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Österreich: widerst@nd! - MUND: Donnerstag 12. und Freitag 13.10.00 (fwd)

medienunabhängiger Nachrichtendienst
> Donnerstag 12. / Freitag 13. 10.2000
>
> Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
> Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.
> Bei allfälligen Fragen bitte zuerst das Editorial am Ende lesen!
> Diese Ausgabe wurde von Erol Akdag zusammengestellt:  erol.akdag@chello.at
> Schickt eure Beiträge bitte an:  widerstand@no-racism.net
>  widerst@nd MUND laufend aktualisiert im Web!
>  http://www.no-racism.net/MUND
>
> Bitte weitersagen:
> Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
> unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
>
>
> ***********************************************************
> Sorry! Mund von Gestern konnte aus unvorhergesehenen Gründen
> nicht erscheinen!
> Dafür heute an die 30 Artikeln! Sollten Beiträge
> übersehen worden sein, bitte noch einmal schicken!
>
> ***********************************************************
> Liebe Leute!
> Der  widerst@nd-MUND wird immer länger. Um die Lesbarkeit zu
> verbessern, bitten wir um Beschlagwortung Eurer Einsendungen gleich
> unter dem Titel mittels 2 bis 4 Kategorien (z.B. termin:
> humi-dump-fest, innenpolitik: schulgeld?, aussenpolitik: naher osten,
> stellungnahme/replik: zu beitrag ...)
> ***********************************************************
>
> ================================================
> I N H A L T
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>
> A) TEXTE UND AKTIONEN
>
> ====================================================
> 00 Donnerstagdemo Bericht 12.10.00
>  http://tatblatt.mediaweb.at/132chronologie-aktuell.htm
> ====================================================
> 01 Aktionstag der Bunten (Zeitung) mit Flüchtlingen
>  bunte.zeitung@lion.cc
> ====================================================
> 02 Militärkommando Wien handelt Waffenstillstand zwischen Botschaft der
> Besorgten BürgerInnen und Burghauptmannschaft aus
> Johanna Hofinger www.ballhausplatz.at
> ====================================================
> 03 SchuelerInnenbuendnis, Freitag 13. oktober, 19:00
>  martin@schulsprecher.at
> ====================================================
> 04 Berichte vom Mittwoch:Demos gegen Studiengebühren,
> HörerInnenversammlung gegen Uni-Verwaltung durchgesetzt
>  TATblatt@blackbox.net
> ====================================================
> 05 Schwarzer Freitag - Bildungskrach
>  igpub@egroups.com
> ====================================================
> 06 Eine Woche nach dem Besuch in Klagenfurt ist Volkstanz.net in Graz.
>  yoyo@online.edvg.co.at
> ====================================================
> 07 Internationaler Rückhalt für PublicNetbase
>  http://www.t0.or.at/
> ====================================================
> 08 Die verbrauchte Minderheit - Kärntens SlowenInnen auf Haiders Exerzierfeld
>  facts@slovenian.at
> ====================================================
> 09 Money Nations / Medienpraxis und Kampagnenpolitik und
> Tatblatt-Positionspapier
>  vor.red@sil.at
> ====================================================
> 10 Transparent gegen Deutschnationalismus
>  oekoli_wien@gmx.net
> ====================================================
> 11 Kulturkarawane gegen Rechts: Bericht und Photos
>  fewor@no-racism.net
> ====================================================
> 12 ANAR (Austrian Network Against Racism) protestiert gegen den Auftritt der
> österreichischen Außenministerin
>  Ljubomir@Integrationshaus.org
> ====================================================
> 13 Re Auftritt der österreichischen Außenministerin
>  erol.akdag@chello.at
> ====================================================
> 14 Rosa Flieder: "Diese Regierung ist unerträglich"
>  rosaflieder@hotmail.com
> ====================================================
> 15 Palästina
> David Babelfish  linguist@technologist.com
> ====================================================
> 16 Bassam Tibi: "Es besteht die Gefahr eines Bürgerkriegs"
> Samuel Laster  balticnewswatch@chello.at
> ====================================================
> 17 Moshe Zuckermann über die Friedensfähigkeit des israelischen Staates
>  hans.puehretmayer@univie.ac.at
> ====================================================
> 18 Zur Antisemitismus-Debatte
> Jacqueline Csuss  j.csuss@xpoint.at
> ====================================================
> 18 (B) Antisemitismus-Debatte
>  Beate.Wernegger@sbg.ac.at
> ====================================================
> 18 (C) Zur Antisemitismusdebatte
>  thomas_schmidinger@hotmail.com
> ====================================================
> 18 (D) Antisemitismus im mund - rechtsextreme rkl - zensurfreies organ
>  rosa.parks@gmx.net
> ====================================================
> 18 (E) Änderung in "Beiträge mit rassistischen oder sexistischen oder
> antisemitischen Inhalten werden nicht veröffentlicht"
> Johanna Hofinger www.ballhausplatz.at
> ====================================================
> 19 Zivilgesellschaft - ein Konzept für Frauen?
