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Birmingham: Staatliche Repression gegen Opfer eines rassistischen Überfalls

Im November 1986, aß Satpal in einem Restaurant in Birmingham
(England), als er plötzlich rassistisch beschimpft wurde von einer
sechs köpfigen Gruppe weißer Leute. Einer von denen zerschlug
ein Glas und griff Satpal damit an. Letzterer wurde ins Gesicht
gestochen und schaffte es irgendwie seinen Angreifer abzuwehren,
wurde dabei aber wiederum in Gesicht und Arme gestochen. Um
sein Leben fürchtend und in einer Lage ohne Fluchtmöglichkeiten,
versuchte Satpal sich mit einem kleinen Messer zu verteidigen,
welches er bei seiner Arbeit benutzte. Satpal und sein Angreifer
wurden kurze Zeit später ins Krankenhaus eingeliefert, wo Satpals
Verwundungen genäht werden mußten. Sein Angreifer hingegen
verweigerte die medizinische Behandlung und verstarb kurze Zeit
später im Spital.
Satpal wurde daraufhin des Mordes angeklagt und zu lebenslanger
Haft verurteilt. Sein Anwalt hatte ihn davor nur ein einziges Mal
besuchen dürfen (für ganze 40 Minuten). Außerdem hielt der
Richter es nicht für angebracht ÜbersetzerInnen komme zu lassen,
obschon die Kellner des Lokals nur Bengali sprachen, aber
äußerst wichtige Zeugen in diesem Prozeß waren. So wurde
Satpal von einer rein weißen Jury für schuldig bekannt.
Mittlerweile sitzt Satpal seit 13 Jahren im Knast, nur weil er sich
gegen eine rassistische Attacke gewehrt hat. Am 12. Dezember
1997 wurde Satpals Anhörung auf frühzeitige Entlassung verworfen.
Lord Lane, der oberste Chef der Justiz, hatte Satpals Haftdauer auf
10 Jahre beschränkt, diese Zeit ist jedoch längst überschritten und
Satpal sitzt immer noch hinter Gittern.
Zusätzlich wurde Satpal 59 Mal von einem Knast in den anderen
verlegt, was auch die Solidarität mit ihm erschwert, da seine
Adresse tagtäglich ändern kann. Dabei liegt die durchschnittliche
Verlegungszahl in England bei 6 Mal.
Satpal wurde viele Monate in Isolationshaft gehalten, erlitt
physische und psychische "Folter" und wurde sogar fast zu Tode
gehungert. Darüber hinaus ist er ständigen rassistischen Angriffen
und Beschimpfungen ausgesetzt, sowohl durch die Wärter als
auch durch faschistische Gefangene.

Satpal Ram
E94164
HMP Frankland
Brasside
Durham DH1 5YD
England

Wer per e-mail eine Nachricht an Satpal schicken möchte kann
dies unter nachfolgender Adresse tun. Die e-mails werden zweimal
pro Woche an Satpal weitergeleitet:
 FreeSatpalRam@ncadc.demon.co.uk

Weiter Infos: hhtp://www.asiandubfoundation.com/satpal/

Text verfasst von Anarchist Black Cross Innsbruck:
LOM
Postlagernd
6024 Innsbruck
Austria
e-mail:  abcibk@hotmail.com

 

22.03.2000
Anarchist Black Cross Innsbruck   [Aktuelles zum Thema: Antirassismus]  Zurück zur Übersicht

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