Aufruf der MitarbeiterInnen von ROJ TV

Auch Remzi Kartal und Zübeyir Aydar wurden festgenommen

Bei den in den frühen Morgenstunden des 4.3. von der belgischen Polizei durchgeführten Razzien wurden bisher 15 Menschen sowie der KONGRA-GEL-Vorsitzende Remzi Kartal und das KONGRA-GEL-Mitglied Zübeyir Aydar festgenommen.
Die belgische Polizei, die im ganzen Lande Razzien gegen kurdische Einrichtungen und Wohnungen durchführten, haben auch das Gebäude des Kurdischen Nationalkongress (KNK) gestürmt.

Inzwischen haben ROJ-TV-MitarbeiterInnen einen öffentlichen Aufruf an alle Medien-Institutionen gemacht. ROJ TV, das zur Solidarität aufruft, erklärte:
Die Razzien auf die ROJ-TV-Studios in Denderleew, sind Razzien auf die Pressefreiheit.
Es sind Razzien auf die Sendungen in der eigenen Sprache jener ethnischen und religiösen Gruppen, die in Kurdistan bzw. mit den Kurden leben.
Die belgischen Behörden haben mit falschen Informationen, die von türkischen Behörden gegeben wurden, auch im Jahre 1996 an dem gleichen Ort auf die MED-TV-Studios Razzien durchgeführt. Doch waren die Behauptungen nicht richtig und MED TV wurde freigesprochen.
Jetzt möchte mit der gleichen Mentalität der gleiche Weg nochmals gegangen werden. Das kurdische Volk, die kurdischen Institutionen, die kurdischen Journalisten, Schriftsteller und Politiker sollen zu Opfern in dreckigen Spielen gemacht werden.
Diese Razzien auf das kurdische Fernsehen, das wegen dem großen Druck des türkischen, iranischen und syrischen Staats ihr Programm im Ausland ausstrahlen muss, sind Unterstützungen des Reaktionismus, Rassismus und des Krieges.
Die Razzien der Polizei mit Sturmmasken auf die ROJ-TV-Studios und die Festnahmen der Mitarbeiter sind aus Sicht der belgischen und europäischen Demokratie und der Justiz eine Schande.
Wir als ROJ-TV-Mitarbeiter und kurdische Journalisten rufen die belgischen Behörden dazu auf, diese antidemokratischen Initiativen sofort zu beenden. Sie sollten kein Handlanger des türkischen, iranischen und syrischen Staaten sein, die verfeindet mit der kurdischen Presse sind.
Wir rufen die internationalen Presseeinrichtungen, angefangen in Europa bis zu den JournalistenInnen und MedienmitarbeiterInnen der Welt sowie die Öffentlichkeit auf, gegen diese ungerechten Praktiken Haltung zu beziehen und sich mit ROJ TV zu solidarisieren.

Quelle: ANF, 04.03.2010, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan