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Oberhausen: 72 kurdische Fluechtlinge suchen Zuflucht in Kirchengemeinde

Pressemitteilung 24.1.99

Am 24. Januar 99 suchten 72 kurdische Flüchtlinge Zuflucht in
Kirchengemeinden in Oberhausen. Für diese Menschen ist dies die letzte
Möglichkeit Schutz vor einer ihnen drohenden Abschiebung in die Türkei zu
finden.

Heute suchten 72 kurdische Flüchtlinge Zuflucht in der katholischen
Kirchengemeinde Christ König, Fichtestr. 13, Oberhausen - Buschhausen und in
der evangelischen Kirchengemeinde Buschhausen, Skagerrakstr. 15, Oberhausen
- - Buschhausen. Eine Abschiebung bedeutet für die betroffenen Menschen
Verfolgung, Folter und in vielen Fällen den sicheren Tod. Obwohl
mittlerweile auch deutsche PolitikerInnen den schmutzigen Krieg gegen das
kurdische Volk nicht mehr leugnen können, wird die Türkei nach wie vor auf
militärischer und wirtschaftlicher Ebene unterstützt, werden weiterhin
skrupellos Kurdinnen und Kurden in die Türkei abgeschoben. Der Hinweis auf
die "Fluchtalternative Westtürkei" wirkt bestenfalls makaber, wenn die
abgeschobenen Flüchtlinge bereits bei ihrer Ankunft am Istanbuler Flughafen
mißhandelt und verhaftet werden oder einfach spurlos "verschwinden". Vor
nunmehr einem Jahr wagten einige kurdische Flüchtlinge den mutigen Schritt
aus ihrer llegalität aufzutauchen und ihre Rechte einzufordern. Sie fanden
Zuflucht in der Kölner Antoniterkirche. Inzwischen befinden sich an die 300
illegalisierte Kurdinnen und Kurden im Wanderkirchenasyl, das von vielen
evangelischen und katholischen Kirchen und Gemeinden, von der Kampagne KEIN
MENSCH IST ILLEGAL und zahlreichen Initiativen und Einzelpersonen
unterstützt und getragen wird. Aus Oberhausen und den umliegenden Städten
haben sich Menschen, aus verschiedenen Initiativen, Organisationen, aber
auch Einzelpersonen, zusammengefunden, die die Flüchtlingsfamilien in
Oberhausen und ihr berechtigtes Anliegen ein Bleiberecht zu fordern
unterstützen wollen. Die Flüchtlingsfamilien gehören dem Wanderkirchenasyl
an. Bisher gibt es zwar rund 40 verschiedene Gemeinden in
Nordrhein-Westfalen, die das Wanderkirchenasyl unterstützen, aber dies sind
noch nicht genug. Deshalb waren die Familien gezwungen sich eigene Gemeinden
zu suchen und diese mit ihrer Situation zu konfrontieren. Wir hoffen, daß
sich auch die Oberhausener Kirchengemeinden gegen die menschenverachtende
Abschiebepolitik des deutschen Staates wenden und die nun zufluchtsuchenden
Menschen aufnehmen werden.

Die kurdischen Familien sind in dieser Zeit auf jegliche Art von
Unterstützung angewiesen.
Wir laden deshalb alle Menschen ein, die Kurdinnen und Kurden in den
Kirchen zu besuchen und sich für ihr Anliegen einzusetzen, den Krieg in
Kurdistan als Krieg zu benennen und die Flüchtlinge als Kriegsflüchtlinge
anzuerkennen.

Materielle Unterstützung (Lebensmittel, Decken und besonders Spielzeug)
kann direkt in die
Kirchen gebracht werden, für finanzielle Unterstützung gibt es ein
Spendenkonto.


UnterstützerInnen-Plenum: kein mensch ist illegal / westliches Ruhrgebiet
fax: ++49208851344 E-Mail:  k.m.i.i.r@gmx.net
Spenden: Kto-Nr.: 100 586 83 / Blz.: 350 500 00 /
Stadtsparkasse Oberhausen "Stichwort: k.m.i.i.
Ruhrgebiet"

 

24.01.1999
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