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Berlin: NPD-Aufmarsch in Berlin-Weißensee

Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) und ihre
Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" (JN) will am 10. April 1999
um 14 Uhr ab Pistoriusplatz in Berlin-Weißensee eine Demonstration unter
dem Motto "Für ein nationales Staatsbürgerschaftsrecht, gegen doppelte
Staatsbürgerschaft, Ausländerintegration und Multikulti" durchführen.

Die von der CDU/CSU entfachte Hetzkampagne gegen ImmigrantInnen wird
dankend von der extremen Rechten aufgegriffen und ausgeweitet bzw.
ausgeführt, wie in den letzten Wochen die schwerverletzten und zu Tode
gehetzten ImmigrantInnen in Brandenburg zeigen.

Es ist auch nicht weiter verwunderlich, daß die NPD/JN in Berlin-Weißensee
marschiert, die Landesgeschäftsstelle Berlin-Brandenburg der NPD/JN
befindet sich in der Pistoriusstraße. In dem Kiez um den Hamburger Platz,
in dem die NPD-Geschäftsstelle vermutet wird, sind verstärkt Aktivitäten
der NPD/JN zu beobachten. Vor allem der Treffpunkt Charlott ist zu einem
Treffpunkt der Faschisten geworden. Im Hinterzimmer treffen sich die
Nazikader und vorne saufen die Mitläufer.

Die NPD/JN kann sich in Norden Berlins in "guter" Nachbarschaft wähnen: Die
ebenfalls rechtsextremen Republikaner haben ihre Bundesgeschäftsstelle im
Gartenhaus der Villa Garbáty im Nachbarbezirk Pankow errichtet.

Warum es die rechtsextremen Parteien nach Nordberlin zieht, läßt sich in
einer Statistik des Berliner Abgeordnetenhaus nachlesen: 36% der
Tatverdächtigen rechtsextremer Straftaten kommen aus den Bezirken Pankow,
Prenzlauer Berg und Weißensee. 21% aller rechtsextremer Übergriffe auf
AusländerInnen und Menschen, die auch sonst nicht in das Weltbild der
Faschisten passen, geschehen auf dem Gebiet dieser drei Bezirke, die
künftig zu einem Großbezirk zusammengeschlossen werden.

Wir werden es nicht hinnehmen, daß faschistische Strukturen und
Veranstaltungen in Berlin und anderswo zur Normalität werden! Die
Vergangenheit hat gezeigt, daß Senat und Polizei Naziaufmärsche in Berlin
nicht verhindern. Deshalb rufen wir alle Menschen auf, sich am

Samstag, den 10. April 1999
12:00 Uhr Hamburger Platz (Berlin-Weißensee)

zu versammeln und ein Zeichen gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit zu
setzen.

Antifaschistisches Aktionsbündnis III

weitere AufruferInnen: Antifaschistische Aktion Berlin (AAB), Antifa Rote
Dornen (ARD), Antifa Spandau, Antifaschistische Gruppe im Prenzlauer Berg
(AGIP), Antifaschistische Initiative Moabit (AIM), AG "Junge GenossInnen"
Pankow, Arbeiter- und Literatenrat, Bündnis 90/ Die Grünen Weißensee, Gruppe
Internationale Berlin, JungdemokratInnen/Junge Linke Berlin, Jusos
Pankow-Weißensee, JW-Jungleser-Initiative, Lothar Feix (Torpedokäfer),
MedizinerInnen gegen Faschismus, plakaktiv-combo-berlin (pcb),
PDS-Weißensee, PDS-Pankow, PDS-Prenzlauer Berg, RuFF e.V., SJV

 http://www.antifa.de
Antifaschistisches Infotelefon: 030 / 2 756 0 756

 

02.04.1999
Antifaschistisches Aktionsbündnis III   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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