>  ksoe@EUnet.at
> ====================================================
> 20 Drogenfachleute wenden sich mit Petition an Bundeskanzler Schüssel
>  schober.helmut@aon.at
> ====================================================
> 21 10.Okt in Kärnten - Deutschnationalismus feiert fröhliche Urstände
>  bsb@magnet.at
> ====================================================
> 22 dezentrale projektion. jugendliche und künstlerInnen zeigen ihre videos.
> Thomas Tesar < echo.redaktion@non.at>
> ====================================================
> 23 Sonntag im Vorstadtzentrum 15 Kommt der Polizeistaat?
>  bsb@magnet.at
> ====================================================
> 24 Der Standard hat eine Widerstandsseite
>  Sophia-Maria.Antonulas@derstandard.at
> ====================================================
>
> B) TERMINE Freitag, 13. Oktober
>
> C) TERMINE Samstag, 14. Oktober
>
> D) EDITORIAL
>
> E) VERTEILEROFFENLEGUNG
>
>
> ================================================
> A) TEXTE UND AKTIONEN
> ================================================
>
> ====================================================
> 00 Donnerstagdemo Bericht 12.10.00
>  http://tatblatt.mediaweb.at/132chronologie-aktuell.htm
> ====================================================
>
> DONNERSTAGSDEMO 12.10.00
>
> Bericht aus der TATblatt-"Chronologie des Widerstands gegen die
> Rechts-Rechtsextrem-Koalition in Wien"
>  http://tatblatt.mediaweb.at/132chronologie-aktuell.htm
>
>
> !!! UNKORRIGIERTE ERSTFASSUNG !!!
> Allfällige Ergänzungen, Korrekturen etc. finden sich in der
> "Chronologie" auf unserer Website.
>  http://tatblatt.mediaweb.at/132chronologie-aktuell.htm
>
> Donnerstagsdemo
>
> Die Wirtschaftskammer Österreich im 4. Bezirk und ein
> Burschenschafterfest im Uni-Campus im alten AKH waren die Ziele der
> diesmaligen Donnerstagsdemo. Letzteres zu erreichen scheiterte an der
> polizeilichen Abriegelung aller Zugänge zum Uni-Campus und an zwei
> Fensterrahmen, die vom 5. Stock eines Wohnhauses auf die Demo fielen,
> wobei zwar durch Zufall keineR ernsthaft verletzt wurde, die Demo aber
> längere Zeit aufgehalten, in der Folge von vielen verlassen und
> letztlich in zwei Teile aufgespalten wurde.
>
> Die Anzahl der DemonstrantInnen war verglichen mit den letzten
> Donnerstagsdemos eher bescheiden, nach TATblatt-Zählung (Museumsplatz)
> und gleich lautenden Polizeiangaben (laut Standard) waren es rund 1.300,
> laut Aktionskomitee 3.000.
>
> Bis kurz vor 22.30 Uhr kam es zu keinen besonderen Vorfällen. Dann
> stürzten in der Lenaugasse im 8. Bezirk plötzlich zwei mehrere Kilo
> schwere Fensterrahmen mit einem metallenen Gitter - einer Art Katzen-
> oder Vogelgitter - vom fünften Stock eines Wohnhauses auf die Straße.
> Eine Demonstrantin wurde davon am Arm gestreift, zog sich dabei aber zum
> Glück nur eine leichte Prellung zu. Dass nicht mehr passiert ist, dürfte
> dem Umstand zu verdanken sein, dass die Demo an dieser Stelle nicht
> sonderlich dicht war.
>
> Die getroffene Demonstrantin erstattete bei einem Staatsschutzbeamten
> Anzeige, mehrere andere DemonstrantInnen meldeten sich als ZeugInnen.
> Nach Aussage eines Beamten habe eine erste Befragung ergeben, dass die
> Fensterrahmen versehentlich hinuntergefallen seien (dafür spreche, dass
> derartige Konstruktionen eher aufwändige und unhandliche Wurfobjekte
> wären - dagegen, dass sie schon sehr fahrlässig montiert gewesen sein
> müssen, wenn sie sich so einfach selbstständig machen; die Möglichkeit,
> dass sich die BewohnerInnen zum Beispiel zu sehr gegen das Gitter
> gelehnt haben, um die Demo zu sehen, und es sich wirklich um einen
> Unfall gehandelt hat, sollte aber jedenfalls nicht vollkommen
> ausgeschlossen werden; Anm.).
>
> Während der Aufnahme der Daten der ZeugInnen zog ein großer Teil der
> Demo weiter. Der andere folgte etwa eine Viertelstunde später. Die
> meisten Leute verließen an dieser Stelle die Demo.
>
> Beim alten AKH blockierten PolizistInnen-Reihen alle Eingänge zum
> Uni-Campus und verhinderten so den ungebetenen Besuch eines
> Burschenschafter-Festes. Noch vor 23.00 Uhr löste sich die Demo
> allmählich auf. Als der letzte Demo-Rest bereits sehr klein war, machte
> die Polizei die Campus-Zugänge wieder frei. Von einem trommelnden
> Demonstranten (einem anderen als am 21. September) wurden die
> Personalien aufgenommen, weil er Lärm erregt haben soll. Einzelne kleine
> DemonstrantInnengruppen zogen abschließend doch noch pfeifend,
> schimpfend oder "Widerstand"-rufend bei den Burschenschaftern vorbei.
>
> Route/Ablauf: Ballhausplatz/Heldenplatz (Losziehen ca. 20.10) -
> Bellariastraße - Museumsplatz - Getreidemarkt (an der Secession links
> vorbei) - Operngasse - Paulanergasse - Wiedner Hauptstraße -
> Schönburgstraße (Wirtschaftskammer, ca. 21.00) - Rainergasse -
> Johann-Strauß-Gasse - Lambrechtgasse - Mittersteig - Straußengasse -
> Margaretenstraße - Pilgramgasse - Pilgrambrücke - Hofmühlgasse -
> Gumpendorfer Straße - Barnabitengasse - Mariahilfer Straße -
> Museumsplatz - Museumsstraße - Auerspergstraße - Lenaugasse
> (Zwischenfall mit Fensterrahmen, ca. 22.30 Uhr) - Schloßer Platzl -
> Wickenburggasse (Landesgericht) - Thavonatgasse (Uni-Campus, altes AKH,
> Auflösung ca. 23.00 Uhr)
>
> !!! UNKORRIGIERTE ERSTFASSUNG !!!
> Allfällige Ergänzungen, Korrekturen etc. finden sich in der
> "Chronologie" auf unserer Website.
>  http://tatblatt.mediaweb.at/132chronologie-aktuell.htm
>  http://tatblatt.mediaweb.at oder
>  http://www.nadir.org/nadir/periodika/tatblatt
> E-Mail: mailto: TATblatt@blackbox.net und mailto: TATblatt@gmx.at (bitte
> sicherheitshalber an beide Adressen mailen)
>
>
> ====================================================
> 01 Aktionstag der Bunten (Zeitung) mit Flüchtlingen
>  bunte.zeitung@lion.cc
> ====================================================
>
>
> Freitag, den 13. Oktober werden in Wien Flüchtlinge, die im Caritasheim am
> Westbahnhof untergebracht sind, die neue Ausgabe der Bunten (Zeitung) mit dem
> Schwerpunkt "Was geschieht ist keine Utopie - Macht und Ohnmacht der
> Zivilgesellschaft" auf der Straße verkaufen. Der halbe Verkaufspreis geht an
> die
> VerkäuferInnen.
>
> Die Caritas-Heime sind derzeit vollständig überfüllt. Die Anzahl der
> Flüchtlinge, die in die Bundesbetreuung aufgenommen werden, wurde zwar
> kurzfristig während dem Besuch der "drei Weisen" um Hundert Personen erhöht,
> anschließend aber sofort wieder gekürzt. In Wien muß die Caritas die Aufnahme
> von Hunderten von Flüchtlingen ablehnen, darunter Kinder und schwangere
> Frauen,
> denen nur die Straße bleibt. "Es herrscht Willkür bei der Aufnahme der
> Flüchtlinge, es gibt keine Kriterien, auf die man sich berufen kann," stellt
> Heimleiter Michael Zikeli fest.
