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Jena: Programm des Flüchtlingskongresses in Jena 21.April bis 1.Mai

                          

Programm Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört Europäische Politiker, wie der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl, geben zu, ?sicher, es gibt Probleme in der Welt", um dann zu fragen ?aber warum müssen alle Flüchtlinge ausgerechnet nach Deutschland kommen?". Seine Antwort ist, daß Deutschland nicht in der Verantwortung stehe, sich um die Probleme der ganzen Welt zu kümmern. Ihm zufolge trifft Deutschland keine Schuld an den Ursachen der Probleme der Welt. In Wahrheit aber gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Deutschlands Wirtschafts- und Außenpolitik und dem Entstehen von Fluchtgründen. Das billige Öl, das von Nigeria nach Deutschland fließt und die Diktatur, die den multinationalen Konzernen wie Shell dazu verhilft das Land auszubeuten, hängen direkt zusammen. Es waren die Interessen des Westens, die den Militärputsch im Jahre 1966 lenkten. Dieser Putsch bedeutete das Ende des postkolonialen Demokratisierungsprozesses in Nigeria, der erstmals Minderheiten, wie den Ogoni im Niger-Delta Rechte zugestanden hatte. Die Demontage dieses Prozesses ging einher mit der Ausbeutung der Ölvorräte des Deltas durch ausländische Firmen. Mehr als drei Jahrzehnte strömte das Öl aus Ländern wie Nigeria um ?Wirtschaftswunder" wie das deutsche voranzutreiben. Aber das Niger-Delta steht in Flammen und wenn die in bittere Armut getriebenen Menschen gegen Obasanjo, den ehemaligen Militärdiktator, den der Westen nun versucht, als liberalen Demokraten darzustellen, protestieren, gibt dieser die Order, sie ?wie Tiere zu erschießen"! Einige Wochen später wurde für ihn bei einem Staatsbesuch in Deutschland der rote Teppich ausgerollt, während zu selben Zeit politische Flüchtlinge aus Nigeria wegen ?offensichtlich unbegründeter" Asylanträge aus Deutschland abgeschoben werden. Getrieben von wirtschaftlichen und strategischen Interessen haben die amerikanische und die europäischen Regierung das faschistische Regime in der Türkei gestärkt und so den schmutzigen Krieg gegen das kurdische Volk unterstützt und vorangetrieben. Die PKK hat im Jahre 1993 einen Friedensprozeß begonnen, der bis zum heutigen Tag keine Erwiderung durch die türkische Regierung gefunden hat. Die Antwort des Westens jedoch bestand in offenem Terrorismus und Konspiration, die ihren Höhepunkt in der Entführung von Abdullah Öcalan fand. Die ungezügelte Repression gegenüber kurdischen Flüchtlingen in Deutschland ist die direkte Fortsetzung der Gewalt, die sie durch das türkische Regime und die extreme Rechte in ihrem eigenen Land zu erleiden hatten, und die sich in dem Todesurteil gegen Abdullah Öcalan manifestiert. Abschiebungen legitimieren das Handeln des türkischen Regimes durch den Westen und verleihen diesem - und nicht der kurdischen Bewegung - den Nimbus des Friedensschaffenden. Die gleiche Wirkung zeigt das weiter aufrechterhaltene Verbot der PKK in Deutschland, das ihre Unannehmbarkeit als legitimen Verhandlungspartner symbolisiert. Eine demokratische Lösung für die Türkei setzt voraus, daß der wahre Charakter des Regimes beim Namen genannt wird, statt ihn zynisch aus egoistischen Gründen zu leugnen, wie Europa dies tut. Eben darum ist es heute nötiger denn je, gegen die Abschiebung kurdischer Flüchtlinge zu kämpfen, um ihrer Stigmatisierung als Terroristen zu begegnen. Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie der Westen - in Hoffnung auf weitere lukrative Märkte und Projekte wie den Ilisu-Staudamm, oder die geplante Öl-Pipeline zwischen Aserbaidschan/ Kurdistan und den türkischen Schwarzmeerhäfen - versucht, die kurdische Bewegung endgültig zu zerschlagen. Auch Sri Lanka ist in diesem Zusammenhang zu nennen. Von den Industrienationen wird es als eine Art Brückenkopf für die neoliberale Rückeroberung des indischen Subkontinents betrachtet. Deswegen sehen sie in dem Kampf des tamilischen Volkes für politische Unabhängigkeit und Emanzipation, mit dem Millionen unterdrückter Menschen in dieser Region große Hoffnungen verknüpfen, eine große Gefahr. Um den tamilischen Kampf niederzuschlagen, massakrierten, von westlichen Geberländern finanzierte Milizen mehr als 80.000 Menschen. wichtige HauptrednerInnen aus Afrika, Asien, dem Mittleren Osten und Süd Amerika werden dieses Thema einleiten. (nähere Informationen erhaltet ihr unter den Kontaktadressen) Festung Europa, Grenz- Regimes und die internationale Organisierung von Flüchtlingen Sie waren 16 als sie sich in einer kalten Winternacht aufmachten. Sie ließen einen Alptraum namens Sri Lanka hinter sich. Sie waren Tamilen, auf der Suche nach Zuflucht, Freiheit vor Verfolgung. Am nächsten Morgen hatte nur einer überlebt. ?Wir wurden mitten im Wald abgesetzt", berichtete der Überlebende. ?Es war kalt und wir hielten uns an den Händen, um uns nicht zu verlieren. Einige Kilometer weiter wurden wir von Suchscheinwerfern geblendet, wir hörten Stimmen und bellende Hunde. Wir wurden verfolgt und versuchten zusammenzubleiben, als wir davonliefen. Das Bellen und die Stimmen kamen näher. Plötzlich gerieten wir an das Ufer eines Flusses. Uns wurde gesagt, daß er flach sei, er sah aber sehr tief aus und die Strömung war heftig. Wir wußten, daß wir auf die andere Seite mußten, anderenfalls würden wir zurück nach Sri Lanka zurückgeschickt werden. Aber die Strömung war zu stark und ich hörte die Schreie meiner Begleiter, als sie davongespült wurden. Ich sah, wie das Wasser über einer Frau mit zwei Kindern zusammenschlug, ich versuchte sie zu retten, aber es war zu spät... unmöglich, hoffnungslos." Für uns Flüchtlinge ist das die Realität an den Grenzen, die Realität der Festung Europa. Die Grenze zwischen den Städten aus Smaragden, gebaut auf allem Reichtum dieser Erde und der Wüste des Elends, zu der der Rest der Welt geworden ist. Deutschland, die stärkste Wirtschaftsmacht Europas, treibt die Aufrüstung und den Ausbau der ?Festung" weiter voran, immer ihr Ziel vor Augen, keine Flüchtlinge mehr ins Land lassen zu müssen. Während des Wirtschaftswunders im Nachkriegsdeutschland waren die europäischen Länder gezwungen, billige Arbeitskräfte ins Land zu holen, um die Produktion aufrechterhalten zu können. Heute, in Zeiten der Globalisierung, verfrachten multinationale Konzerne die Arbeit dahin, wo sie am billigsten ist und wo die ArbeiterInnen skrupellos ausgebeutet werden können. Heute gibt es nicht nur keine legale Möglichkeit der Einwanderung in die BRD mehr, es wird auch das Asylrecht abgeschafft, um möglichst jeden Nichtdeutschen daran zu hindern, ins Land zu gelangen. Deutschland versucht mit massivem Aufwand eine stärkere Kontrolle aller Grenzen Europas durchzusetzen, um die Chancen für Flüchtlinge zu minimieren, über Drittstaaten einzureisen. 