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Österreich: Solidaritätshungerstreik

Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe FreundInnen!

Nachdem auch wir zur Unterstützung des Hungerstreiks in den türkischen
Gefängnissen mit dem Hauptziel nach Auflösung der Isolationsgefängnisse und
-zellen aufrufen, wurden wir gebeten, die nachstehende Erklärung zu
versenden. Gleizeitig bitten wir um Unterstützung für die Hungerstreikenden
in Österreich in Form von Besuchen und Veröffentlichung ihrer Anliegen!

Prison Watch International Wien


Wien, 5.11.2000


HUNGERSTREIK GEGEN ISOLATIONSHAFT IN DER TÜRKEI -
SOLIDARITÄTSHUNGERSTREIK IN DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH

Über tausend Gefangene haben am 20. November in den Gefängnissen in der
Türkei einen unbefristeten Hungerstreik begonnen. Wenn die gerechten
Forderungen der Gefangenen nach Nichteinführung der Isolationshaft nicht
erfüllt werden, so werden sie ihre Aktion ins Todesfasten umwandeln. In
Deutschland haben sich türkische und deutsche Gefangene dem Hungerstreik
angeschlossen, wodurch der Widerstand größere Ausmaße annimmt.

Am Samstag, den 4. November haben wir im Halkevi, Hippgasse 33/4, 1160 Wien
ebenfalls einen Hungerstreik begonnen!

Jeder in der Türkei und in der Weltöffentlichkeit, der sich der
Menschenwürde bewußt ist, widersetzt sich den Isolationszellen. Die
Isolationszellen finden schon in mehreren europäischen Ländern Anwendung
und werden auch als „weiße Folter“ bezeichnet, ein System zur stillen
Vernichtung des menschlichen Bewußtseins.

Der Widerstand in den türkischen Gefängnissen genießt weltweit einen hohen
Respekt und er wird wieder ihren Sieg der Weltöffentlichkeit verkünden. Die
Gefangenen sind bereit, jeden Preis für die Fortsetzung eines würdevollen
Lebens zu zahlen. Wir müssen verhindern, daß es wieder zu ermordeten
Gefangenen kommt wie beim Todesfasten 1996 und während des Massakers im
Ulucanlar-Gefängnis in Ankara 1999. Damals starben insgesamt 22 Gefangene.
Die Gefangenen fordern die Abschaffung der Isolationszellen, der
Anti-Terrorgesetze und der Staatssicherheitsgerichte. Weiterhin verlangen
sie die Verurteilung der Folterer und die vollständige Aufklärung der
Massaker gegen die Gefangenen.

Schließen wir uns den legitimen und gerechten Forderungen der Gefangenen an
und zeigen wir jedem, dass die Gefangenen nicht alleine sind! Lassen wir
neue Massaker in den Gefängnissen nicht zu!

Es lebe der Widerstand der Gefangenen!

Freiheit für alle politischen Gefangenen!

Halkevi
Hippgasse 33/4
1160 Wien
Tel: 01/ 49 47 210


 

05.11.2000
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