>
> Auch die Volkshilfe wird durch die Kürzung des Tagsatzes von ÖS 225 auf ÖS 190
> vor massive finanzielle Probleme gestellt. In einer Aussendung betonte der
> Präsident der Volkshilfe, daß sowieso nur 30 Prozent der AsylwerberInnen in
> Bundesbetreuung stehen.
>
>
> Für Rückfragen:
> Kerstin Kellermann, Magdalena Ebeid, Di-Tutu Bukasa (Bunte Zeitung): 961 10 29
> Bettina Riha-Fink (Caritas Kommunikation): 878 12/138 (Montag 225)
>  bunte.zeitung@lion.cc
>
> ====================================================
> 02 Militärkommando Wien handelt Waffenstillstand zwischen Botschaft der
> Besorgten BürgerInnen und Burghauptmannschaft aus
> Johanna Hofinger www.ballhausplatz.at
> ====================================================
>
> Wie am 28.09.2000 auf www.ballhausplatz.at berichtet, hatte die
> Burghauptmannschaft die Gespräche mit der Botschaft der Besorgten
> BürgerInnen (BBB) abgebrochen und eine zwangsweise Entfernung des seit
> 9.Februar am Ballhausplatz etablierten Containers angekündigt. Vor seiten
> der freiwilligen AktivistInnen, die rund um die Uhr für die Betreuung der
> Botschaft sorgen, wurde vermutet, daß dieser plötzliche Druck im
> Zusammenhang mit den geplanten Aktivitäten des Militärs am Heldenplatz zum
> Nationalfeiertag steht. Nun erklärte das Militärkommando Wien, daß das
> Militär in politische Auseinandersetzungen nicht verwickelt werden wolle.
> Keinesfalls sollte zudem der Anschein erweckt werden, daß eine militärische
> Parade zu Lasten des demokratischen Demonstrationsrechts ginge. Nun hat die
> Burghauptmannschaft bis zum 29.10. einen *Waffenstillstand* mit der
> "Botschaft" verkündet. Diese Information ließ das Militärkomamndo Wien den
> AktivistInnen heute nachmittag zukommen. Ob von Seiten der
> Burghauptmannschaft die Gespräche danach wiederaufgenommen werden, ist
> jedoch noch offen.
>
>
> 12.10.2000 15:13 | von: Johanna Hofinger www.ballhausplatz.at
>
> ====================================================
> 03 SchuelerInnenbuendnis, Freitag 13. oktober, 19:00
>  martin@schulsprecher.at
> ====================================================
>
> SchuelerInnenbuendnis, Freitag 13. oktober, 19:00 Landstraßer-Hauptstr.96/1
> BITTE AN ALLE WEITERLEITEN!
>
> BUENDNISTREFFEN GEGEN STUDIENGEBUEHREN !
> Freitag, 13. Oktober 19:00 Landstraßer Hauptstr. 96/1
>
> Thema: Wie gehts weiter nach dem 11.Oktober?
>
> ====================================================
> 04 Berichte vom Mittwoch:Demos gegen Studiengebühren,
> HörerInnenversammlung gegen Uni-Verwaltung durchgesetzt
>  TATblatt@blackbox.net
> ====================================================
> Bericht aus der TATblatt-"Chronologie des Widerstands gegen die
> Rechts-Rechtsextrem-Koalition in Wien"
>  http://tatblatt.mediaweb.at/132chronologie-aktuell.htm
>
>
> !!! UNKORRIGIERTE ERSTFASSUNG !!!
> Allfällige Ergänzungen, Korrekturen etc. finden sich in der
> "Chronologie" auf unserer Website.
