Iran
Jeden Tag zwei Exekutionen
Es ist schwer an
Informationen zu kommen. Oft erfährt man es erst Tage nach den Hinrichtungen.
Oft erfährt man nicht die Namen derjenigen, die im Iran erhängt wurden.
Sie sind nur Nummern für die iranische Regierung. Drei wurden in Kirmaşan
erhängt und vier Personen im Qom-Gefängnis vor einigen Tagen.
Mohammad Reza Mir-Heydari, der Chef der Sicherheitskräfte in Qom sagte
auf einer Pressekonferenz, dass die vier Personen, die in Qom hingerichtet
worden sind, angeklagt waren Drogen geschmuggelt zu haben.
Das Hauptthema der Pressekonferenz war die Verhaftung von mehr als 200
Personen inklusive 32 Drogenhändlern, 79 „gefährlichen Drogenabhängigen“
und 137 Drogenkonsumenten, die Mir-Heydari als „marginal“ bezeichnet.
Der Iran hat nach Informationen einer internationalen Menschenrechtsorganisation
in den letzten sechs Monaten dieses Jahres durchschnittlich etwa zwei
Personen am Tag hingerichtet.
Die scharfe Eskalation in der Anwendung der Todesstrafe kommt zu einer
Zeit, in der die iranische Regierung darum kämpft, eine prodemokratische
Bewegung, die sich im gesamten Mittleren Osten ausbreitet, zurückzudrängen.
Nach Informationen von Amnesty International hat der Iran eingeräumt seit
dem Beginn des Jahres bis Juni 190 Personen exekutiert zu haben. Die Menschenrechtsorganisation
Iran Human Rights (IHR) aus Norwegen, berichtete dagegen von 390 Exekutionen
seit Januar. Die Internationale Kampagne für Menschenrechte im Iran (ICHRI),
eine amerikanische NGO hat 320 Exekutionen gezählt.
Quellen: ANF, 20.07.2011
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