| Rojava:
Wahl in sechs Monaten
Die Arbeiten in Rojava
(Westurdistan/Nordsyrien) für den Aufbau der Demokratischen Autonomie
dauern weiter an. Die Nachrichtenagentur ANF hat mit Yusuf Heci, Mitglied
des Komitees für Außenarbeit des Volksrats in Rojava, im Hinblick auf
die Autonomie und die neu aufzubauenden Strukturen gesprochen. Dieser
erklärte, dass keine Abspaltung von Syrien beabsichtigt sei und in sechs
Monaten Wahlen für die Autonomie abhalten werden sollen.
Yusuf Heci erklärte, dass das Projekt der Kurden nach dem Beginn der syrischen
Revolution der Aufbau der Demokratischen Autonomie sei. Die Städte, die
jetzt unter der Kontrolle der kurdischen Bevölkerung stehen, werden nun
demokratisch selbstverwaltet. Dieses Autonomieprojekt sei von der PYD
vorgeschlagen worden und wird von der kurdischen Bevölkerung unterstützt
und bereits umgesetzt.
Heci erklärte, dass sich die Kurden im syrischen Bürgerkrieg und den Gefechten
zwischen den Regime-Kräften und der Freien Syrischen Armee (FSA) für den
sogenannten Dritten Weg entschieden hätten: „Wir wollten weder neben den
Regime-Kräften stehen, noch neben der FSA. (...) Wir haben uns für eine
dritte Option entschieden. Für Selbstverwaltung haben wir die Revolution
begonnen.“
Einige Länder hätten sich ihnen mit Vorurteilen angenähert, weil sie sich
im syrischen Bürgerkrieg auf keine Seite gestellt hätten. „Doch mit dem
von Herrn Öcalan in der Türkei begonnen Friedensvorstoß und den daraus
resultieren Schritten der Türkei haben sich die zuvor geschlossenen Türen
zur Türkei einen Spalt geöffnet. Wir haben nun Gesprächen mit Deutschland,
Russland, Iran und weiteren Länder, sowie der Türkei geführt. Der PYD-Kovorsitzende
Salih Müslim geht immer wieder in die Türkei. Die Gespräche dauern an.
Doch weil unsere Feinde keinen guten Verlauf dieses Prozesses wollen,
haben sie begonnen, uns mithilfe islamistischer Kräfte anzugreifen. Sie
tun alles Mögliche, um uns zu schwächen. Doch die Kräfte der YPG und YPJ
lassen dies nicht zu. Im Moment leisten tausende junge Männer und Frauen,
die den Reihen der YPG beigetreten sind, Widerstand. Das Ziel der radikal-islamistischen
Kräfte ist, unser Gebiet einzunehmen. Doch wir werden dies nicht zulassen.
Unsere Situation verbessert sich von Tag zu Tag. Wenn wir auch noch diese
Banden besiegt haben wird es uns noch besser gehen“, so Heci.
DIE INFRASTRUKTUR DER AUTONIMIE
IST AUFGEBAUT
Die Infrastruktur der Demokratischen Autonome, in der nicht nur Kurden
sondern auch Araber, Muslime und Christen ihren Platz haben werde, sei
aufgebaut worden und die zweite Etappe habe bereits begonnen: „Am 21.
Juli 2012 haben wir die Kräfte des Regimes aus unserer Region entfernt.
Unsere Lage hatte sich damals weiter verschärft. Denn wirtschaftliche,
soziale, politische, bildungstechnische und infrastrukturelle Dienstleistungen
blieben auf unseren Schultern gelastet. Aus diesem Grund haben wir sofort
Komitees aufgebaut. Diese Komitees wurden mobilisiert, um der Bevölkerung
zu dienen. Für Probleme unter der Bevölkerung selbst haben wir Volksgerichte
gegründet. In ländlichen Gebieten gibt es anstatt der Volksgerichte, Volkshäuser.“
Außerdem habe man die Vorbereitungen für die Demokratische Autonomie beendet
und für jedes erdenkliche Problem, welches auftreten könnte, Komitees
errichtet. In der Verwaltungsinstanz werde jeder Platz einnehmen können,
egal was für eine Religion, Sprache oder Volkszugehörigkeit man habe.
In sechs Montan werden die Wahlen beginnen, und die Eröffnung des Parlaments
werde der Welt verkündet werden.
DIE AUTONOME VERWALTUNG
STELLT FÜR KEIN LAND EINE GEFAHR DAR
Abschließend hob Heci hervor, dass die autonome Verwaltung in Rojava für
kein Land eine Gefahr darstelle. Es gäbe nicht die Überlegung gebe sich
von Syrien zu abzutrennen: „Wir bauen diese Verwaltung nur auf, um unser
eigenes Volk zu beschützen. Die Türkei kannte uns zuvor nicht. Doch der
Türkei-Besuch Salih Müslims hatte eine große Wirkung. Wir sind die Nachbarn
der Türkei. Auch der Iran hat uns zu Gesprächen eingeladen. Auch dort
hat Herr Müslim erklärt, was das alles auf sich hat. Auf unsere Art der
Verwaltung schauen die anderen Länder nun positiv.“
Quelle: ANF, 16.08.2013,
ISKU
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