Abdullah: „Türkische Regierung ignorierte tausende Zivilistenleben“

„Der Angriff des Islamischen Staates (IS) von türkischem Territorium auf Kobanê war nicht nur ein Angriff auf die militärische Kraft der Kurden, sondern auch ein Angriff auf Zivilisten.“

Asya Abdullah, Kovorsitzende der Partei der Demokratischen Einheit PYD, erklärte, dass die Türkei mit dem Öffnen der Grenze ein Massaker an der Zivilbevölkerung in Kauf genommen hat, da sich die Bevölkerung von Kobanê, schwerpunktmäßig in der Nähe des Grenzübergangs befindet.

Auch betont Abdullah, dass die Zivilbevölkerung in Kobanê nicht in Sicherheit ist, solange der IS schwere Waffen besitzt und kontinuierlich Mörserangriffe startet.

Die Präsenz des Islamischen Staates hat auch unter Erkenntnis der westlichen Welt gezeigt, dass Massaker an Zivilisten die Regel sind und jeder, der nicht ihre Ideologie besitzt, getötet wird, was das Beispiel von Şengal gezeigt hat, so Abdullah.

„Die Bevölkerung von Kobanê hat gezeigt, dass es gegen das System des Islamischen Staates ist. Bei einem erfolgreichen Angriff vom Grenzübergang zu Kobanê hätten die IS-Terroristen zunächst die dortige Zivilbevölkerung misshandelt und massakriert. Das dies verhindert werden konnte und es zu keinem zweiten Şengal gekommen ist, verdanken wir dem schnellen und erfolgreichen Widerstand der Volksverteidigungseinheiten YPG."

Darüber hinaus beweise das Öffnen der Grenze und Verlassen der Grenzposten von Seiten der Türkei wieder einmal ihre Unterstützung für den IS und zeige, dass die Türkei die Gefahr, der die Bevölkerung von Kobanê ausgesetzt ist, ignoriere.

Asya Abdullah erklärte, dass die Gefahr eines Massakers in Kobanê von der anhaltenden Unterstützung der Türkei für die Terroristen abhänge.

„Die Türkei, die wir als Partner sehen, soll von dieser Politik abweichen und als ersten Schritt die Verantwortlichen für den Grenzangriff vom eigenen Territorium zur Rechenschaft ziehen.“ Die Kovorsitzende erwähnt auch, dass bei diesem Angriff zeitgleich über 150 Mörserangriffe auf Gebiete stattgefunden haben, die mehrheitlich von Zivilisten bewohnt werden. Dies sei als ein Beispiel zu sehen, über die Stärke und den Besitz, den die IS-Terroristen an schweren Waffen haben. Aus diesem Grund fordert Abdullah die Weltgemeinschaft auf ihre Unterstützung für Kobanê zu verstärken.

ANF, 01.12.2014, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan