Türkische
Armee schießt auf Flüchtlinge an Grenze zu Rojava
Bei dem Versuch einer
Familie aus Derik (Rojava/Nordsyrien) in Richtung Nordkurdistan/Türkei
zu fliehen, wurde eine 28-jährige Frau am Abend des 18. Mai durch das
türkische Militär ermordet. Sie versuchte gemeinsam mit ihrem Vater und
ihren beiden sechs- und siebenjährigen Kindern in die Türkei zu gelangen,
als das Militär an der Grenze das Feuer auf sie eröffneten. Sie wurde
von einer Kugel im Bauch getroffen und erlag ihren Verletzungen.
Der Vater der ermordeten Frau erklärte, dass die Grenzsoldaten sie als
Flüchtlinge erkannt, aber dennoch das Feuer eröffnet hätten. Zunächst
sei ihm noch nicht einmal erlaubt worden, den Leichnam seiner Tochter
vom Grenzgebiet in Richtung türkisches Staatsterritorium zu bringen. Er
habe es dennoch entgegen den Willen der Soldaten gemacht. Die beiden Kinder,
deren Mutter vor ihren Augen erschossen wurde, erlitten einen Schock.
Ein weiterer Zwischenfall ereignete sich an der Grenze zwischen Rojava
und der Türkei in Höhe von Dirbesiye (Rojava) und Qoser (Kızıltepe (Nordkurdistan/Türkei)).
Dort schossen türkische Soldaten auf einen 14-jährigen Jungen, der ebenfalls
in der Nacht auf den 19. Mai die Grenze in Richtung Türkei überqueren
wollte und verletzten ihn schwer. Der 14-Jährige verlor durch die Verletzungen
sein Augenlicht. Der Junge stammt aus Nordkurdistan und ist laut Angaben
seines Vaters vor zwei Wochen über die Grenze nach Rojava gegangen, um
dort seinen Großvater zu besuchen. Beim Versuch wieder zurückzukehren,
sei es zu dem genannten Vorfall an der Grenze gekommen.
ANF, 19.05.2014,
ISKU
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