>  http://tatblatt.mediaweb.at/132chronologie-aktuell.htm
>
> ZIGTAUSENDE BEI DEMOS GEGEN STUDIENGEBÜHREN
>
> Zigtausende Menschen demonstrierten in Wien gegen Studiengebühren und
> für freie Bildung. In einem Sternmarsch bewegten sich am Vormittag
> StudentInnen, SchülerInnen, GewerkschafterInnen - vor allem von der
> Gewerkschaft der EisenbahnerInnen - und unzählige andere solidarische
> Menschen von der Uni-Wien (wohin zuvor auch zahlreiche große und kleine
> Demonstrationen von Fakultäten und Instituten führten), dem Westbahnhof
> (Treffpunkt für SchülerInnen, LehrerInnen, EisenbahnerInnen und alle
> Anderen), TU, WU, Schwarzenbergplatz (Musikuni), Universität für
> angewandte Kunst und Praterstern (VetMed) zum Parlament, wo um 12.00 Uhr
> eine gemeinsame Kundgebung abgehalten wurde. Von dort zog eine
> gemeinsame Demo die Ringstraße entlang zur Oper, kehrte in einer
> größeren Schleife durch Seitengassen um, und bewegte sich anschließend
> wieder über den Ring zum Ballhausplatz, wo nach 14.30 die
> Abschlusskundgebung stattfand. Dass bei der Demo-Planung die
> ÖVP-StudentInnenfraktion "Aktionsgemeinschaft" ihre Finger maßgeblich im
> Spiel hatte, zeigte sich an mehreren Details, unter anderem an: - der
> schlechten Ankündigung der Demo-Treffpunkte - der Demo-Route, die an
> neuralgischen Punkten weit vorbei führte - bezahlten Demo-Ordnern - der
> Auswahl der RednerInnen - dem Umstand, dass die DemonstrantInnen am
> Ballhausplatz sehr lange mit Musik berieselt wurden, bis endlich die
> Abschlusskundgebung begann, auf der dann durch Stromabdrehen zu
> verhindern versucht wurde, dass auf eine nachfolgende
> HörerInnenversammlung im Audimax hingewiesen wird u.v.a.
>
> Ein Demonstrant dürfte Medienberichten zufolge während der
> Abschlusskundgebung aus nicht näher bekannten Gründen von der Polizei
> abgeführt worden sein, was andere DemonstrantInnen mit Eierwürfen
> beantwortet haben sollen. Der Abgeführte wurde - laut Medienberichten -
> nach Aufnahme seiner Personalien wieder freigelassen. Eier waren aber
> auch bereits vorher geflogen. Ihr Ziel war die Hofburg.
>
> Die Gesamtzahl der TeilnehmerInnen an den Demonstrationen in Wien dürfte
> zumindest gegen 30.000 gehen. Allein von der Uni-Wien zum Parlament
> bewegten sich nach TATblatt-Zählung rund 10.000 Menschen, an der
> nachfolgenden Demo beteiligten sich nach TATblatt-Zählung 20.000 bis
> 25.000. Da jedoch bereits während der Kundgebung vor dem Parlament ein
> stetiges Abwandern von DemonstrantInnen eingesetzt hatte, konnten bei
> keiner der TATblatt-Zählungen wirklich alle Beteiligten erfasst werden.
> Die Polizei sprach von 20.000 Leuten auf der Demo, und laut APA von
> 30.000 insgesamt. Die ÖH meldete 50.000 DemonstrantInnen.
>
> Demoablauf (exkl. Sternmarsch): Parlament (ca.12.00 bis 12.30 Uhr) -
> Ring - Kärntner Straße - Walfischgasse - Schwarzenbergstraße
> -Seilerstätte - Weihburggasse - Ring -Heldenplatz/Ballhausplatz (Ankunft
> ca. ab 14.10, Beginn der Kundgebung 14.40)
>
>
> HÖRERINNENVERSAMMLUNG
>
> Tausende DemonstrantInnen, die nach 15.00 Uhr in die Uni Wien zu einer
> HörerInnenversammlung gekommen waren, fanden das Audimax verschlossen
> vor, was vorerst einige Verwirrung auslöste. Zuerst wurde versucht, die
> Versammlung in die Aula zu verlegen. Da sich diese als zu klein erwies,
> kehrten die StudentInnen jedoch bald wieder zum Audimax zurück. Nach
> ebenso lautstarkem wie erfolglosem Fordern nach Öffnung der Türen,
> griffen einige StudentInnen zur Selbsthilfe. Vorbei an etwas
> überraschten Uni-Securitys eines privaten Wachdienstes holten sie von
> einer Baustelle im Hof eine Spitzhacke, mit der sie dann daran gingen,
