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Potsdam: Erneuter Anquatschversuch durch Verfassungsschutz


Am Dienstag, dem 23. Januar 2001, gab es in Potsdam einen neuerlichen
Anquatschversuch durch eine Person, die sich als Mitarbeiter vom Verfassungsschutz
Köln vorstellte. Angesprochen wurde ein langjährig aktiver Genosse aus
Potsdam, der der HausbesetzerInnenszene angehört.

Am besagten Tag hat sich besagter Mensch mit dem Fahrrad in der Innenstadt
befunden. Als er zufälligerweise absteigen mußte, kam eine Person auf ihn zu,
die ihn mit vollem Namen ansprach und sich als ein Herr Kloppstock vom VS
Köln ausgab. Der ca. 35-jährige Mann war mit einem olivgrünen Parka und einer
schwarzen Wollmütze bekleidet. Der schmale und ca. 180-185 cm große Mann wollte
den Genossen in ein Café einladen. Auf die Frage, warum und woher er denn
den Namen wisse, gab der Schnüffler an, daß er sich doch über die
Rechtsradikalen unterhalten wolle und den Namen hätte er, weil er viel lese und so einiges
höre, in Potsdam und auch in Berlin. Die sofortige Weiterführung des
Gespräches wurde vom Angesprochenen abgelehnt, statt dessen wurde ein Treffen in der
darauf folgenden Woche vereinbart (Mittwoch, 31.01.01); den Ort und den
Zeitpunkt nannte der Mann vom VS.

Nach langen Diskussionen mit anderen GenossInnen wurde gemeinsam
beschlossen, das Treffen wahrzunehmen und zu beobachten, um vom VS-ler Fotos machen zu
können. Nach mindestens 30 min ist die Aktion aber dann von der Gruppe
abgebrochen worden, da niemand auftauchte, um einen erneuten Anquatschversuch zu
unternehmen. Zurückgekehrt in einer Wohnung von GenossInnen, wurde nachgedacht
ob und warum der VS sich nicht mehr hat blicken lassen.

Nach einer gewissen Zeit verließ jemand das Haus und fand einen
Briefumschlag mit Paketklebeband an der Tür befestigt, auf dem der Name des
angesprochenen Genossen stand. Im Umschlag fand sich ein karierter DIN-A5-Zettel mit
folgender Aufschrift (handschriftlich):

"Wir wollten doch ungestört miteinander reden"

Das gesamte Szenario läßt im Schluß vermuten, daß eine längere Observation
nicht nur des angesprochenen Genossen stattgefunden hat und daß das Treffen,
was ja dann nicht zustande kam, ebenfalls überwacht wurde.


Diese Sache wird öffentlicht, weil das eine Möglichkeit ist, sich gegen
solche Vorgehensweisen des Verfassungsschutzes zu wehren.

Anna und Arthur halten´s Maul!
Verfassungsschutzspitzel verpißt euch!
Für die Abschaffung der Geheimdienste!
Solidarität ist eine Waffe!


Veröffentlichung des Ermittlungsausschusses Potsdam

 

01.02.2001
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