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Bruessell: Mitglied des Kollektives gegen Abschiebung verhaftet

Bruessell: Ein Mitglied des Kollektives gegen
Abschiebung verhaftet


Bitte um Unterstuetzung! Bitte weit verbreiten!


Collective Against Expulsions, Rue Van Elewijk 35,
1050 Bruxelles
Tel: 02/644.17.11 fax: 02/648.51.18 e-mail :
 ccle@altern.org
 http://www.collectifs.net/ccle

Das Kollektiv gegen Abschiebungen ist eine autonome Gruppe, die sich beim Kampf mit und fuer die Personen ohne Papiere in Belgien engagiert hat, viele von ihnen sind AnarchistInnen

Ein Jahr Gefaengnis fuer das "Verbrechen der Solidaritaet" !

Am Dienstag, den 30. Januar, gegen 22.30 Uhr wurde Pascal Marchand (ein Anarchist), Mitglied des Kollektivs gegen Abschiebungen, in seinem Haus verhaftet und in das Gefaengnis Vorst (Bruessel) gebracht, wegen eines Urteils der 50. Kammer des Strafgerichts in Bruessel. Pascal Marchand wurde am Freitag, den 26. Januar, zu einem Jahr Gefaengnis verurteilt aufgrund einer Anklage wegen "Angriff und schwerer Koerperverletzung",
"versuchten Raubueberfalls" und "Sachbeschaedigung".

Die Fakten? Eine Demonstration vor dem geschlossenen Zentrum 127 bis in
Steenokkerzeel am 3. Oktober 1999, gegen die kollektive Abschiebung
von Roma. Die Vorfaelle? Pascal Marchand bestreitet die gegen ihn erhobenen
Vorwuerfe. Also erhaelt er ein Jahr Gefaengnis fuer die Solidaritaet
mit Fluechtlingen - einigen von ihnen wurde von der Polizei Markierungen
auf
der Haut vor der Abschiebung beigebracht.

Pascal Marchand erkennt seine Verurteilung nicht an und betrachtet
sich als politischen Gefangenen. Folglich weigerte er sich, sich den
Behoerden
auszuliefern und begann sofort nach seiner Inhaftierung einen Hungerstreik. Als Reaktion versuchte die Gefaengnisverwaltung von
Vorst ihn zu brechen; seit seiner Einlieferung wird Pascal Marchand in
Einzelhaft gehalten und wurde regelmaessig geschlagen. Er traegt sichtbare
Spuren dieser Schlaege im Gesicht und hat Schmerzen am ganzen Koerper.
Ein Arzt wird ihn am Freitag, den 2. Februar, aufsuchen, um seine Verletzungen festzustellen. Das Gefaengnis von Vorst ist uebrigens bekannt fuer sein gewalttaetiges Vorgehen (wie kuerzlich in einer Zeitung berichtet
wurde).

Die Kriminalisierung der sozialen Bewegung? Waehrend der Berufungsverhandlung (die naechste Woche stattfindet) wird Pascal
Marchand in Haft bleiben. Wir machen den Gefaengnisdirektor und den
Justizminister verantwortlich fuer das Schicksal von Pascal und behalten uns das
Recht auf weitere noetige Aktionen vor. Wir sind hier konfrontiert mit einem
neuen Fall der Kriminalisierung der sozialen Bewegung. Schon zuvor war
das Kollektiv gegen Abschiebungen zahlreichen Einschuechterungsversuchen
durch Justiz und Polizei ausgesetzt und gegen viele unserer Mitglieder
laufen noch Anklagen. Dieser Fall zeigt einmal mehr, dass wir in einem Staat
leben, in dem Repression ueber Demokratie geht. Wir unterstuetzen
unseren Gefaehrten in seinem Hungerstreik und rufen zu buergerlichem Ungehorsam
auf angesichts der vom Staat ausgeuebten Gewalt, die alle Inhaftierten
betrifft, gleich ob sie Strafgefangene, politische Gefangene oder
Menschen ohne Papiere sind; sie sind Opfer derselben Logik von "Ueberwachung
und Strafe".

Wir fordern von den "zustaendigen" Behoerden die Freilassung von
Pascal Marchand, dass alle Anklagen gegen ihn fallengelassen werden und dass
der politische Charakter seiner Verurteilung anerkannt wird. Wir warten
auf genauere Nachrichten, um weitere Aktionen zu starten.

Wir schlagen vor, dass ihr Pascal durch Faxe/Briefe unterstuetzt:
an den Justizminister Marc Verwilghen (02/538.07.67; Minister of
Justice,
Waterloolaan 115, 1000 Brussels, Belgium)
und an das Gefaengnis Vorst (02/349.75.65; Prison de Forest, Av. de la
Jonction, 1190 Forest-Brussels).

Wir danken euch und werden euch auf dem Laufenden halten.

The Collective Against Expulsions
________________________________________________________________
Uebersetzung: FdA Hamburg,  i-afd_2@anarch.free.de


 

09.02.2001
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