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Berlin: Proteste gegen Nazitreffpunkte in Treptow

Treptower Antifa Gruppe (T.A.G.)
c/o Infoladen Daneben
Liebigstr. 34
10247 Berlin
Tel: 0178/4094288, E-Mail:  T.A.G.@firemail.de

PRESSEMITTEILUNG

zur sofortigen Vorlage in die Redaktion


Betreff: Proteste gegen Nazitreffpunkte in Treptow

Mit anliegendem Flugblatt und Plakaten protestieren Mitglieder und
Sympathisanten der Treptower Antifa Gruppe (T.A.G.) gegen die Kneipen
"Johannisstübel" und "Fliegerheim" in Treptow. Diese haben sich nach
Informationen der AntifaschistInnen und nach Beschwerden von
AnwohnerInnen zu gefährlichen Treffpunkten von Rechtsextremisten
entwickelt. Hier kam es zu NPD-Veranstaltungen, zu rechtsextremen
Stammtischtreffen und zu NPD-Wahlkampfeinsätzen. Verschärft hat sich
die Situation seit ca. einem Jahr durch mehrere rechte Überfälle im
Umfeld dieser Kneipen. Eine Anwohnerin berichtet: "Fast jedes
Wochenende rotten sich hier die Nazis zusammen und suchen Ärger."
Sylvia Kurz, Sprecherin der Treptower Antifa Gruppe (T.A.G.),
erklärt: " Wir finden es unerträglich, daß in Treptow Gegenden
existieren, in denen nicht-rechte und nicht-deutsche Menschen um ihre
Gesundheit fürchten müssen. Um diesen Zustand zu beenden müssen den
Nazis ihre Treffpunkte und Rückzugsräume streitig gemacht werden." In
dem Flugblätter werden die AnwohnerInnen im Umfeld der Kneipen dazu
aufgefordert, Druck auf die Kneipenbetreiber auszuüben, sich bei den
zuständigen Behörden zu beschweren und bei Überfällen einzugreifen.


Das verteilte Flugblatt:


Treptower Antifa Gruppe (T.A.G.)
c/o Infoladen Daneben
Liebigstr. 34
10247 Berlin
Tel: 0178/4094288, E-Mail:  T.A.G.@firemail.de

Betreff: Nazitreffpunkte "Johannisstübel" und "Fliegerheim"


Sehr geehrte Anwohnerinnen und Anwohner,

seit etwa einem Jahr beobachten wir mit großer Sorge, wie sich die
Kneipen "Johannisstübel" am Busbahnhof Schöneweide und das
"Fliegerheim" in der .... zu gefährlichen Nazitreffpunkten in unserem
Bezirk entwickelt. Fast jedes Wochenende halten sich hier Angehörige
der Neonazi-Szene auf. Vor allem das "Johannisstübel" dient wegen
seiner fast unbeschränkten Öffnungszeiten als beliebter Treffpunkt
für Rechtsextremisten aus Treptow und Köpenick. In Zeiten des
Wahlkampfes zogen von hier aus Mitglieder der rechtsextremen NPD los,
um ihre rassistischen Hetzplakate aufzuhängen. Auch wurden mehrfach
Überfälle auf alternative Jugendliche bekannt, die direkt aus dem
"Johannisstübel" heraus begangen wurden. Zu den Stammgästen des
Johannisstübels zählen gewaltbereite Naziskinheads, Aktivisten der
NPD, Mitglieder der verbotenen "Blood & Honour"-Bewegung und der
Kameradschaftsszene. Rechte Jugendliche gelangen hier in Kontakt mit
organisierten Nazistrukturen. Obwohl der Polizei das "Johannisstübel"
als Treffpunkt gewaltbereiter Nazis bekannt ist, kommt es fast jedes
Wochenende in der Umgebung des "Johannisstübels" zu Überfällen auf
Menschen, die nicht in das beschränkte Weltbild der Nazis passen. Im
"Fliegerheim" treffen sich vor allem organisierte Nazis aus Treptow
und Köpenick. Am Wochenende sind hier u.a. Mitglieder der NPD und der
Kameradschaft Treptow anzutreffen. Vom "Fliegerheim" aus kam es schon
mehrfach zu Bedrohungen gegen BesucherInnen des nahegelegenen
Jugendzentrum "Audio". Außerdem wurde im Rahmen einer
Informationsveranstaltung im Rathaus Köpenick bekannt, daß im
"Fliegerheim" mindestens eine große Parteiveranstaltung der
rechtsextremen NPD stattfinden konnte.

Wir finden es unerträglich, daß in Treptow Gegenden existieren, in
denen nicht-rechte und nicht-deutsche Menschen um ihre Gesundheit
fürchten müssen. Um diesen Zustand zu beenden müssen den Nazis ihre
Treffpunkte und Rückzugsräume streitig gemacht werden.

Deshalb:
- Üben Sie Druck auf die Betreiber der Kneipen aus.
- Beschweren Sie sich bei ......
- Greifen Sie bei rechten Überfällen, Pöbeleien oder
Zusammenrottungen ein oder informieren Sie zumindestens die Polizei
(Infotelefon Rechtsextremismus: 030-6911183)
- Helfen Sie uns den rechtsextremen Terror entgegenzutreten.

 

29.11.2000
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