> eine der Türen zu bearbeiten. Kurz bevor diese nachgab, erschien der von
> den Securitys alarmierte Uni-Senatsvorsitzende, Jörg Hoyer, und hielt
> die studentischen HandwerkerInnen zurück. Ein Aufsperren verweigerte er
> aber vorerst mit der Begründung, dass Universität und Studierende doch
> gemeinsam kämpfen müssen, dass doch nicht sichergestellt werden könne,
> dass das Audimax nach einer HörerInnenversammlung wieder verlassen
> werde, und dass keine HörerInnenversammlung angemeldet worden sei. Nach
> einem kürzeren Wortwechsel, und nachdem die Hacke zur nächsten Tür
> weiter gereicht worden war, veranlasste er aber schließlich doch ein
> Aufsperren der Türen. Kurz nach 16.00 konnte somit die
> HörerInnenversammlung beginnen, bei der es vor allem um die weitere
> Vorgangsweise im Kampf gegen Studiengebühren ging. Neben dem Erheben von
> Streikforderungen wurden zahlreiche Aktionen, wie österreichweite
> Verkehrsblockaden oder die Organisierung eines Boykotts der Zahlung von
> Studiengebühren (mehr Infos:
>  http://strike.action.at/special/nullgeld.htm), angeregt. Gegen Ende der
> Versammlung äußerte sich auch Hoyer zu den Studiengebühren und erklärte,
> wenn die Universität mit deren Einhebung beauftragt werden solle, "dann
> heben wir sie halt nicht ein, wir sind dazu auch gar nicht in der Lage,
> [...] die Universität ist kein Finanzamt". Streikbeschluss wurde in der
> HörerInnenversammlung keiner gefällt. In den nächsten Tagen soll jedoch
> an den Instituten in dieser Richtung informiert und agitiert, und in
> einer nächsten HörerInnenversammlung am Montag, dem 16. Oktober, um
> 14.00 Uhr im Audimax weiteres besprochen werden.
>
> Eine Auflistung der bei der HörerInnenversammlung gemachten Vorschläge,
> Termine, weiter führende Links u.v.a.m. zum Thema gibt es auf der wieder
> belebten Uni-Aktions-Website Strike.
>
> Weitere Berichte vom Mittwoch auf der TATblatt-Website.
> !!! UNKORRIGIERTE ERSTFASSUNG !!!
> Allfällige Ergänzungen, Korrekturen etc. finden sich in der
> "Chronologie" auf unserer Website.
>  http://tatblatt.mediaweb.at/132chronologie-aktuell.htm
>  http://tatblatt.mediaweb.at oder
>  http://www.nadir.org/nadir/periodika/tatblatt
> E-Mail: mailto: TATblatt@blackbox.net und mailto: TATblatt@gmx.at (bitte
> sicherheitshalber an beide Adressen mailen)
> ====================================================
> 05 Schwarzer Freitag - Bildungskrach
>  igpub@egroups.com
> ====================================================
> (heute auf der demo erfahren:morgen, 13.10., 13:00 aktion im alten AKH:
> "der freie bildungszugang wird zu grabe getragen"mit zeremonie, sarg und
> grabrede
> bye, Ron)
>
>
> StudentInnen der Publizistik und Kommunikationswissenschaft trauern um
> Wissenschaft und Forschung
>
> SCHWARZER FREITAG - BILDUNGSKRACH
>
> Am Freitag den 13.10.2000 werden die Studentinnen und Studenten des
> Institutes der Publizistik und Kommunikationswissenschaft die Bildung und
> Wissenschaft symbolisch zu Grabe tragen. Im Rahmen der Protestaktionen der
> Plattform ÖH - Basis für Bildung wird das Institutsgebäude in Schwarz
> gekleidet. In Lehrveranstaltungen werden Trauerminuten und Andachten in
> Gedenken an den freien Hochschulzugang abgehalten.
>
> Der jetzt schon dahinsiechenden Forschung und Lehre an den Universitäten
> wird nun durch das Massnahmenpaket der Regierung der endgültige Todesstoss
> versetzt. Durch die Einführung der Studiengebühren ist der freie
> Hochschulzugang nur mehr ein Mythos, denn trotz geplanter sozialer
> Abfederungsmassnahmen wird für einen grossen Teil der Studierenden der
> Hochschulbesuch unleistbar. Um Budgetlöcher zu stopfen wird seitens der
> Regierung eine unüberlegte sozialdarwinistische Bildungspolitik betrieben.
