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Prag: S26 nächster globaler Aktionstag gegen den Kapitalismus

Schon jetzt bereiten sich viele Gruppen aus aller Welt auf dieses
Ereignis, in vollem Bewußtsein über die Tatsache, daß das
kapitalistische System, welches auf der Ausbeutung von
Menschen, Gesellschaften und der Umwelt
zugunsten weniger basiert, der Hauptgrund unserer sozialen und
ökologischen Probleme ist.

Vom 26.-28. September halten der IWF und die Weltbank ihr 55.
Jahrestreffen in Prag ab. Eine Massenmobilisierung nach Prag
beginnt. Am 26. September werden Menschen aus aller Welt ihre
Opposition gegenüber der Weltbank und dem IWF zum Ausdruck
bringen. Menschen überall auf der Welt werden gemeinsam
ihre Solidarität mit den DemonstrantInnen in Prag bekunden.

Europäische Graswurzelbewegungen haben sich kürzlich getroffen
und planen sowohl eine europaweite Mobilisierung nach Prag als
auch dezentrale Aktionen. Die Idee wurde von verschiedenen
lateinamerikanischen Gruppen, die sich kürzlich in Nicaragua
getroffen haben, diskutiert und unterstützt. Die indische "National
Alliance of People´s Struggles" hat kurz vor den A16 Protesten
in Washington ein Statement abgegeben, welches Ihr hier lesen
könnt. Weitere Mitteilungen aus aller Welt sind auf der "Calls to
Action" Seite zu finden.

Der globale Aktionstag am 26. September folgt den Erfolgen der
vorangegangenen global action days am 18. Juni und 30. November
letzten Jahres und am 1. Mai diesen Jahres. S26 baut auf diesen
Tagen im gleichen Geist auf. Mit diesen Tagen sind unsere
Netzwerke gewachsen, wir haben viel voneinander
gelernt und wir haben gesehen, wie viele neue Leute sich engagiert
haben. Der 26. September wird diesen Prozeß des Aufbaus einer
starken, kühnen und kreativen Basisbewegung für eine
Gesellschaft in der Menschen nicht länger sich
gegenseitig, Gemeinschaften oder die Umwelt ausbeuten, sondern
eine, die auf Solidarität, Kooperation, Basisdemokratie und
ökologischer Nachhaltigkeit basiert, fortsetzen.

Wie bei früheren Anlässen, werden Menschen aus verschiedenen
Bewegungen und Ländern ihre Kräfte an diesem Tag gegen die
sozialen, politischen und ökonomischen Institutionen des
kapitalistischen Systems- die Weltbank und den
IWF- bündeln.

ArbeiterInnen, Arbeitslose, StudentInnen, GewerkschafterInnen,
Bäuerinnen und Bauern, die Landlosen, FischerInnen,
Frauengruppen, ethnische Minderheiten, indigene Volksgruppen,
FriedensaktivistInnen, UmweltaktivistInnen, ÖkologInnen und so
weiter, werden in Soldiarität miteinander arbeiten, in dem
Verständnis, daß ihre verschiedenen Kämpfe nicht voneinander
isoliert sind. Die simultane Besetzung und Transformation der
kapitalistischen Sozialordnung rund um den Globus - in den
Straßen, der Nachbarschaft, auf den Feldern, in den Fabriken,
Büros, Kommerzzentren, Finanzdistrikten etc. - werden die
gemeinsamen Bündnisse auf lokaler, nationaler und internationaler
Ebene stärken.

Wie zuvor wird der Tag in einer nicht - hierarchischen Weise
organisiert, als ein dezentrales und informelles Netzwerk von
Basisgruppen, die nicht - autoritäre, basisdemokratische Formen
der Organisation anwenden, strukturell unabhängig von den
sozialen, politischen und ökonomischen Institutionen des
kapitalistischen Systems sind, und versuchen, direkt durch ihre
Aktionen Veränderungen zu bewirken. Jedes Ereignis und jede
Aktion werden autonom von jeder Gruppe organisiert, während
Koalitionen und Bündnisse von verschiedenen Gruppen auf lokaler,
regionaler und nationaler Ebene gebildet werden können.
Eine Strategie, die u.U. in lokalen Zusammenhängen sinnvoll ist,
ist die, daß verschiedene Gruppen dabei kooperieren, eine
Atmosphäre des Karnivals oder eines Festivals als Umgebung für
ihre verschiedenen Aktionen zu schaffen.

Beispiele für mögliche Aktionen sind: Streiks, Demonstrationen,
Critical Mass Radfahrten, Karnevals, Straßenparties,
Rückerorberung von Straßen, regierungseigenem Land oder
Bürogebäuden für nicht-kommerzielle und gute
Aktivitäten, Märsche, Musik, Tanz, Reden, Flugis verteilen,
Aufhängen von Bannern, verteilen von gemeinschaftlich
kontrollierten Zeitungen, Straßentheater, Anlegen von Gärten,
Verteilen von kostenlosen Lebensmitteln, simulierte
Handelsmärkte, Anbieten von zinsfreien Krediten vor den Gebäuden
großer Banken, Solidaritätsaktionen, Streikposten, Besetzungen
von Büros, Blockaden und spontane Schließungen, Aneignung und
Verteilen von Luxuskonsumgütern, Sabotage, Beschädigung oder
Störung kapitalistischer Infrastruktur, Aneignung
kapitalistischen Reichtums und Umverteilung an die arbeitende
Bevölkerung, sich selbst unabhängig von kapitalistischen oder
autoritären Regimes erklären, Aufbau von basisdemokratischen
Gemeinschaftsräten und Abhalten von Treffen von den Rathäusern,
Aufbau ökonomischer Alternativen, z.B. ArbeiterInnenkooperativen,
Werbung für ökonomischen Alternativen zu kapitalistischen
Großunternehmen, Promotion von basisdemokratischen Formen
der Gemeinschaftsorganisation, etc.

Wenn Du oder Deine Gruppe vorhast, bei diesem Aktionstag
mitzumachen, laß andere das so schnell wie möglich wissen, um
den Aufbau von Netzwerken und die Kommunikation zu erleichtern.
Es gibt verschiedene internationale Mailinglisten für offene
Diskussionen und Koordination (siehe Ressources).

Eine öffentliche internationale Kontaktliste wird regelmäßig an diese
geschickt, um dezentrale und nicht hierarchische Netzwerkarbeit
zu erleichtern.

Um Deine Kontaktinformationen hinzuzufügen kontakte bitte
 resistance@x21.org und gebe folgende Informationen an: (a) das
Land und den Ort an dem Du/Ihr Aktionen plant und andere
wichtige Informationen, z.B. (b) deinen Namen, den Deiner Gruppe
oder Koalition, (c) die Aktionen bzw. Ereignisse, die Du/Ihr
plant, (d) Dein/Euer Land, Stadt, Adresse, (e) e-mail Adresse, (f)
Telefonnummer, (g) Faxnummer oder Website.

Es gibt noch viel für uns zu tun, um das Beste aus dem 26.
September auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zu machen.
Wir müssen Informationen darüber an so viele geeignete Gruppen
und Bewegungen wie möglich verteilen.
Wir müssen Propagandamaterial verteilen und austauschen, z.B.
Flugblätter und Plakate. Und grundsätzlich müssen wir unsere
Erfahrungen, Gedanken und Ideen untereinander austauschen und
uns gegenseitig helfen. Auf der lokalen Ebene muß Information
über den Tag verteilt und von Gruppen und Individuen
diskutiert werden, Treffen müssen organisiert, Ereignisse geplant,
Flugblätter gedruckt und verteilt, Fundraising betrieben, und
Gespräche und Lachen geteilt werden.

Der Prozeß des Aufbaus unserer Bewegung kann und sollte durch
weitere Global Action Days gegen den Kapitalismus in der Zukunft
fortgesetzt werden.

Alle "Anfragen" oder Anliegen, die den globalen Aktionstag am 26.
September betreffen, sollten an andere AktivistInnen in der Gruppe,
der Stadt, dem Land oder eine der verschiedenen Mailinglisten
geschickt werden, damit wir uns gegenseitig mit Rat und Tat
unterstützen können. Es gibt niemanden, der verantwortlich ist
oder im Hintergrund die Fäden zieht. Der Tag wird ein
radikal dezentrales und nicht - hierarchisches Ereignis werden,
daß wir in gemeinsamer Solidarität und Kooperation geschaffen
haben.

Gesucht: ÜbersetzerInnen!!!!! damit S26 Information in allen
Sprachen zur Verfügung steht, v.a. Spanisch, Französisch,
Russisch, Arabisch, Niederländisch und Chinesisch.

Kontakt bitte an  resistance@x21.org

Quelle:  http://www.ainfos.ca/


 

11.06.2000
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Int. Solidarität]  [Schwerpunkt: IWF-Gipfel Prag]  Zurück zur Übersicht

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