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Prag: Gefangener nach mehr als 2 Monaten Haft entlassen

Am 5. Dezember wurde mit Mads Trĉrup der letzte der Gefangenen der S26-Proteste
nach mehr als zwei Monaten Haft im Prager Gefaengnis Pankrác entlassen.
Wie viele andere wurde Mads am 26. September von der tschechischen Polizei
- aufgrund seines politischen Widerstandes gegen das herrschende System
- verhaftet, eingesperrt und gefoltert.
Mads wurde brutal zusammengeschlagen, musste sich im Gefaengnis nackt ausziehen,
wurde an die Wand gestellt, und mit einem Feuerwehrschlauch mit kaltem
Wasser unter hohen Druck abgespritzt, auf die Haematome, die Wunden, was
besonders schmerzhaft ist. Anschliessend wurde er erneut gepruegelt. Fast
nackt musste er die Nacht in einer zugigen kalten Zelle zubringen, der Schlaf
wurde verhindert. Die ersten zwei Wochen seiner Haft in Pankrác hatte er
keine Moeglichkeit, mit jemandem zu reden, erst nach 14 Tagen wurde er mit
anderen daenischen und deutschen Gefangenen in eine Zelle gesperrt. Waehrend
zwei andere in Prag inhaftierte daenische Jugendliche im Alter von 16 und
19 Jahren nach Hause geschickt wurden, wollte die Staatsanwaeltin Zdenka
Galkova Mads zwischen drei und zehn Jahren in Haft behalten. Ihm wird vorgeworfen,
mit einer Eisenstange nach Polizisten geschlagen zu haben. Nach Aussagen
seiner Begleiter hatte Mads aber niemals eine Eisenstange gehabt. Jedoch
hatte Mads selbst bemerkt, dass die tschechischen Polizisten seinen Rucksack
geoeffnet haben als er bereits zusammengeschlagen am Boden lag. Ein Polizist
hatte ein oder zwei Steine in den Rucksack von Mads gesteckt. Es sollte
wohl der Anschein erweckt werden, es handele sich um einen Gewalttaeter,
der Steine mit sich fuehrt, um diese als Waffen zu verwenden.
Mads sass mehr als zwei Monate ohne Gerichtsurteil in Pankrác. Ein ordentliches
Gerichtsverfahren ist von den tschechischen Behoerden nicht durchgefuehrt
worden. Nun wurde er auf Kaution freigelassen - fuer 800.000 Kc (ca. 330.000
ATS)!
Da seine Eltern und Freunde kein Vertrauen auf ein faires Gerichtsverfahren
hatten, versuchten sie ihn mit der genannten Summe freizukaufen. Seine Eltern
nahmen einen Kredit von 600.000 Kc auf, die Prager Rechtshilfe konnte die
restlichen 200.000 Kc aufstellen. Mads hat es zufaellig getroffen. Alle,
die sich dessen bewusst sind, sollten schauen, dass sie einen Beitrag zu
dieser enormen Menge Geld leisten. Desweiteren wird noch Geld benoetigt,
da gegen mindestens 16 Leute Gerichtsverfahren laufen.

Ihr koennt Geld entweder direkt an die Prager Rechtshile ueberweisen:
IPB Banka Association 2000
Ktn. 167 555 569 / 5100

oder auf das Konto der Rechtshilfe in Wien einzahlen:
KontoNr. 018 100 874 35
BLZ 14.000
Kennwort: Prag

weitere Infos zur rechtlichen Situation in Prag und zu Mads findet ihr unter:
 http://www.slipmadsfri.dk
 http://www.crosswinds.net/~jailsolidarity/
 http://www.no-racism.net/s26

Infos zugestellt von:  fewor@no-racism.net

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Text verbreitet von Anarchist Black Cross Innsbruck:

LOM
Postlagernd
6024 Innsbruck
Austria

e-mail:  abcibk@hushmail.com
 http://www.freespeech.org/entfesselt

Anarchist Black Cross Innsbruck - deutschsprachiger E-Mail-Verteiler mit Infos über Repressionen und politische Gefangene.

 

14.12.2000
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