>
> Die StudentInnen der Publizistik und Kommunikationswissenschaft begraben an
> diesem Freitag den 13. Bildung und Wissenschaft. Hier wird eindeutig auf
> eine reiche Hochschulelite hingearbeitet. Von sozialer und geschlechtlicher
> Gleichberechtigung kann bei der Einführung von Studiengebühren nicht mehr
> die Rede sein, so Charis Oskandi, Studienrichtungsvertreterin der
> Publizistik.
> Als Teil des bundesweiten Bündnisses ÖH - Basis für Bildung wird die
> Studienrichtungsvertretung Publizistik gemeinsam mit anderen Gruppen ihre
> Proteste fortführen bis es zur Rücknahme der Kürzungen im sozialen und
> bildungspolitischen Bereich und zur Abschaffung der zusätzlichen Belastung
> der Studierenden durch Einführung von Studiengebühren kommt.
>
> Studienrichtungsvertretung Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
> Universität Wien
> Kutschkerg. 23/1
> A-1180 Wien
> Tel. +43/(0)1/4077780
>  igpub@egroups.com
>  http://www.univie.ac.at/STRV-Publizistik/
>
> ====================================================
> 06 Eine Woche nach dem Besuch in Klagenfurt ist Volkstanz.net in Graz.
>  yoyo@online.edvg.co.at
> ====================================================
> Soundpolitisierung vor den Steirischen Landtagswahlen
>
> Eine Woche nach dem Besuch in Klagenfurt ist Volkstanz.net in Graz.
>
> Wiederum im Rahmen der "Kulturkaravane gegen Rechts"
> ( http://www.8ung.at/offeneskaernten/) werden sich am Samstag die
> Plattenteller des volkstanz-Soundsystems in Graz drehen. Landtagswahlen
> können auch 8 Monate nach Antritt dieser Bundesregierung nicht im Klima
> politischer Normalität abgehalten werden. Der Eindruck der Normalität wird
> ohnehin nur mit viel Aufwand seitens dieser Bundesregierung erweckt und
> kann nur schwerlich über den wahren Zustand hinweg täuschen. In der
> Steiermark - dem Bundesland mit der europaweit höchsten
> Leberzirrhosenstatistik* - kandidiert beispielsweise eine ehemalige
> Fernsehmoderatorin mit dem Slogan "Steiermark drogenfrei" für eine
> (Regierungs!)Partei deren Ehre Treue heißt. Da steckt viel dahinter. Nichts
> hat mit Normalität zu tun.
>
> dj line-up: hans platzgumer - xbert - musikfranz - mr. robbman
> Samstag 14. Oktober 2000 ab 15:00 Südtirolerplatz/Graz - Abschluß beim
> Eisernen Tor
>
> *lt steirischen Gesundheitsbericht 2000
>  yoyo@online.edvg.co.at
>
> ====================================================
> 07 Internationaler Rückhalt für PublicNetbase
>  http://www.t0.or.at/
> ====================================================
> PRESSEMITTEILUNG
>
> Public Netbase t0 Media~Space!
> Institut für Neue Kulturtechnologien
>
> ++++++++++
>
> Public Netbase t0 ist ein Gradmesser für die Zukunftsentwicklung des
> kulturellen Erbes in Europa -
>
> Namhafte internationale Persönlichkeiten aus Medien, Kunst, Kultur und
> Wissenschaft sprechen sich in einem offenen Brief an die österreichische
> Öffentlichkeit für eine Sicherung und Förderung der
> Netzkunst-Institution im Wiener Museumsquartier aus
>
> ++++++++++
>
>
> Die Tatsache, dass Public Netbase t0 in den vergangenen Monaten in arge
> politische Bedrängnis geraten ist, die das renommierte und international
> viel beachtete Netzkultur-Projekt in seiner gesamten Existenz gefährdet,
> blieb vielen nicht unbemerkt - auch nicht außerhalb Österreichs.
>
> International anerkannte KünstlerInnen, MedientheoretikerInnen,
> WissenschafterInnen und KuratorInnen haben aus aktuellem Anlass einen
> Brief an die österreichische Öffentlichkeit verfasst, der eine breite
> Unterstützung für Public Netbase t0 zum Ausdruck bringt und - im
> Gegensatz zur aktuellen Vorgangsweise - ein aktives Engagement zur
> Förderung der künstlerischen und kulturellen Nutzung von neuen
> Technologien fordert.
