Türkei
und USA beraten über PKK und Sicherheitszone zu Syrien
Am heutigen Tag kommt
erstmals die „politische, militärische und geheimdienstliche Arbeitsgruppe”
bestehend aus türkischen und amerikanischen Diplomaten, Geheimdienstmitarbeitern
und militärischen Verantwortlichen in Ankara zusammen. Die Errichtung
dieser Arbeitsgruppe wurde auf einem Treffen am 11. August zwischen der
US-amerikanischen Außenministerin Hillary Clinton und ihrem türkischen
Amtskollegen Ahmet Davutoğlu beschlossen und soll die Zusammenarbeit der
beiden Staaten in Hinblick auf die Situation in Syrien starker aufeinander
abstimmen.
Aus diplomatischen Quellen wurde bekannt, dass es bei dem Treffen unter
anderem um den Aufbau einer „Sicherheitszone“ an der türkisch-syrischen
Grenze und den gemeinsamen Kampf gegen die PKK geht.
Die Türkei erwartet von den USA im Gegenzug für die massive militärische
und politische Unterstützung der syrischen Opposition, dass mögliche Errungenschaften
der Kurdinnen und Kurden in Syrien verhindert werden. Nachdem die kurdische
Bevölkerung dem Assad-Regime in mehreren Städten Westkurdistans die Kontrolle
entrissen hat, droht die Türkei lautstark mit einer militärischen Intervention
in das Nachbarland. Hierfür fordert die AKP-Regierung den Aufbau einer
sogenannten Sicherheitszone hinter der türkisch-syrischen Grenze.
Um die Unterstützung des Westens für den Aufbau solch einer Sicherheitszone
zu erhalten, schlug der türkische Außenminister vor, man könne Flüchtlingscamps
in einer solchen Zone errichten. Sollte die Zahl der syrischen Flüchtlinge
in die Türkei die 100 000 überschreiten, wären nämlich die Aufnahmekapazitäten
der Türkei erschöpft, so Außenminister Davutoğlu.
Auf die militärischen Interventionsdrohungen aus Ankara reagierte die
kurdische Seite mit klaren Worten: „Wenn die Türkei auf irgendeine Art
und Weise in Westkurdistan, also in Syrisch-Kurdistan, eingreift, dann
wird damit der Geduldsfaden des kurdischen Volkes reißen. […] wenn dieser
Staat [die Türkei] die Grenzen überschreitet und das Volk in Westkurdistan
angreift, dann wird dies das kurdische Volk nicht nur in Westkurdistan,
sondern in allen Teilen Kurdistans zum Krieg gegen den türkischen Staat
veranlassen”, so der KCK-Exekutivratsvorsitzende Murat Karayılan in einem
Interview gegenüber der Nachrichtenagentur Firat vom 2. August 2012.
Quelle: ANF, 23.08.2012,
ISKU
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