Nach Cizîre ruft auch der Kanton Kobanî die Demokratische Autonomie aus

Acht Tage nachdem mit Cizîre der erste Kanton in Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien) die Autonomie ausgerufen hat, hat nun der Kanton Kobanî es ihm nachgemacht. Auch Kobanî wird fortan von einem dreiköpfigen Exekutivrat sowie 22 Ministerien verwaltet.
Zum Vorsitzenden des Exekutivrates wurde Enwer Mislim gewählt. Er wurde ebenso wie seine zwei VertreterInnen und die 22 Minister durch den Übergangsrat bestätigt. Es wird erwartet, dass am 29. Januar auch im dritten Kanton in Rojava, in Efrin, die Demokratische Autonomie ausgerufen wird.
In allen drei Kantonen soll binnen vier Wochen Wahlen durchgeführt werden, um die Autonomen Verwaltungsräte der drei Kantone jeweils neu zu besetzen.
In Kobanî wurde die Ausrufung der Demokratischen Autonomie von tausenden Menschen in spontan organisierten Feierlichkeiten begrüßt. Die Mitglieder des Exekutivrates und der Ministerien nahmen an den Feierlichkeiten der Bevölkerung teil. In einer ersten Ansprache erklärte der Exekutivratssprecher des Kantons Kobanî Enwer Mislim, dass sie davon überzeugt sind, dass die Probleme in Syrien sich nicht mit militärischen Mitteln, sondern nur durch Dialog und Frieden gelöst werden können. „Aus diesem Grund finden dieser Tage in der Schweiz auch Versammlungen statt. Aber die Vertreterinnen und Vertreter von diesen Teilen Syriens werden von der Konferenz ferngehalten. Deswegen erklären wir eben von hier aus, dass die Beschlüsse von Genf II uns nicht binden“, so Mislim.

ANF, 27.01.2014, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan