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Bonn:: Prozess gegen Antifaschisten am 25.08.

Wuppertal, 14.08.99

Aufruf mit der Bitte um Veroeffentlichung

Solidaritaet mit dem angeklagten Antifaschisten!
Kommt am 25. August zum Prozeß gegen Martin nach Bonn!!

In Bonn versuchen Staatssschutz und Staatsanwaltschaft, einen Antifaschisten
mit fadenscheinigen Konstrukten vor Gericht zu kriminalisieren und ein
Exempel zu statuieren. Durch die drohende Haftstrafe soll er offensichtlich
eingeschuechert und kaltgestellt werden. Martin aus Wuppertal ist angeklagt,
waehrend der Gegendemonstration gegen den Naziaufmarsch am 24.10.98 in Bonn
einen Polizeibeamten schwer verletzt zu haben. Der Vorwurf lautet: schwerer
Landfriedensbruch und gefaehrliche Köerperverletzung. Ende Januar wurde der
Angeklagte am Rande des Atomkonsensgespraeche-Aktionstag in Bonn mit der
Begründung festgenommen, er sei als Gewalttaeter vom 24.10.98 identifiziert
worden, es gebe Videoaufzeichnungen von Ausschreitungen gegen Polizeibeamte.
Es folgte ED-Mißhandlung auf dem Polizeipraesidium, die der Festgenommene
widerwillig über sich ergehen ließ und die Androhung, ihn noch bis zur
maximalen Frist (noch 1 1/2 Tage) festzuhalten, falls dieser sich nicht
kooperativer zeige. Im Juli dann folgte die Anklage: Martin soll einem
ungeschützten Polizeibeamten eine Flasche so ins Gesicht geschleudert haben,
daß dieser einen Oberkieferbruch erlitt und sich seine Zaehne lockerten.
Außerdem habe der Beamte eine Gehirnerschuetterung erlitten. Martin hat an
der besagten Demonstration teilgenommen, um sich den anläßlich der zu diesem
Zeitpunkt in Bonn gezeigten Wehrmachtsaustellung aufmarschierenden Nazis in
den Weg zu stellen. Es waren etwa 800 militante Nazis aus dem gesamten
Bundesgebiet auf dem von NPD und JN organisierten Naziaufmarsch versammelt,
darunter zahlreiche der sogenannten "freien Kameradschaften", die vor allem
in Ostdeutschland die militanten Naziszene organisieren und für Überfälle
und Mordanschläge auf Nicht-Deutsche, Punks und Linke verantwortlich sind.
Während die Nazis von der Polizei geschützt, an der Gegen-Blockade am
Augustusring vorbeigeleitet, zum Rheinufer marschieren und ihre Kundgebung
abhalten konnten, wurden die etwa 700 blockierenden Antifas durch Polizei
massiv bedrängt und schließlich - bei dem Versuch die Straße zu raeumen -
von knueppelnder Bereitschaftspolizei brutal angegriffen. Dabei wurden viele
DemonstrantInnen verletzt; zwei FreundInnen, die mit dem Angeklagten
gemeinsam demonstrierten, wurden durch Knueppelschlaege auf Ruecken (von
hinten!)
sie eine halbe Woche in Bonner Krankenhaeusern verbringen mußten. Nun soll
Martin Prozeß gemacht werden. Wir duerfen gespannt sein, wie sich nun
Staatsanwaltschaft und Gericht aus pruegelnden PolizistInnen arme verletzte
Opfer und aus verpruegelten DemonstrantInnen heimtueckische Aggressoren
zurechtkonstruiert. Sie werden nicht durchkommen!!! Auch weiterhin: Keinen
Fußbreit den Faschisten! Organisiert den antifaschistischen Widerstand!

Gerichtstermin: Mittwoch, 25.August, 9.40 Uhr,
Raum 136, Amtsgericht Bonn, Wilhelmstr. 23

Unterstützt den Angeklagten mit Prozeßkohle:
Spendenkonto Freie Medien e.V., Konto-Nr.:470834-437, Postbank Essen,
BLZ 36010043 Stichwort: Prozeß Bonn


Kontakt: Infoladen Wuppertal, Brunnenstr. 41, 42105 Wuppertal, Tel/Fax:
0202/311790

 

16.08.1999
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