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Köln: deportation.class stop!

deportation.class stop!
 http://www.deportation-alliance.com

Presseerklärung
Köln, München, Frankfurt 22. Mai 2000

DeportationClass Stop!

26. - 28. Mai 2000: Aktionstage der Initiative KEIN MENSCH IST ILLEGAL gegen
Abschiebungen durch die Lufthansa

In Hamburg, Bremen, Frankfurt, Köln, Freiburg, München, Regensburg, Würzburg
und Tübingen protestiert KEIN MENSCH IST ILLEGAL zwischen dem 26. und dem
28. Mai 2000 gegen Abschiebungen durch die Lufthansa. Anlass ist der
Todestag des Sudanesen Aamir Ageeb, der im Mai vergangenen Jahres an Bord
einer Lufthansamaschine nach Kairo erstickte. Beamte des Bundesgrenzschutzes
hatten ihn gefesselt, ihm einen Motorradhelm auf den Kopf gesetzt und ihn so
lange in den Sitz gedrückt, bis er starb.

Ageeb war nicht das erste Todesopfer der brutalen Abschiebepraxis. Bereits
im August 1994 war der Nigerianer Kola Bankole ebenfalls an Bord einer
Lufthansamaschine gestorben. Konsequenzen hatten diese tödlichen
Abschiebungen bisher nicht. Nach einer Schamfrist von wenigen Wochen, in der
zunächst keine Abschiebungen mehr mit Gewalt durchgeführt wurden, gingen
Bundesinnenministerium, Ausländerbehörden und die Luftfahrtgesellschaften im
letzten Jahr wieder zur Tagesordnung über. Trotz vereinzelter couragierter
Proteste von Passagieren, kritischen Aktionären und antirassistischen
Gruppen fungiert die Lufthansa weiterhin als willfähriger Handlager der
Ausländerbehörden. Allein im vergangenen Jahr wurden zwischen 10 bis 20.000
sogenannte Deportees mit Linienmaschinen der Lufthansa abgeschoben. Auch
wenn die Pressestelle des Konzerns inzwischen behauptet, gegen den
Widerstand der Betroffenen würde niemand mit der Lufthansa mehr ausgeflogen,
sieht die Realität anders aus. In den vergangenen Monaten kam es an Bord von
Lufthansamaschinen immer wieder zu Zwischenfällen, bei denen Abgeschobene
von Polizisten misshandelt wurden. Erst eine eindeutige Erklärung des
Vorstandes, keine Abschiebungen mehr durchzuführen und eine entsprechende
Dienstanweisung der Geschäftsleitung, kann verhindern, dass Menschen bei der
Abschiebung brutal misshandelt, verletzt oder getötet werden. Die Erklärung
der Lufthansa vom April, die Prognose der Behörden über die
"Gewaltbereitschaft von Deportees sehr kritisch zu prüfen" ist zynisch,
schließlich ist jede Abschiebung ein Akt der Gewalt und nicht der
verzweifelte Versuch von Menschen, die sich aus Angst dagegen wehren.

»Deportation Class - gegen das Geschäft mit Abschiebungen« ist der Titel
einer Kampagne, die KEIN MENSCH IST ILLEGAL im April der Öffentlichkeit
vorgestellt hat. Ziel ist, auf Fluglinien, die sich für die Beförderung von
gewaltsam in das Flugzeug verschleppten Menschen bezahlen lassen,
öffentlichen Druck auszuüben, sowie Passagiere und Bordpersonal zum
Eingreifen auffordern. Die Kampagne richtet sich zunächst vor allem gegen
die Lufthansa, weil die Airline ihre Flugverbindungen in die ganze Welt für
Abschiebungen zur Verfügung stellt. Im März und April fanden in vielen
deutschen Städten erste Aktionen statt, auf der Internationalen
Tourismusbörse in Berlin, auf den Flughäfen Hamburg, Hannover und München
sowie beim Ausbildungszentrum der Lufthansa bei Frankfurt.

Um den Druck auf die Geschäftsleitung der Lufthansa zu erhöhen, werden
zwischen dem 26. und dem 28. Mai auf den Flughäfen in Hamburg (26.5.),
Bremen, Frankfurt und Köln (jeweils 27.5.) sowie vor Lufthansavertretungen
in Freiburg, München, Regensburg, Tübingen und Würzburg Protestaktionen
stattfinden.

Sie können unter 0172-8910825 direkt mit den AktivistInnen von KEIN MENSCH
IST ILLEGAL Kontakt aufnehmen und sich über die Aktionen vor Ort
informieren. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:
www.deportation-alliance.com.

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Ende

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AG3F - Antirassistische Gruppe
Für Freies Fluten - Metzgerstrasse 8
D-63450 Hanau - Germany
phone & fax 0049-(0)6181-184892
email > AG3F@oln.comlink.apc.org
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kein mensch ist illegal
>>www.contrast.org/borders/kein
deportation stop!
>>www.deportation-alliance.com
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24.05.2000
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