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Hannover: 19.12.1998 Naziaufmarsch verhindern

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Aufruf gegen den Naziaufmarsch am 19.12.98 in Hannover


19.12.1998 Hannover:

Sybille war in Dänemark
Armin hat Geschenke gekauft
...und was hast Du gemacht?

Den Naziaufmarsch verhindert!

Die NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschland) hat als legale
faschistische Partei eine bedeutende Rolle im gesamten Spektrum rechter
Parteien, Kameradschaften und anderer Gruppierungen. Nachdem unter anderem
die FAP und die Wiking Jugend (WJ) verboten wurden, stieg die
"Attraktivität" von NPD und ihrer Jugendorganisation, den Jungen
Nationaldemokraten immens. Da die NPD nach außen nicht mehr nur an den
historischen Nationalsozialismus anknüpft, sondern ein breites Spektrum
rechter Ideologien abdeckt, bietet sie ein Sammelbecken von faschistischen
und rassistischen Schlägern bis hin zu Schreibtischtätern selbiger
Couleur. Im Bundestagswahlkampf, in dem sich die NPD besonders gute
Chancen in Mecklenburg-Vorpommern ausrechnete, verging kein Wochenende
ohne einen Aufmarsch oder Übergriffe der Nazis. Zum Abschluß der Kampagne
wollte die NPD einen Großaufmarsch vor das Sonnenblumenhaus in Rostock
veranstalten, dorthin, wo 1992 ein tagelanges Pogrom gegen die
Bewohnerinnen des damaligen Asylbewerberwohnheims stattfand. Schließlich
marschierten 3000 Nazis durch Rostock.
Seitdem die Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-
1944" im März 1997 in München gezeigt wurde, bringt die NPD/JN zum
Teil tausende Nazis und andere Faschisten zu Aufmärschen auf die Straße.
Der Anlaß der Wehrmachtsausstellung hat dazu gedient, daß das
rechtskonservative und reaktionäre bürgerliche Lager bis weit hinein in
die "großen Volksparteien" den Schulterschluß mit den Faschisten vollzogen
haben. Sichtbar wird dieses auch dadurch, daß bürgerliche Medien
ausnahmslos von der "umstrittenen" Wehrmachtsausstellung sprechen und
damit faschistischer Propaganda Akzeptanz verschaffen.

... wir machen die Straßen dicht!


Wir waren am Samstag, den 19.12.98 auf den Straßen von Hannover, um den
Aufmarsch der Faschisten zu verhindern. Der mit 3000 Alt- und Neonazis
angekündigte Marsch war nicht nur eine Provokation, sondern auch der
Versuch einer faschistischen Machtdemonstration. Die NPD wollte ihren
Marsch vom Waterlooplatz durch die Calenberger Neustadt zum Rathaus
führen, wo sich zur Zeit die Ausstellung "Vernichtungskrie Verbrechen der
Wehrmacht 1941-1944" befindet. Ein Ziel der Faschisten war die Straße,
Rote Reihe'. Dort wurde in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 die
Synagoge durch SA und SS zerstört. Heute erinnert dort ein Denkmal an die
Novemberpogrome.

...aber noch mal zurück zu den Geschenken. Schön war das nicht, daß der
letzte Samstag vor Weihnachten nicht zum Kaufen genutzt werden konnte, das
mußtet Ihr vorher besorgen: Trillerpfeifen, Tröten, Obst und Gemüse...Die

Stadt war voll an diesem Tag - voll von Widerstand.

Verhindern wir, daß sich die Nazis sammeln und organisieren! Verhindern
wir, daß sie ihre Lügen verbreiten! Verhindern wir, daß sie auf die Straße
kommen!

Keine Diskussion!

 

13.12.1998
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