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Berlin: Antifaschistisches Aktions-Wochenende "Kein Raum fuer Faschisten" vom 29. bis 31. Januar 1999

                          

Am 30. Januar 1999 jährt sich zum 66. Mal der Tag des Machtantritts der NSDAP, der Tag, an dem die Klasse des deutschen Monopol- und Finanzkapitals den Faschisten zur Macht verhalf. Es begann die Verfolgung von Menschen auf brutalste Art und Weise nach politischen, rassistischen, religiösen und geschlechtlichen Kriterien. Die zwölfjährige Herrschaft der Nazis brachte Millionen Menschen den Tod und Zerstörung in der ganzen Welt. Bundespräsident Roman Herzog und die bundesdeutschen Eliten gedenken diesem Verbrechen an der Menschheit am 27. Januar mit zum Ritual verkommenen Feierlichkeiten. Dieser eine Tag ist für Roman Herzog und das deutsche Kapital ihr ganzer Beitrag für das Gedenken an eine Schuld, die noch heute auf den Schultern der deutschen Konzernbosse lastet. Die derzeit laufende Hetzkampagne der CDU/CSU gegen die doppelte Staatsbürgerschaft und gegen in Deutschland lebende MigrantInnen ist nur ein Beispiel für die braune Kontinuität, in der die BRD als offizieller Rechtsnachfolger des "Dritten Reiches" steht. Übergriffe und Einschüchterungen auf AusländerInnen und Linke werden auch im Berliner Norden langsam zur Normalität. Wie aus einer Statistik aus dem Berliner Abgeordnetenhaus zu erfahren ist, sind immerhin 36% der rechtsextremen Tatverdächtigen in Berlin aus den drei Bezirken Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee, 21% der rechtsextremen Gewalttaten werden auf dem Gebiet des zukünftigen Großbezirkes Pankow-Prenzlauer Berg-Weißensee verübt; die Dunkelziffern liegen weitaus höher. Auch die regierungspolitische Debatte um die doppelte Staatsbürgerschaft und die Diskriminierung von MigrantInnen als TerroristInnen und Straftäter ohne auf die Hintergründe zu schauen, trägt zu diesem Klima der Fremdenfeindlichkeit bei und dies machen sich natürlich auch die rechtsextremen Parteien wie REP, NPD und DVU zunutze. So planen die REP´s ihre Bundesgeschäftsstelle in der von den Nazis enteigneten Villa Gabáty in der Berliner Straße 127 (Pankow), die NPD ihre Landesgeschäftsstelle Berlin-Brandenburg in der Pistoriusstraße (Weißensee) zu errichten. Diesem entgegenzuwirken wie bei dem erfolgreichen Kampf gegen den Nazi-Treffpunkt "Café Germania" in Lichtenberg, der mit der Schließung des Cafés endete sowie einen Akzent gegen die soziale und politische Misere in der Bundesrepublik zu setzen, ist unser Anliegen. Aus diesem Grund wollen wir vom 29.-31. Januar 1999 ein Antifaschistisches Aktions-Wochenende im zukünftigen Großbezirk Pankow-Prenzlauer Berg-Weißensee veranstalten. In diesem Sinne rufen wir alle auf, sich an unseren Aktionen zu beteiligen, um gemeinsam zu verhindern, daß diese und andere Orte von Faschisten in Besitz genommen werden können! Wehren wir uns gegen den rechten Vormarsch - offensiv und internationalistisch! "Wir werden nicht eher ruhen, bis auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht. Die Vernichtung des Nazismus mit all seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel." [Auszug aus dem Schwur der Häftlinge von Buchenwald] Termine: Freitag, 29. Januar 1999 19:30 Uhr: Antifa-Party in der Garage Pankow, Hadlichstraße 3, S-Bahnhof Pankow Samstag, 30. Januar 1999 13:00 Uhr: Antifa-Demo Beginn Pankow Kirche, nahe S-Bahnhof Pankow 18:00 Uhr: Filmabend im JUP, Florastraße 84, S-Bahnhof Pankow Sonntag, 31. Januar 1999 15:00 Uhr: Antifa-Veranstaltung in der Kuglerstraße 100, Tram 1, 13, 23, 24 bis Prenzlauer Allee/Ostseestraße Antifaschistisches Aktionsbündnis / UnterstützerInnen: AG Junge GenossInnen Pankow, Antifa Rote Dornen, Berliner Vereinigung der VdV e.V. Pankow, BdA in Berlin e.V., BdA Berlin-Hohenschönhausen/Weißensee e.V., BdA Berlin-Pankow e.V., VVN-BdA e.V., Berliner Volx Gaoten, Bewegung 8. Mai, BO "Torpedokäfer", Gruppe Internationale Berlin, Gruppe Internationale Bernau, Jugend-Antifa Friedrichshain, Jugend-BO 22 der PDS Weißensee, Jusos Berlin, Jusos Pankow/Weißensee, plakativ combo berlin, PDS Berlin-Pankow/Prenzlauer Berg/Weißensee, RUFF e.V.

 

27.01.1999
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