1998, als kurdische Flüchtlinge Italien erreichten, und diese von der italienischen Regierung als politische Flüchtlinge bezeichnet wurden, bestand die deutsche Regierung auf der Sprachregelung ?kriminelle Migranten" und warf Italien mangelnde Gewissenhaftigkeit bei seinen Grenzkontrollen vor. Alle europäischen Randstaaten haben an ihren Grenzen ?Sicherheitsmaßnahmen" zu ergreifen, die den deutschen entsprechen, anderenfalls müssen sie um ihren Verbleib im ?Schengener Abkommen" oder der EU fürchten. Weiterhin hat Deutschland die sogenannte ?Drittstaatenregelung" eingeführt, um einen ?Zustrom" von Flüchtlingen über ärmere europäische Länder zu unterbinden und eine computergestützte, europaweite Fingerabdruckdatei (EURODAC) eingerichtet. EURODAC ist in der Lage, anhand der Fingerabdrücke festzustellen, wo ein Flüchtling nach Europa eingereist ist. Die Drittstaatenregelung gibt den reicheren und mächtigeren europäischen Ländern die rechtliche Möglichkeit, Flüchtlinge in die ärmeren Randstaaten abzuschieben, über die wir in die EU eingereist sind. Die Bundesrepublik Deutschland, der ethnische Säuberungen nicht fremd sind, ist auf dem besten Wege, uns nicht nur daran zu hindern, nach Europa einzureisen, sondern versucht darüber hinaus auch noch einen Schutzwall, speziell für uns Flüchtlinge, um seine Grenzen aufzubauen. Soziale Ausgrenzung, staatlicher Rassismus und Faschismus Im Zuge der wirtschaftlichen Einigung Europas, sehen Europas Bürger die Grenzen verschwinden. Für uns aber tun sich überall Grenzen auf. In jeder Stadt, jedem Bahnhof und auf den Straßen werden wir kontrolliert und erniedrigt. Deutschland ist , einmal mehr, die treibende Kraft, uns zu isolieren und von der europäischen Gesellschaft auszuschließen. Mit unsäglichen Gesetzen wie der ?Residenzpflicht", die die Bewegungsfreiheit von uns Flüchtlingen auf ein eng begrenztes Gebiet in Deutschland einschränkt und uns zwingt in ?Flüchtlingslagern", die vielmehr den Charakter von Gefängnissen haben, zu leben, hat die deutsche Regierung das Instrumentarium aus der Taufe gehoben, uns zu isolieren und auszuschließen. Im Mikrokosmos Ostdeutschland spürt man die Folgen dieser Entwicklung besonders deutlich. Hier hat die Fieberkurve des sozialen Drucks auf uns Flüchtlinge einen Höhepunkt erreicht. Eine unheilvolle Wechselwirkung zwischen neofaschistischen Anschlägen, Propaganda und Abschiebungen - als der letzten Konsequenz staatlicher Repression - setzt uns einem unerträglichen physischen und psychischen Druck aus. Der Prozeß der Ausgrenzung und Isolation beschränkt sich mitnichten auf diejenigen von uns, die erst kürzlich hier angekommen sind. Einflußreiche Wirtschaftsführer lassen keine Zweifel daran aufkommen, daß sich dieses Land selbst Kinder und Enkelkinder von Einwanderern, die einen nicht unerheblichen Teil der Jugend dieses Landes darstellen, entledigen sollte. Denn ?die deutsche Wirtschaft hat keine Verwendung für sie, zumal sie unterqualifiziert sind, keinen Respekt gegenüber den deutschen Gesetzen haben, sich zumeist kriminellen Banden anschließen und schlicht und einfach keinen Platz in der deutschen Gesellschaft haben." Diese Rhetorik ist, wie wir finden sehr, symptomatisch für die Verachtung, die die herrschende Klasse dieses Landes nicht nur uns Flüchtlingen, sondern auch einem großen Teil ihrer eigenen Bevölkerung entgegenbringt. Während die Arbeitslosigkeit in Deutschland zunimmt und die Reichen immer reicher werden, verteidigen zynische deutsche Politiker den Status Quo und das System, indem sie die - legitime - Wut der Armen in Deutschland in einen Haß auf Ausländer umlenken. Mit einem Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald Frauen und Flucht/ Migration ?Ich kam hierher in dem Glauben, mich in einem freien Land zu befinden, aber das Verhalten der deutschen Polizisten war dasselbe wie im Iran. Ich konnte nicht glauben, das sie mich hier ebenso schlecht behandeln würden und das sie mich gewaltsam zwingen würden, einen Schleier anzulegen. Sie verletzten meine Rechte und meine Würde als Frau (...)" -Roya Mosayebi- Roya Mosayebi, der es gelungen war, aus der Islamischen Republik Iran nach Deutschland zu fliehen, um der brutalen