Tausende Frauen an der Grenze zu Kobanê versammelt

Tausende Frauen haben sich am 25. November anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen an der Grenze zu Kobanê versammelt. Sie widmeten ihren Aufmarsch den Frauen, die in Kobanê kämpfen und Widerstand leisten: Dieses Jahr ist der internationale Tag gegen die Gewalt an Frauen, den Frauen in Kobanê und Şengal gewidmet, da die brutalen Angriffe des IS auf diese Städte gezielt auf Frauen abzielen.

Die demokratische freie Frauenbewegung (DÖKH) hatte in den Tagen zuvor an die Grenze aufgerufen, unter dem Slogan „Wir sind Mirabel und Sakine, wir sind Arin in Kobane und Kader an der Grenze“. Mit den Namen wird den getöteten Frauen gedacht. Dem Aufruf der DÖKH folgten am 25. November tausende Frauen und marschierten von Dewşen zum Dorf Mehser, dass ein Zentrum der Grenzproteste geworden ist.

Bereits am Abend zuvor kamen Frauen aus allen Teilen Nordkurdistans an die Grenze. Den ganzen Morgen über bis zum Mittag stießen immer mehr Frauen dazu. In Mehser nahmen die Frauen in der Früh an der Menschenkette teil, die sich seit dem Beginn der Demonstrationen an Kobanês Grenze jeden Morgen bildet.

Danach marschierten die Frauen nach Dewşen, wo sie von einer großen Gruppe Frauen aus Kobanê begrüßt wurden, die Flaggen der DÖKH, HPG, PKK und YPG enthüllten und Banner des PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan hielten. Die Frauen trugen Schilder auf denen stand „Wir sind Mirabel und Sakine, wir sind Arin in Kobane und Kader an der Grenze“, „Unsere Arbeit, Körper, Identität sind unser“, „Frauen, Leben, Freiheit“ und Schilder mit Bildern von Kindern aus Şengal.
Die Zeit bis zum Beginn der Demonstration verbrachten die Frauen in Dewşen mit dem Singen von Widerstandsliedern aus Kobanê und Rojava und tanzten den kurdischen Halay.

An der Demonstration beteiligten sich Mütter der Roboski-Opfer, die von der türkischen Luftwaffe ermordet wurden. Auch viele Frauen aus Kobanê, die in die Zeltstädte von Suruç fliehen mussten, beteiligten sich und brachten selbst genähte YPG- und YPJ-Flaggen sowie Bilder von Öcalan mit. Viele Frauen und Kinder hatten ihre Gesichter in den kurdischen Farben gelb, rot und grün bemalt.

An dem von der DÖKH organisierten Protest beteiligten sich Mitglieder der HDP- und DBP-Frauenversammlung, Frauen aus Europa, von ESP, KESK, aus Universitäten und Feministinnen, sowie die Co-Vorsitzende der DTK, Selma Irmak, die HPD-Abgeordneten aus Amed, Nursel Aydoğan, und Wan, Aysel Tuğluk, das DTK-Exekutivkommitee-Mitglied, Feleknas Uca, und die ehemalige Vorsitzende der YNK, Nermin Osman.

Die Demonstration der Frauen zog von Dewşen nach Mehser wobei Parolen wie „Lang lebe der Widerstand von YPG und YPJ“, „Kobanê wird das Grab des IS“, „Mörderstaat zur Rechenschaft“, „Frauen, Leben, Freiheit“, „Unser Kampf geht weiter, von Roboski bis Kobanê“, „Wir rebellieren gegen Gewalt und Krieg, Wir sind organisiert und stark“ und „Wir grüßen den Widerstand in Kobanê, im Namen von Zilan und Arin“ gerufen wurden. Arin Mirkan, die ihr Leben in und für Kobanê gegeben hat, war auf vielen Bildern vertreten.

Durch die Masse der Frauen wurden die beiden Dörfer Dewşen und Mehser, wo seit 72 Tagen Widerstandsmahnwachen abgehalten werden, eins.

Die Frauen grüßten alle Frauen die zu unterschiedlichsten Zeiten ermordet wurden. Besonders grüßten sie die Kämpferinnen von HPG und YPG/YPJ, Arin Mirkan, Kader Ortakaya, die von türkischen Soldaten an der Grenze zu Kobanê erschossen wurde sowie Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez, die drei Frauen die in Paris ermordet wurden.

In Mehser endete schließlich die Demonstration mit einer großen Abschlusskundgebung, Musik, Tanz und Reden.

ANF, 25.11.2014, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan