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Wien: Wieder Polizei-Razzia gegen Afrikaner !

                          

"Wo sind die Schwarzen?" Wieder Polizei-Razzia gegen Afrikaner! 5 Tage vor der Nationalratswahl funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Politik und Exekutive wie immer bestens: während die FPÖ auf tausenden Plakaten ein "Stopp der Überfremdung" fordert und die SPÖ in Wahlaussendungen versichert, sich um strikte Zuzugsregelungen zu bemühen, stürmte die Polizei heute um 4.00 Uhr morgens ein Lehrlingsheim sowie das Gebäude des "Vereines für soziale Integration". Mit den Worten "Wo sind die Schwarzen?" verschafften sich die Polizisten noch vor Sonnenaufgang Zutritt zum Gesellenheim im 10. Wiener Gemeindebezirk, verwüsteten persönliches Eigentum, beschädigten Türen, hinterliessen ein "Chaos" und verhafteten 25 Afrikaner. Die Zusammenhänge der "Operation Spring" und dem rassistischsten Wahlkampf der 2. Republik liegen auf der Hand: Nach der Ermordung des nigerianischen Schubhäftlings Marcus Omofomas während seiner Abschiebung durch 3 österreichische Polizisten sammelten sich in Wien die verschiedensten antirassistischen Bewegungen, Initiativen und Einzelpersonen um gemeinsam gegen Staatsrassismus und rassistische Polizeiterror aktiv zu werden. Zum ersten mal beteiligten sich auch afrikanische Organisationen offensiv an dieser Vernetzung. Justiz und Polizei antworteten darauf mit der "Operation Spring", verhafteten mit dem Vorwand, gegen die "Drogenmafia" vorzugehen, über 100 Menschen, hauptsächlich AfrikanerInnen, und kriminaliserten Aktivisten der neu gegründeten "Plattform für eine Welt ohne Rassismus". Seither sind knapp vier Monate vergangen und vom Konstrukt "Drogenmafia" ist nicht viel übriggeblieben. Die Hälfte der Verhafteten des 27. Mai mußte binnen 48 Stunden wieder auf freien Fuß gesetzt werden, da kein (bzw. kaum) Belastungsmaterial vorlag. Der mutmaßliche "Kopf" des angeblichen "Drogenkartells", der Künstler Charles O., wurde am 25.8. anläßlich seiner Haftprüfung auf Antrag der Staatsanwaltschaft (!) aus der Untersuchungshaft entlassen, da "kein dringender Tatverdacht" besteht. Durch die "Operation Spring" sollten gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, sie diente: 1. der nachträglichen Legitimation von Marcus Omofumas Tod (er erstickte bei seiner Abschiebung aus Österreich, Polizeibeamte hatten seinen Mund mit Klebeband verklebt), mittels medialer Diskreditierung des Toten ("Omofuma hatte Kontakte" Kronen Zeitung) und rassistischer Manipulation der öffentlichen Meinung 2. der Diskreditierung und Zerschlagung des sich formierenden politischen Widerstands gegen die rassistischen Übergriffe seitens der österreichischen Behörden durch Einschüchterung 3. der Rehabilitierung der österreichischen Exekutive und des Innenministeriums sowie der Durchsetzung neuer Fahndungsmethoden wie Lauschangriff und DNA-Analyse. Heute, nur wenige Tage vor der Nationalratswahl, griff die Polizei abermals AfrikanerInnen an. Wir verstehen diesen Angriff aber auch als Angriff auf alle Menschen, die dem imperialistischen Gang der Welt etwas entgegensetzen möchten. Wir dürfen diesem Treiben nicht länger zuschauen! Alle internationalistischen, fortschrittlichen, demokratischen Menschen und Kräfte sind nun dazu aufgerufen der zunehmenden Faschistisierung, Militarisierung und Brutalisierung Österreichs den entschlossensten, gemeinsamen Widerstand entgegenzusetzen! * Wir fordern die sofortige Freilassung aller Gefangenen! * Weiters forden wir den sofortigen Rücktritt der verantwortlichen Politiker Schlögl, Matzka und Sika! * Zerschlagt die imperialistische Festung EUropa! * Solidarität und gemeinsamer Kampf gegen Rassismus und Repression! * Stoppt den rassistischen Justiz- und Polizeiterror! * Hoch die Internationale Solidarität! ______________________________ Kommunistische Aktion Stiftgasse 8, A-1070 Wien, Tel: (0043) 0676 / 47 59 152, Fax: (0043) 01 / 52 34 009 E-Mail: KomAkWien@hotmail.com http://www.komak.cjb.net

 

28.09.1999
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