Unterdrückung von Frauen zu entrinnen, wurde nach zweieinhalb Jahren erneut mit den repressiven islamischen Gesetzen konfrontiert. Bundesamt und Gerichte verweigern ihr das Recht auf Asyl und wollen sie zur Ausreise zwingen. Die iranischen Behörden verlangen, daß sie auf dem Reisedokument, das für ihre Abschiebung angefertigt werden muß, mit Kopftuch abgebildet ist. Doch als sie Deutschland erreichte, hatte sie sich geschworen, daß sie nie wieder in ihrem Leben ein Kopftuch tragen würde. Darum schleppten Polizeibeamte Roya gewaltsam auf die Polizeiwache, banden ihr -trotz ihres Protestes- ein Kopftuch um und fotografierten sie in dieser Aufmachung. Ausgerechnet die Behörden des Landes, in das sie kam, um Schutz zu suchen, macht sich so zum Erfüllungsgehilfen der frauenfeindlichen Gesetze im Iran. Dieselben Behörden verboten einer Lehrerin, einer deutschen Staatsbürgerin islamischen Glaubens, ihren Beruf auszuüben, da sie für gewöhnlich einen Schleier trägt. Sie begründete dieses Verbot mit der Unvereinbarkeit solchen Verhaltens mit den Grundprinzipien eines säkularisierten Staates. Doch in das Problem ist nicht das Kopftuch als solches, sondern ein brutaler Chauvinismus gepaart mit Rassismus, der Frauen fremder Herkunft das Recht versagt, frei über sich selbst zu bestimmen. In jedem einzelnen unserer Herkunftsländer werden wir als Frauen gleich mehrfach unterdrückt. Ganz abgesehen von der Hausarbeit, die uns als Frauen aufgebürdet wird, stehen uns große Hindernisse im Weg, wenn wir Lohnarbeit verrichten wollen. Politische Selbstbestimmung, Bildung und Teilnahme an sozialen Aktivitäten wird uns fast völlig verwehrt. Beschneidung, Zwangsheirat, Zwangsverschleierung und Steinigung sind die bittere Realität in vielen unserer Herkunftsländer. Wenn wir uns wehren und zurückschlagen, wie es beispielsweise die Kurdinnen oder Tamilinnen tun, greifen die Regime zur Vergewaltigung als Kriegswaffe und politisches Druckmittel. Massenvergewaltigungen sind kein seltenes Mittel kriegerischer Auseinandersetzungen. Die frauenfeindlichen Gesetze, wie die des Regimes im Iran zwar offiziell von den westlichen Industrienationen verurteilt. Doch nichtsdestotrotz unterstützen und stabilisieren sie genau diese Regime für ihren wirtschaftlichen Vorteil. Die Verurteilung bleibt also nicht mehr als eine hohle Phrase. Wirtschaftsliberalismus und reaktionäre Politik gehen Hand in Hand. Diese Kollaboration wird im Fall von Roya Moyasebi besonders deutlich: um sich unliebsamer Flüchtlinge zu entledigen, greifen sie auf die gleichen mittelalterlichen Methoden zurück, die die Regime anwenden, die sie doch angeblich verurteilen. Neben allgemeineren Fluchtursachen wie Armut, Gewalt und Verfolgung, Krieg und Bürgerkrieg werden die extremen Formen der Unterdrückung von Frauen und Mädchen, die frauenspezifischen Fluchtgründe, nicht für die Gewährung von Asyl anerkannt. In Ländern wie Deutschland ist es für Frauen so gut wie unmöglich, ohne Heirat Asyl zu erlangen. Frauen ohne Aufenthaltserlaubnis, Prostituierte die zwischen Ausbeutung und Abschiebung leben, sind nur die Spitze des Eisberges einer Realität, der wir tagtäglich gegenüberstehen. Bei allen Themen, die auf dem Kongress behandelt werden, werden aus dem allgemeinen Problem die speziellen Bedingungen für Frauen heraus gearbeitet. Wir müssen für die Anerkennung frauenspezifischer Fluchtgründe als Asylgründe, gegen sexuelle Gewalt und gegen jede Form der Unterdrückung von Frauen weltweit kämpfen. Es gilt, Umgangsformen zu entwickeln, die sicherstellen, daß Frauen auch innerhalb der ?Karawane" keine sexistische Aggression und Diskriminierung hinnehmen müssen. Gemeinsam gegen Abschiebung Es wird oft behauptet, daß