>
> Damit wird einmal mehr darauf hingewiesen, dass Public Netbase t0 mit
> seiner künstlerischen Tätigkeit in Österreich einen Beitrag zum
> Kulturgeschehen leistet, der weltweite Anerkennung für seine wegweisende
> Impulsgebung findet. Dies sollte nun auch der Regierungspolitik den
> Anstoß geben, den Weg der Beeinträchtigungen von Public Netbase t0 zu
> beenden und die strukturellen Voraussetzungen des unabhängigen und
> experimentellen Medienprojekts zu gewährleisten und dauerhaft zu
> sichern.
>
> Die wichtigsten Informationen, Hintergründe, Pressemitteilungen sowie
> den offen Brief und die Möglichkeit zu weiteren online-Unterschriften
> finden sich unter:
>
>  http://free.netbase.org/
>
>
> ++++++++++
>
>
> September 2000
>
> Offener Brief an die österreichische Öffentlichkeit
>
> Public Netbase im Visier der Rechtsregierung
>
> Die unten angeführten Personen, Organisationen und Initiativen
> verlangen, dass das Wiener Neue-Medien-Center Public Netbase weder zum
> Schließen noch zum Auszug aus seinen Räumlichkeiten im Museumsquartier
> gezwungen wird. Wir fordern die österreichische Regierung auf, die
> Pionierstellung von Public Netbase in der Medienkunst und -kultur
> anzuerkennen, indem sie der Organisation eine Fortsetzung ihrer Arbeit
> im Museumsquartier ermöglicht.
>
> Seit seiner Gründung im Jahr 1994 hat Public Netbase eine herausragende
> Rolle in der Gestaltung der sich rasch verändernden Landschaft der
> elektronischen Kultur gespielt. Unter der engagierten Leitung von Konrad
> Becker und Marie Ringler ist Public Netbase sowohl in der Wiener
> Medienkultur als auch auf europäischer und globaler Ebene aktiv. Public
> Netbase bietet aber auch der Öffentlichkeit eine breite Palette von
> Dienstleistungen an - etwa Kurse und öffentlichen Internet-Zugang - und
> unterhält ein anspruchsvolles künstlerisches Programm. Public Netbase
> veranstaltet Ausstellungen und Konferenzen und fördert die Kultur der
> neuen Medien durch bedeutende Beiträge zur Praxis und zur
> Theoriebildung. Die Fortsetzung dieser Initiativen im Rahmen der
> kulturellen Arbeit des Museumsquartiers wäre eine außerordentliche
> Bereicherung jener kulturellen Ressourcen und Kompetenzen, die
> Österreich benötigt, um auch im neuen Jahrhundert einen seinem
> bedeutenden kulturellen Erbe entsprechenden Rang einzunehmen.
>
> Leider ist Public Netbase seit dem Regierungswechsel Ziel haltloser
> Anschuldigungen, versteckter Machenschaften und ungerechtfertigter
> Angriffe geworden. Die Streichung der gesamten Bundesförderung, die
> Versuche der Bundesregierung, auch auf Landesebene die Förderung zu
> beenden, und die umfangreiche aber fruchtlose Wirtschaftsprüfung, die
> wegen behaupteter Misswirtschaft veranlasst wurde, sind alle Ausdruck
> eines Bemühens, die kritischen Stimmen der österreichischen
> Zivilgesellschaft zum Schweigen zu bringen. Für uns sind diese
> Ereignisse in Anbetracht der Leistungen, die Public Netbase für die
> lokale Gemeinschaft und für die Medienkunst erbracht hat, nicht nur
> schockierend, sondern auch zutiefst beunruhigend.
>
> Wir fordern die österreichische Regierung dringend auf, ihre Politik
> gegenüber Public Netbase zu überprüfen und zu klären sowie die
> Leistungen dieser Organisation anzuerkennen. Public Netbase verdient für
> die wertvolle kulturelle Umgebung, die es schafft, sowie für seine
> Förderung experimenteller und neuer Kunstformen Unterstützung. Aber
> nicht nur für Public Netbase sollte eine dauernde Förderung gesichert
> werden, sondern auch für jene Personen und Organisationen, die an der
> Vielzahl von anderen unabhängigen und experimentellen Medienprojekten,

CONTRASTE - Monatszeitung für Selbstorganisation
Internet: www.contraste.org

 

13.10.2000
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