An
der Grenze getötet, dann Organe entnommen
Die Grenzsoldaten
der türkischen Armee haben am 6. August den jugendlichen Yusuf E., als
er die Grenze von Rojava zur Türkei (Nordkurdistan) überschreiten wollte,
nach seiner Festnahme getötet. Die Soldaten haben ihn gefangen genommen
und gefoltert. Er verstarb schließlich an den Folgen der Folter. Im staatlichen
Krankenhaus von Ceylanpinar sollen ihm dann seine Organe entnommen worden
sein.
Im Gespräch mit ANHA hat ein Angehöriger von Yusuf berichtet, dass er
gemeinsam mit 13 weiteren Personen nach Nordkurdistan gehen wollte, um
seinen Bruder zu besuchen. Bei der Grenzüberschreitung wurden die Jugendlichen
durch Schüsse der Grenzsoldaten überrascht. Yusuf wurde lebend gefangen
genommen. Im Krankenhaus waren jedoch die Folterspuren auf seinem ganzen
Körper sehr auffällig. Vor allem die Anzeichen von elektrischer Folter
waren nicht zu übersehen. Auf Fotos von seinem geöffneten Leichnam war
zu erkennen, dass einige Organe entnommen worden waren.
Nach Angaben seines Bruders hieß es zuerst, dass Yusuf am Leben sei und
er freigelassen werden soll. Dann aber konnte seine Familie nur noch seinen
Leichnam entgegennehmen.
Dies ist kein Einzelfall. Auch zuvor wurden des Öfteren Organe von getöteten
HPG-Guerillas entnommen. Trotz konkreter Hinweise und Informationen wurden
bisher seitens türkischer Behörden keine Versuche unternommen, diesen
Fällen nachzugehen. Das Schweigen der türkischen Regierung verhärtet den
Verdacht, dass die türkische Armee und das Institut der Rechtsmedizin
mit der Organmafia zusammenarbeiten.
Yeni Özgür Politika,
18.08.2014, ISKU
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