die neofaschistischen Anschläge, die gewaltsamste Manifestierung des Rassismus in westlichen Demokratien darstellen. Dies bedeutet, die systematisch geplante alltägliche Gewalt gegen Flüchtlinge durch den Staat vergessen zu machen. Diese Gewalt hat einen Namen: Abschiebung. Jeden Tag werden tausende AusländerInnen gefangengenommen, eingesperrt, ja sogar getötet, wie es am 10 Dezember ´99 in Braunschweig der Fall war. Dort wurde ein Flüchtling kurzerhand von der Polizei erschossen, weil er zuvor gedroht hatte, sich aus Angst vor Abschiebung mit einem Messer umzubringen. Dies geschah aus keinem anderen Grund, als dem, daß dieser Mensch kein Recht gehabt hätte, hier zu sein. Dieser rassistische Anschlag entbehrt jeder logischen Grundlage, mit Ausnahme der, zu demonstrieren, daß der Staat die absolute Autorität hat, festzulegen, wer hier sein darf und wer nicht. Dabei orientiert er sich ausschließlich an ökonomischen Kriterien. Mit anderen Worten: Menschen dürfen wie Gebrauchsartikel eingeführt werden, wenn sie denn gerade benötigt werden. Und wenn man sie gerade nicht braucht, werden sie ausrangiert. Das ist nicht nur eine Katastrophe für die Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, sondern auch für diejenigen, die seit Generationen in diesem Land leben. Das ist der Grund, weshalb Abschiebungen schon für sich genommen einen krassen Verstoß gegen die Menschenrechte darstellen. Es verneint die Würde eines jeden Menschen und erniedrigt sie auf das Niveau von Dingen. Ein Zustand, wie er vor hundert Jahren normal war, als es noch den Sklavenhandel gab. Als Voraussetzung für jeden Fortschritt, muß deshalb zunächst die letzte Konsequenz des institutionalisierten Rassismus, die Abschiebung, bekämpft werden. Abschiebung ist das Rückgrat und das ausdrucksstärkste Symbol eines Systems internationaler Apartheid, das die armen Länder zu desolaten Homelands degradiert, gerade gut genug, die Tresore gieriger Multinationaler Konzerne zu füllen, den Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt alle Rechte abzusprechen und die westlichen Industrienationen zu ermächtigen, über Recht und Unrecht zu entscheiden. So kann jedes Regime zur Absolution durch den Westen gelangen, wenn Schily davon spricht, daß politische Freiheit zwangsläufig auf wirtschaftliche Freiheit folge und somit das Asylrecht in die Bedeutungslosigkeit abgedrängt wird. Besuch der regionalen Flüchtligslager 1. Mai - Demonstration Es wäre für die deutsche Arbeiterklasse sicher lohnend, sich einmal zu fragen, wie international die Demonstrationen am ?Internationalen Tag der Arbeit" in Deutschland überhaupt sind. Will sie weiter den Multinationalen Konzernen nach dem Mund reden, um den Standort Deutschland aufrecht zu erhalten, obwohl genau diese es sind, deren globale Ambitionen an Armut und Arbeitslosigkeit auch in Deutschland schuld sind? Wollen die ArbeiterInnen weiter die Katastrophen in der Dritten Welt ignorieren? Oder wird sie sich endlich einmal solidarisch mit den Flüchtlingen und MigrantInnen erklären, die das lebende Zeugnis der weltweiten Verwüstungen durch das Kapital sind? Wird sie einmal mehr die Augen vor dem Schicksal der Flüchtlinge und MigrantInnen verschließen und die Lebenslüge ihrer Ausbeutung aufrechterhalten? Oder wird sie sich unserem Kampf und unserer Bewegung anschließen? Der Kongress wird ein Manifest für die `Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen' verabschieden und Aktionen für die nähere und fernere zukunft planen. http://www.humanrights.de/congress

 

20.04.2000
von humanrights.de/kongress    [Schwerpunkt: Karawane Kongress]  Zurück zur Übersicht

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