchen, ist die Zahl ihrer Aktionen doch begrenzt. Diese
Entwicklung wurde beschleunigt durch hasserfuellte anti-militante
Propaganda von Liberalen und Pazifisten, die behaupteten, Teil der
anarchistischen Bewegung zu sein und die direkte Aktionen verachtete
und die Legitimitaet des militanten Antifaschismus angriffen. Ihre
Botschaft zur Demobilisierung erreichte viele frueher aktive
Anarchisten. Daher sehen wir uns nun einer beispiellosen und
unmittelbaren Gefahr gegenueber.

Der bekannte Prager Nazi-Skinhead-Kader Filip Vavra, mit einem langen
Vorstrafenregister wegen rassistischer Gewalt, wurde zum Ersten
Sekretaer der Partei gewaehlt.

Viele tschechische Neonazis, darunter die Fuehrungsfigur des NSB
Vaclav Skoupy, der zu mehreren Monaten Gefaengnis wegen Leugnen des
Holocaust verurteilt wurde, sind schon im letzten Herbst auf der Liste
der Patriotisch-Republikanischen Partei als Kandidaten zu
Regionalwahlen aufgetreten und haben nur wenig Stimmen bekommen. Zu
dieser Zeit begann die Endphase des Fusionsprozesses.

Die tschechischen revolutionaeren AntifaschistInnen/AnarchistInnen
planen weitere oeffentliche Aktionen in diesem Monat. Weitere
Nachrichten folgen.

- -----------------------------------
FSA-IWA
PO BOX 5, 15006 Praha 56
e-mail:  intersec@atlas.cz
tel: *420-/0/601-307393
www.volny.cz/fsa-map
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Uebersetzung: FdA Hamburg, e-mail:  i-afd_2@anarch.free.de

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3)
Tschechien: Update zu den Verhafteten
Date: Tue, 6 Mar 2001 03:59:35 -0500 (EST)
From:  I-AFD_2@anarch.free.de (FdA/IFA Hamburg)

Czech Anarchist News-Service
provided by Federation of Social Anarchists
section of International Workers Association
Betr: Solidaritaet mit den festgenommenen und angeklagten
AnarchistInnen
und AntifaschistInnen!
13.00 GMT

- ---FLASH---UPDATE AT 15.00 CET---

Prag - 3. Februar - Update zu den festgenommenen AnarchistInnen/
AntifaschistInnen.
Von zivil gekleideten Beamten dirigierte Riot-Polizei loeste heute
gewaltsam eine antifaschistische Demonstration auf, die gegen den
Kongress der "Patriotisch-Republikanischen Partei" protestierte, die
zur Zeit von militanten Faschisten von der "Nationalen Allianz" und
dem "Nationalen Widerstand" uebernommen wird (siehe unser voriger
Bericht).

Die Polizei geht sehr rasch gegen die AktivistInnen vor und
beschuldigt bis jetzt zwei Personen zu Unrecht des "Angriffs auf einen
Polizeibeamten", die Aktivistin Svetlana S. von der Feministischen
Gruppe 8. Mai und Vaclav K. von der FSA-IWA.

Zehn weitere Personen werden noch in der Polizeiwache in der
Pripotocni- Strasse, Prag 10, festgehalten. Die AktivistInnen warten
draussen auf ihre Freilassung und weitere Informationen.

Wie bereits zuvor berichtet erlitt der verletzte Aktivist Marek K.
eine Gehirnerschuetterung mit temporaerer Amnesie nach seiner
gewaltsamen Festnahme durch Riot-Polizisten. Er wurde in einem
Notfallkrankenhaus medizinisch versorgt und spaeter entlassen.

Es wird berichtet, dass die meisten der Festgenommenen physisch
misshandelt werden. Mehrere Leute, die bereits freigelassen sind,
wurden in der Polizeiwache geschlagen und getreten.

Lest unseren vorigen Bericht und unternehmt sofort Soli-Aktionen!

BERICHTIGUNG: DIE FAXNUMMER FUER PROTESTSCHREIBEN IST:
*420-/0/2-61460111

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FSA-IWA
International secretary
PO BOX 5, 15006 Praha 56, Czech republic
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Solidaritaet mit Gefangenen betaetigen. Wir unterstuetzen:
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Widerstand gegen die Herrschenden und deren System inhaftiert wurden.
Wir unterstuetzen Personen, die gefangengenommen wurden weil sie
versucht haben zu ueberleben oder Menschen die von der Polizei
festgenommen werden. Wir unterstuetzen und publizieren die
Bestrebungen der Haeftlinge hinter Gittern gegen das System zu
kaempfen. Ausserdem unterstuetzen wir auch Gefangene, die erst
aufgrund ihrer Haft politisiert wurden, also urspruenglich nicht wegen
einer politischen Tat oder Haltung ins Gefaengnis gehen mussten.


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13.03.2001
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