Iran/Ostkurdistan:
Attentat auf den für die Hinrichtungen an kurdischen Aktivisten verantwortlichen
Staatsanwalt
XOY - Der für die
Hinrichtung der Mitglieder, der kurdischen Guerillaorganisation PJAK Hasan
Hikmet Demir 2007 und am 6.01.2010 Fesih Yasemini, verantwortliche Bezirksstaatsanwalt
Weli Haci Qulizade wurde in der Nacht zum Montag durch ein Attentat getötet.
Unbekannte erschossen ihn von einem Motorrad aus vor seinem Haus in der
Stadt Xoy. Sein Tod wurde ebenfalls durch den stellvertretenden Gouverneur
von Xoy bestätigt.
Nach dem Angriff wurden in die Stadt Spezialeinheiten von Polizei und
Militär verlegt. Der Bezirksstaatsanwalt und ehemalige Kommandant einer
Einheit der „Revolutionswächter“ war als Hardliner bekannt.
Insbesondere gegen kurdische Gefangene übte er massive Repression aus,
die u.a. in den beiden Hinrichtungen gipfelte. Der 2007 hingerichtete
PJAK-Militante Hasan Hikmet Demir war durch Folter schwer verletzt, hingerichtet
worden. Fesih Yasemin war nun der zweite PJAK-Gefangene, der ihm zum Opfer
fiel. Er wurde ohne Beweise 2008 festgenommen und ohne von seinem Recht
auf Verteidigung Gebrauch machen zu können zum Tode verurteilt worden.
Auch er wurde zunächst in ein Folterzentrum des Geheimdienstes gebracht
und dort schwer gefoltert. Schon am 11.Oktober 2009 war ebenfalls der
kurdische politische Gefangene Ihsan Fetahiyan hingerichtet worden.
Auch in Yüksekova in Nordkurdistan/Türkei fand eine Protestkundgebung
gegen die Repression im Iran statt. Daran nahmen u.a. die Bürgermeisterin
der linken kurdischen Partei BDP, Stadtratsmitglieder, Mitglieder von
Gefangenenhilfsvereinen und den Gewerkschaftsverbänden DISK und KESK teil.
Sie stellten eine Verbindung zwischen dem Vorgehen der Türkei, Syriens
und des Irans gegen die kurdische Bevölkerung heraus und forderten ein
Ende des Krieges, der Repression und der Lynchangriffe.
Quelle: ANF, 19.01.2010,
ISKU
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