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Frankfurt / Amsterdam: Tulipomania Dotcom

Das Projekt verbindet erstmals in einem breiteren öffentlichen Rahmen
Fragestellungen der "Netzkultur" und des sich rapide entwickelnden
ökonomischen Umfeldes. Die durch das Internet sich neu herausbildenden
Wirtschaftsfelder und die gleichzeitige Dynamik der elektronisch
vernetzten internationalen Finanzmärkte sind zu den wesentlichen
Zukunftsfaktoren der Wirtschaft geworden. In einer Verschiebung des
üblichen Fokus und in der Einbeziehung unterschiedlicher Positionen
und Aspekte versucht die Konferenz, die Komplexität des Themas
widerzuspiegeln und neue Zugänge zur New Economy zu ermöglichen.

Dabei konterkariert sie einerseits die Verengung durch die Mainstream-
Berichterstattung in den Medien und die Reduktion auf rein ökonomische
Fragestellungen in der Fachdiskussion. Andererseits zielt sie auf eine
Auffrischung der kulturellen Diskussion, die vielfach erst beginnt, die
Technologie in ihren Horizont einzubeziehen. Währenddessen hat sich die
Entwicklung längst von der Entdeckung der technologischen Möglichkeiten
zu ihrer ökonomischen Anwendung verschoben und den kulturellen und
utopischen Impetus hinter sich gelassen.

Im Zentrum der Diskussion steht zum einen die Rolle der internationalen
Finanzmärkte, die sich von einem ehemals geschlossenen zu einem teilweise
offenen System verändern. Welche Einflussstrukturen und Machtkonzentrationen
bilden sich hier und für das Wirtschaftssystem insgesamt heraus? Wie ist
ihnen zu begegnen? Worin liegen die mittel- und langfristigen Konsequenzen
z.B. für den öffentlichen Sektor oder die Ränder der globalen Ökonomie?
Parallel &endash; und damit verknüpft &endash; findet eine Ökonomisierung
des Internets statt, die dieses zum Rückgrat der "Neuen Wirtschaft" werden
lässt. Damit stellen sich gleichzeitig Fragen nach Interventionsmöglichkeiten
und alternativen Strategien innerhalb dieses neuen Kommunikations- und
Wirtschaftsraums.

"Tulipomania Dotcom" geht auf die Initiative des renommierten
Medientheoretikers und -aktivisten Geert Lovink sowie weiterer Protagonisten
der Nettime-Mailingliste zurück und steht in einer Reihe von wichtigen
Konferenzen zu kulturellen und sozialen Implikationen der neuen
Kommunikationstechologien. Amsterdam bildet mit seiner dichten Infrastruktur
praktischer und theoretischer Aktivitäten auf diesem Feld einen internationalen
Schnittpunkt. Während das Thema dort über zwei Tage in verschieden
ausgerichteten Podien behandelt wird, ist die Frankfurter Veranstaltung eher
im Sinne eines Workshops organisiert, auf dem die Ergebnisse der
vorangegangenen Tage präsentiert und mit Experten aus dem näheren Umfeld
diskutiert werden.

 http://www.fkv.de/tulipomania/

 

30.05.2000
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