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Duesseldorf: Stoppt den Naziterror !

Aufruf des Antifa-KOK Düsseldorf, 29.07.00

Stoppt den Naziterror!
Faschistische Strukturen zerschlagen!
Nach dem terroristischen Anschlag auf russische Kontingentsflüchtlingen,
darunter sechs jüdischen Glaubens, am S-Bahnhof Düsseldorf-Wehrhahn ging ein
Aufschrei der Empörung durch die Medien. Ein neonazistischer Hintergrund
drängt sich angesichts des Tathergangs auf. Die neonazistische Szene wurde in
Düsseldorf jahrelang von Politik und Behörden verharmlost oder sogar
totgeschwiegen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf verkauft sich als "weltoffene
und tolerante" Stadt. Nennenswerte neonazistische Umtriebe, so die langjährig
vertretene Meinung vom Politik und Polizei, seien hier nicht vorhanden. Die
Fakten sprechen eine andere Sprache:
Seit etlichen Jahren ist die militante Neonaziszene aus Düsseldorf in
bundesweite Strukturen eingebunden. Die sogenannte "Kameradschaft
Düsseldorf", eine Nachfolgeorganisation der verbotenen terroristischen FAP,
betreibt das "Nationale Infotelefon Rheinland", eine Kontakt- und
Koordinationsstelle mit bundesweiter Bedeutung für die militante Neonaziszene.
Diese Nazikameradschaft ist auf allen relevanten Aufmärschen zu finden, sie
organisiert Treffen mit AktivistInnen der bundesweiten militanten Neonaziszene
in Düsseldorfer Kneipen und betreibt eine offene, aggressive antisemitische und
rassistische Hetze. So bezeichnete ein führendes Mitglied der "Kameradschaft"
Juden als "Deutschlands größte Feinde" und rief zu Jubelfeiern anläßlich des
Todes des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis,
auf.
Verwoben ist die militante Neonaziszene auch in Düsseldorf mit der
Rechtsrock-Szene, deren AnhängerInnen in Düsseldorf vom Plattenladen
"Powerstation" und dem Rechtsrock-Unternehmen von Torsten Lemmer, Jan Zobel
und Andreas Zehnsdorf mit braunem Material versorgt werden. Rechtsrock ist
nicht nur ein Rekrutierungsfeld für Neonazigruppen teilweise kommen bis zu
1.500 TeilnehmerInnen auf die einschlägigen Konzerte der Verkauf von
Rechtsrock-Material dient auch zur Finanzierung der Neonaziszene. Aus der
Rechtsrockszene kommen auch die sieben Neonazis, die am 3.7.2000 einen Griechen
und einen Afghanen am S-Bahnhof Düsseldorf angriffen und eines ihre Opfer auf
die Gleise stießen und zusammentraten. Die TäterInnen kamen gerade von einer
Probe ihrer Band "Reichswehr". Kein Einzelfall, denn in etlichen Stadtteilen
agieren neonazistische Skinhead- und Jugendcliquen, die nazistisches
Propagandamaterial verkleben und ihnen nicht genehme Menschen angreifen.
Auch im Düsseldorfer Rathaus wirken die Neonazis: Anlässlich des Einzuges
der "Republikaner" feierten z.B. Mitglieder der neonazistischen "Kameradschaft
Düsseldorf" gemeinsam mit dem REP-Ratsherrn Jürgen Krüger dessen Einzug ins
Rathaus.

Angesichts der Zunahme neonazistischer Aktivitäten nicht nur in Düsseldorf -
ist es endlich an der Zeit, den Nazis entschieden Einhalt zu gebieten.

Faschismus ist keine Meinung, Faschismus ist ein Verbrechen!

Demonstration
Samstag, der 5. August 2000 12.00 Uhr
Dorotheenplatz, Düsseldorf Flingern (Nähe S-Bahnhof Flingern)

 

02.08.2000
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