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Oldenburg: Kein Raum fuer Nazis !

Es handelt sich bei diesem Text um ein Flugblatt der ANTIFA OL.

K E I N R A U M F Ü R N A Z I S !

23.00 UHR RATHAUSMARKT
23.11. in OLDENBURG
ANTIFA STADTSPAZIERGANG

NAZI-ANGRIFFE... Seit Monaten treten die Faschistlnnen in Oldenburg immer
aggressiver auf.Die Innenstadt ist zum Treffpunkt einer Gruppe von etwa 20
Nazis geworden,die immer dreister und relativ ungehindert ihren Terror auf
die Straße tragen. Seitdem häufen sich Angriffe auf Migrantinnen, Funks und
andere Menschen, die nicht in das Weltbild der Nazis passen. Im Februar
wurden zwei Besucherinnen der FrauenLesben-Disco vor dem Alhambra von
mehreren Faschisten zusammengetreten, im Juni wurde ein nicht-deutscher
Blumenverkäufer angegriffen. Ein Mensch, der ihm zu Hilfe kam, wurde so
schwer verletzt, daß er lange im Krankenhaus liege mußte und seinen
Arbeitsplatz verlor. Im Juli zogen Nazis vermummt und mit Basebalischlägern
durch ein überwiegend von Migrantlnnen bewohntes Viertel in Kreyenbrück. Am
17. September wurde eine linke WG in der Alexanderstraße von ca. 25 Nazis
mit Steinen, Flaschen und Zwillen angegriffen. An den beiden
Kramermarkt-Wochenenden schließlich, sammelten sich bis zu 50 Faschos im
Bayernzeit, brüllteri Nazi-Parolen und griffen mehrere Menschen an. Und
diese Aufzählung ist weit davon entfernt, vollständig zu sein. Immer wieder
kommt es besonders am Wochenende vor allem in der Innenstadt zu Angriffen
und Bedrohungen durch die Nazis.

...und GEGENWEHR
Nachdem es lange Zeit nur recht vereinzelte Versuche gab, den Faschos
Widerstand entgegenzusetzen, trafen sich Mitte Oktober rund 60 Menschen an
einem Freitagabend zu einem antifaschistischen Stadtspaziergang. Es wurden
Flugblätter verteilt und mehrere Faschisten gingen stiften, als sie sahen,
daß sie es diesmal nicht mit Einzelnen zu tun hatten. Ein zweiter
Stadtspaziergarig am 30.10, wurde nach wenigen hundert Metern von einem
Sondereinsatzkomando der Polizei aus Hannover überfallartig beendet. 32
Antifaschist/inen wurden über Nacht eingekreist, und erkennungsdienstlich
behandelt, d.h. fotografiert und Fingerabdrücke genommen.

POLIZEI... Die Faschos haben mit weit weniger Konsequenzen zu rechnen: Nach
den Naziübergriffen auf dem Kramermarkt gab es drei Festnahmen und einige
Platzverweise. Nach dem erwähnten Angriff auf die WG in der Alexanderstraße
wurde die WG von der Polizei gestürmt und alle Anwesenden durchsucht und
fotografiert. Von den 25 Angreifern wurden nur zwei festgenommen. Ein Nazi,
Oliver Genz,der im Sommer einen Punk in der Wallstraße mit mehreren
Messerstichen in den Rücken verletzte, treibt sich weiterŽungehindert in der
Stadt herum. Das bestätigt nur, was sich bereits in vielen deutschen
Städten gezeigt hat: Nazis werden grundsätzlich von der Polizei als
"Einzeitäter", als "Jugendliche, die mal besoffen über die Stränge schlagen"
betrachtet. Zu erwarten, daß staatliche Organe dem alltäglichen Terror der
Nazis Einhalt gebieten, ist naiv und illusorisch,weil sich dieser Terror
gegen Minderheiten richtet und nicht die Geschäftsinteressen der lokalen
Eliten gefährdet.


... und NWZ
Die "Berichterstattung" der Nord-West-Zeitung besteht aus Verharmlosung und
Verschweigen einerseits, Übertreibungen und Sensationsmache andererseits.Sie
erweist sich als Pressestelle der Polizei, eigeriständige Recherche scheint
ein Fremdwort in der Redaktion zu sein. Das alte Klischee der
"rivalisierenden Jugendbanden' wird wieder bemüht. In den Artikeln zu dem
letzten Stadtspaziergang und der Polizeiaktion wird der Eindruck erweckt,
ein Mob Jugendlicher sei schwer bewaffnet durch die Innenstadt getobt, um
aus unerfindlichen Gründen eine Kneipe zu stürmen. Diese entpolitisierende
Meinungsmache ist keinen weiteren Kommentar wert.


WIE WEITER? Nazis verschwinden nicht von alleine- nicht dadurch daß mensch
sie ignoriert. Wir können ihr menschenverachtendes Weltbild nicht
verschwinden lassen, aber wir können dafür sorgen, daß sie sich nicht mehr
trauen, dieses auf der Straße auszuleben. Aktionen können vielfältig sein,
Eingreifen ist gefragt. Sorgen wir dafür, daß ihnen der Wind ins Gesicht
schlägt.

NAZIS ANGREIFEN! IMMER UND ÜBERALL!

23.00 UHR RATHAUSMARKT
23.11. in OLDENBURG
ANTIFA STADTSPAZIERGANG

Kontakt:
Alhambra
Hermannstr.83
26135 Oldenburg
Initiative "Nu is Schluß"


 

11.11.1999
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