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Pisselberg: Advent, Advent die Brücke brennt !

Unter diesem Motto organisiert die Anti-Atom-Gruppe der Roten Flora einen Bus
zum Schienenaktionstag am 03.12.00 nach Pisselberg / Dannenberg.
Busfahrkarten gibt es unter den Rufnummern 040-390 92 22 und 040-319 22 08.

Der Bus fährt am 03.12.00
um 12.00 Uhr (pünktlich)
von S-Bahn Sternschanze
zurück geht es gegen 18.00 Uhr.
Die Busfahrkarten kosten DM 15,- bzw DM 20,- (nach Selbsteinschätzung).

Frankreich unser neuer Joker im Atompoker

Nachdem die, von den Energiekonzernen geplanten Castor - Transporte, vom
AKW-Phillipsburg und AKW-Stade verhindert werden konnten, will die Gegenseite
jetzt sicherstellen, dass sie ihren Müll auch weiterhin nach La Hague loswerden
und somit ihre AKWs bei voller Ausnutzung und damit ungeschmälerter Profitrate
weiter betreiben können. Frankreich weigert sich z.Z. nämlich den Deutschen
ihren Atommüll abzunehmen, denn sie mißtrauen den Zusicherungen der Regierung,
dass diese den Müll in Zukunft auch wieder abnehmen wird, bzw. die
Rücktransporte sicherstellen kann.

Sechs weiß lackierte und rund 110 Tonnen schwere Castor-Behälter stehen auf dem
Gelände der ?Wiederaufbereitungsanlage" in La Hague und warten auf den
Transport. Aber dies ist nur die Spitze eines gewaltigen Eisberges. Der sich
angehäufte deutsche Atommüllberg -allein in La Hague-, würde z.Z. 168 Container
füllen und in den nächsten 20 Jahren müßten insgesamt sogar mindestens 300
Castoren nach Gorleben rollen. Rollen tut aber auf Grund des erfolgreichen
Widerstandes bisher wenig, z.Z. stehen (erst/schon/leider) 9 Castoren in
Gorleben und es geht nicht voran. Denn seit im Mai 1998 der Transporte-Stopp
durch Frau Merkel -wegen der verstrahlten Castoren- verhängt wurde, läuft gar
nichts mehr. Erst kam die Expo, während der sich die deutsche Regierung nicht in
der Lage sah, zusätzliche ?Grüne" abzustellen um Transporte zu sichern, dann
wurde festgestellt, dass die Castortransporte jahrelang über die marode Seerauer
Eisenbahnbrücke über die Jeetzel geführt wurden. Eine alternative Strecke kam
aber für die Regierung nicht in Frage, da diese mit 40 Straßenkilometer, länger
als die bisherige ist und außerdem noch fast vollständig durch Wald führt. Unter
diesen Bedingungen konnte der Atomstaat nicht für eine erfolgreiche Durchführung
garantieren und er weiß genau, dass ein verhinderter Transport, sowohl der
Anti-AKW-Bewegung, als auch vielen anderen sozialen Bewegungen soviel Auftrieb
gegeben hätte, dass der politische Schaden für sie zu groß wäre. ?Was für eine
faule Entschuldigung", erregt sich der für die WAA verantwortliche Manager der
Cogema. ?Wollen die uns wirklich weismachen, dass es in Deutschland keine
alternative Zugstrecke zwischen der französischen Grenze und Gorleben gibt ?" Er
fürchtet verzweifelt um das tolle Geschäft, denn 40% des Umsatzes sichern ihm
z.Z. die deutschen AKWs. Dieses sicher geglaubte Geschäft stört mittlerweile die
französische Justiz, weil die Cogema gegen ein Gesetz aus dem Jahre 1991
verstößt. Demnach darf ausländischer Atommüll nicht länger als zu der für die
?Wiederaufbereitung nötigen Zeitspanne von maximal 7 Jahren in Frankreich
zwischengelagert werden. ?Deutschland missbraucht Frankreich als Atommüllhalde"
titelte daher jüngst die Pariser ?Liberation".

Polizei und BGS bauen anti-demokratischen Schutzwall
Es blieb also nur eine Möglichkeit, Abriss und Neubau, mit gleichzeitiger
Erweiterung des Verladekranes in Dannenberg. Seitdem fühlen sich die
BewohnerInnen dort wieder an die Zeiten des antifaschistischen Schutzwalls
erinnert. Polizei und BGS kontrollieren mit einem ungeheuren Aufgebot die
gesamte Bahnstrecke, die Brücke und den Verladekran. Alles wurde zum
?gefährdeten" Ort erklärt. Mit dieser Generalprävention, die sich die Schergen
während der Chaostage in Hannover ausgedacht hatten-, können sie jetzt
massenhaft Personalien aufnehmen und Platzverweise aussprechen. Das damit das
Demonstrationsrecht ausgehebelt wird, hatte die ?rot-grüne" Regierung zuvor im
?Konsensvertrag" dem Kapital versprochen, indem sie sich verpflichtet hatte, den
weiteren Reaktorbetrieb zu gewährleisten und die nukleare Entsorgung zu sichern.

Diese Republik kann man nicht vor uns sichern.

Es geht nicht an, dass die Castoren bisher noch immer nicht dicht sind, in dem
anderen Endlager in Morsleben (?Leben in Moors"), das Deckgebirge auf die
eingelagerten Atomfässer einstürzt und noch immer niemand weiß, wie eine sichere
Endlagerung aussieht, die ?rot-grüne" Regierung aber ihr Atomprogramm ungestört
durchziehen und sogar auszubauen plant.

Wir teilen daher die Einschätzung der französischen Regierung, dass auch diese
Regierung nicht sicherstellen kann, dass die Castortransporte bald wieder
aufgenommen werden. Wir begrüßen unseren ?Partner" in der Verstopfungsstrategie
und werden damit erreichen, dass die AKWs schneller als geplant abgeschaltet
werden müssen.

Daher: stellen wir uns quer ! Macht mit ! Kommt zur Demo nach Pisselberg !
Arbeitet mit in der Anti-Atom-Gruppe Rote Flora, jeden 2. und 4. Montag im
Monat, um 20.00 Uhr, Schulterblatt 23b, al-Büro ! Informiert Euch unter
www.nadir.org/castor, www.bi.luechow-dannenberg.de oder www.x1000malquer.de !
Seit unruhig ! Stört den (Atom) Konsenz !

 

29.11.2000
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