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Donnerstag, 25. November 1999, 10:36 Uhr
Anschläge auf Häuser mit amerikanischen Einrichtungen in Zürich
12.000 Franken Sachschaden - Bekennerschreiben bei «Radio 24» eingegangen -
Bundesanwaltschaft orientiert

Zürich (AP) Unbekannte haben in der Nacht auf Donnerstag in Zürich Anschläge
auf drei Liegenschaften verübt, die US-Gesellschaften beherbergen. Bei «Radio
24» ging ein Bekennerschreiben einer antiamerikanischen Gruppierung ein. Die
Stadtpolizei Zürich hat die Bundesanwaltschaft orientiert.
Die Anschläge richteten sich gegen eine Liegenschaft an der Löwenstrasse, wo
unter anderem die Fluggesellschaft American Airlines, aber auch die
israelische El Al, die griechische Zentrale für Fremdenverkehr und ein
kosovarisches Reisebüro untergebracht sind. Betroffen war weiter ein Haus an
der Gartenstrasse, in dem die Schweizer Zweigniederlassung der Chase Manhatten
Bank, aber auch die Redaktion der Nachrichtenagentur Reuters und das
bolivianische Generalkonsulat eingemietet sind. Der dritte Anschlag richtete
sich gegen ein Haus an der Dufourstrasse, das das America Center/Consular
Agency American Citizen beherbergt. Wie ein Sprecher der Stadtpolizei Zürich
sagte, klebten die Unbekannten kleinere Feuerwerkskörper im Bereich der
Eingangstüren an und zündeten sie. Dabei wurden Türen und Scheiben beschädigt.
Zudem wurden Wände und der Boden besprayt. Der Sachschaden beläuft sich laut
Polizei insgesamt auf 12.000 Franken. Die kriminaltechnischen Untersuchungen
seien im Gang. Wie immer in derartigen Fällen wurde laut Polizei die
Bundesanwaltschaft orientiert.

«Radio 24» gab am Donnerstagmorgen bekannt, dass auf der Redaktion
inzwischen ein Bekennerschreiben einer Gruppierung mit dem Namen «Freedom for
Mumia Abu Jamal» eingegangen ist. Die Anschläge wurden in dem Schreiben mit dem
Kampf gegen den US-Imperialismus und der Solidarität mit den politischen
Gefangenen begründet.

Der schwarze Bürgerrechtler und Journalist Mumia Abu Jamal ist in den USA
wegen des Mordes an einem Polizeibeamten in Philadelphia 1981 zum Tode
verurteilt worden. Vor Monatsfrist hatte ein amerikanischer Bundesrichter einen
Vollstreckungsaufschub für die am 2. kommenden Dezember vorgesehene
Hinrichtung erlassen. Abu-Jamals Fall hat international Aufsehen erregt.

 

29.11.1999
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