Tod in türkischen Gefängnissen

In den letzten Jahren hatte der IHD mehrmals auf Defizite der gesundheitlichen Versorgung politischer Gefangener in der Türkei hingewiesen. Auch hat sie eine Liste mit Namen politischer Gefangener vorgelegt, deren gesundheitliche Situation dermaßen bedenklich ist, dass eine Haftverschonung unvermeidlich ist, wenn man den Tod im Gefängnis nicht billigend in Kauf nehmen will. Um dies zu vermeiden, hatte sie die türkischen Behörden dringend dazu aufgefordert, aktiv zu werden. Passiert ist bis heute nichts.

Nachdem Tod von Beşir Özer im Februar, dem bereits dritten Gefangenen, der in türkischen Gefängnissen in diesem Jahr sein Leben verloren hat, wandten sich jetzt die politischen Gefangenen mit einem offen Brief an die Öffentlichkeit. Darin wiesen sie auf die Situation in den türkischen Gefängnissen hin. Auch wiesen sie darauf hin, dass dahinter Methode stecke, dass dies die Qualität habe den Tod Gefangener, explizit politischer Gefangener, zu legalisieren. Sie forderten die Öffentlichkeit dazu auf, diesem durch Schweigen nicht Vorschub zu leisten und aktiv zu werden.

Außerdem sei niemals eine Untersuchung über die letzten drei Tode im Gefängnis angestrengt worden. „Diese Situation macht die Toten zu etwas Normalem und bereitet den Boden für weitere Tote. Wir rufen deshalb weltweit alle VerteidigerInnen von Menschenrechten, Amnesty International, das Folterbeobachtungskomitee, zivilgesellschaftliche Organisationen und demokratische Massenbewegungen, wie auch alle Menschen mit Gewissen auf, dagegen etwas zu unternehmen.“

Quelle: ANF, 04.03.2009, ISKU

Übersetzung aus dem Türkischen
ISKU | Informationsstelle Kurdistan