Flüchtling
aus Rojava von Peshmerge-Kräften an südkurdischer Grenze ermordet
In der Nacht vom
14. auf dem 15. April ist ein kurdischer Flüchtling an der Grenze zwischen
Rojava und Südkurdistan von Peshmerge-Kräften ermordet worden. Der 32-jährige
Mann aus der Stadt Derik versuchte gegen 0 Uhr Ortszeit die Grenze bei
Semalka zu überqueren, als die Peshmerge-Kräfte das Feuer eröffneten.
Der Flüchtling wurde im Rücken von den Kugeln getroffen und verstarb im
Krankenhaus von Duhok.
Bereits in den Morgenstunden versammelten sich nach der Veröffentlich
der Ermordung hunderte Menschen aus Rojava bei der südkurdischen Regierung,
um gegen die Peshmergekräfte und die Politik der KDP-Regierung gegen Rojava
zu protestieren. Gegen Mittag nahmen die Familienangehörigen den Leichnam
des Ermordeten entgegen, um ihn in seiner Heimatstadt Derik zu bestatten.
Bereits vor knapp einer Woche kam es an der Grenze zwischen Rojava und
Südkurdistan zu Anspannungen, als die südkurdische Regierung den Grenzübergang
Semalka komplett schloss und einen Grenzgraben zu ziehen begann. Tausende
Menschen aus Rojava demonstrierten daraufhin an der Grenze. Bei den Protesten
am 9. April griffen Peshmergekräfte die demonstrierende Menge an und verletzten
durch Schüsse einen 18-jährigen Demonstranten.
Auch an der Grenze zwischen Rojava und der Türkei kam es am Morgen des
15. Aprils zu einem Angriff auf kurdische Flüchtlinge. In der Nähe der
nordkurdischen Stadt Cizîr (Cizre) wurden zehn Flüchtlinge, die gegen
5 Uhr morgens die Grenze passierten, durch das türkische Militär festgesetzt
und u.a. mit den Gewehrkolben verprügelt. Einigen von ihnen wurden die
Personalausweise und das Geld durch die Soldaten entwendet.
ANF, 15.04.2014,
ISKU
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